Der Kawaii-Trend startete in Japan mit der Erfolgsgeschichte von Hello Kitty.
Im Zuge dessen wurde alles goldig gestaltet: Toaster, Koffer und sogar Polizeianweisungen. Mittlerweile breiten sich niedliche Maskottchen auch im digitalen Bereich aus – und sie entwickeln sich weiter. Kawaii ist jedoch mehr als nur süß. Es geht um eine ganze Kultur, die sich auf Ästhetik und Empathie konzentriert.
Die Idee hinter dem Konzept von Kawaii ist es, Freude zu verbreiten und das Leben ein wenig bunter zu gestalten.
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Die japanische Gesellschaft hat einen starken Fokus auf Harmonie und Gemeinschaftsgefühl – Werte, die auch im Kawaii-Konzept zum Ausdruck kommen. Durch niedliche Charaktere wird versucht, den Menschen positive Gefühle wie Glück oder Geborgenheit zu vermitteln.
Aber nicht nur in Japan findet der Trend Anklang: Auch international erfreut sich das Phänomen einer wachsenden Beliebtheit. Von Hello Kitty über Pikachu bis hin zur Totoro-Figur aus “Mein Nachbar Totoro” – viele dieser Figuren haben längst ihren Weg in westliche Popkultur gefunden.
Wer tiefer in diese faszinierende Welt eintauchen möchte kann dies beispielsweise durch Manga-Comics tun oder indem man kawaiiesque Cafés besucht (wie z.B. Maid-Cafes) . In diesen werden Speisen serviert ,die mit liebevollen Details dekoriert sind sowie Getränke mit speziellen Motiven kreiert .
Alles in allem bietet uns die Kawaaii-Kulter Einblick in eine andere Art des Lebens – Eine Welt voller Farbenpracht, Fantasien & Niedlichkeit!
Tauchen Sie mit uns ein in die faszinierende Kultur Japans und entdecken Sie das Phänomen „kawaii“, das weit mehr bedeutet als nur süß. In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über die Geschichte und Bedeutung von Kawaii, sowie über die Kunst des Malens und Zeichnens von kawaii-Figuren.
Was bedeutet „kawaii“?
Kawaii ist ein Wort, das aus dem Japanischen stammt und sich auf etwas Süßes, Niedliches oder Liebenswertes bezieht. Wörtlich übersetzt bedeutet kawaii „süß“ oder „kann man liebhaben“. Es ist jedoch nicht nur ein Begriff, sondern auch eine ästhetische Sensibilität, die in der japanischen Kultur tief verwurzelt ist.
Von Maskottchen über Anime bis hin zu Mode und Accessoires – kawaii scheint in allen Aspekten des täglichen Lebens in Japan präsent zu sein.
Kawaii bezieht sich auf Dinge, Menschen und fiktive Figuren, die jugendlich, niedlich und kindisch sind. Es basiert auf den süßen physischen Eigenschaften von kleinen Kindern und Tieren (bei uns oft als Kindchenschema bezeichnet).
Bei Kawaii können Tiere menschliche Eigenschaften annehmen, um realistischer zu wirken. Ebenso können Menschen Tiermerkmale übernehmen, insbesondere Katzenschwänze und -ohren, um ihre Emotionen besser auszudrücken.
Warum ist dieses Konzept so wichtig in der japanischen Kultur?
Der Grund für die Beliebtheit von Kawaii in Japan liegt darin begründet, dass die japanische Kultur traditionell die Unschuld der Kindheit und Jugend verehrt. Japanische Männer und Frauen versuchen dem Jugendstil nachzueifern indem sie den Kawaii-Stil in Kleidung und Lebensstil übernehmen.
Kawaii wird oft als Gegenmittel zur Härte und Ernsthaftigkeit des Alltags betrachtet und kann als Versuch verstanden werden, Schönheit und Freude in die Welt zu bringen. Oft ist es auch eine Flucht vor den langen Arbeitszeiten in Japan sowie dem hohen sozialen Druck unter dem viele Menschen stehen.
Die japanische Kultur legt großen Wert auf Harmonie und Ausgewogenheit, was sich auch im Konzept von kawaii widerspiegelt.
Es geht darum, das Leben mit positiven Emotionen zu bereichern und es damit schöner zu machen.
Heute hat sich die Bedeutung von kawaii jedoch erweitert: Es steht für eine Art von Unschuld oder Reinheit, die bei Frauen besonders geschätzt wird. Der Einfluss von kawaii kann anhand seiner zahlreichen Erscheinungsformen wie Hello Kitty oder Pikachu sowie der wachsenden Beliebtheit von DIY-Projekten wie Amigurumi bemerkt werden.
Insgesamt zeigt das Konzept von kawaii den Wunsch nach einem glücklicheren Leben durch ästhetische Erfahrungen – unabhängig vom Alter oder Geschlecht der Person.
Die Ursprünge von „kawaii“: Wie hat sich dieser Trend entwickelt?
Die japanische Kawaiikultur ist in der heutigen Welt allgegenwärtig und hat ihren Weg in alle Bereiche des täglichen Lebens gefunden.
Die Ursprünge dieses Trends gehen zurück bis ins 6. Jahrhundert, als Frauen im japanischen Kaiserhof begannen, ihre Kleidung mit niedlichen Accessoires zu schmücken.
Der Begriff „Kawaii“ entstand während der Taisho-Ära (1912-1926) aus dem Wort „kawayushi“ und hatte die Bedeutung von Verlegenheit, Schüchternheit, Verletzlichkeit, Liebenswürdigkeit und Kleinheit. Die heutige Bezeichnung behält diese Bedeutung bei, umfasst jedoch auch Gefühle wie Liebe, Fürsorge und den Wunsch zu beschützen.
In den 1970er Jahren wurde Japan von der Kawaii-Kultur schließlich so richtig erfasst und Snoopy, das entzückende Hündchen, trug maßgeblich dazu bei. Diese goldige Figur ebnete den Weg für die Entstehung von Hello Kitty, einem Produkt kreativer japanischer Köpfe.
Sie wurde 1974 von Sanrio, einem Unternehmen für Geschenkartikel, kreiert und erlangte schnell weltweite Berühmtheit. Die niedliche weiße Katze mit ihrem überdimensionalen Kopf, dem rosaroten Schleifchen und ihrer auffälligen Merkmalslosigkeit war für die Popkultur bahnbrechend – nichts würde danach mehr so sein wie zuvor.
Während dieser Periode gewann auch die runde Schrift Marui-ji in japanischen Bildungseinrichtungen an Popularität. Mithilfe von mechanischen Bleistiften verzierten Schulmädchen ihre Handschrift mit niedlichen Symbolen wie Sternen und Herzen, ähnlich den heutzutage verwendeten Emoji.
Bereits kurze Zeit später waren nicht ausschließlich junge Mädchen (die ursprüngliche Zielgruppe) vollkommen fasziniert von ihr, sondern auch immer mehr Erwachsene, die als „Kidults“ bezeichnet werden. In Japan gibt es mittlerweile unzählige Produkte mit dem Hello-Kitty-Design: Puppen, Toastgeräte, Schreibutensilien, Duftstoffe, Gehhilfen, Rucksäcke und sogar Autos.
Kawaii im Alltag: Wie manifestiert sich die kawaii-Kultur in verschiedenen Aspekten des täglichen Lebens in Japan?
In Japan ist die kawaii-Kultur allgegenwärtig und manifestiert sich in vielen verschiedenen Aspekten des täglichen Lebens. Von Maskottchen, die für Unternehmen werben, bis hin zu Hello Kitty-Produkten aller nur erdenklicher Art, gibt es eine endlose Liste von kawaii-Gegenständen.
Skurrile Charaktere und bizarre Ausprägungen
Eine äußerst bizarr anmutende Erscheinung ist Kan-chan, ein weiches Abführmittel-Maskottchen in Gestalt eines Einlaufs.
Es mag seltsam erscheinen, ein niedliches Maskottchen für etwas so Unangenehmes wie Abführmittel zu haben, aber genau das ist es, was Kawaii ausmacht – die Fähigkeit, selbst in den ungewöhnlichsten Situationen Freude und Spaß zu finden.
Kan-chan wurde 2013 von einem japanischen Pharmaunternehmen eingeführt und hat seitdem viele Fans gewonnen.
In letzter Zeit sind auch immer komplexere Charaktere aufgetaucht, die beinahe rebellisch wirken. Ein Beispiel hierfür ist das „faule Eigelb“ Gudetama.
Diese depressive und ziemlich heruntergekommene Figur schläft am liebsten unter einer Schicht Bacon und ist für ihre resignierten Aussagen wie „Alles egal“ bekannt. Sie spricht vielen überarbeiteten Angestellten aus der Seele.
Weiter geht’s im Kuriositätenkabinett mit dem weiblichen Panda Aggretsuko, welches selbstverständlich mit allen süßen Eigenschaften ausgestattet ist.
Sie kämpft sich im Büro gegen lästige Kollegen durch, empfindet ihren Beruf als Sackgasse und lässt abends in Karaoke-Bars mit Death-Metal die Sau raus.
kawaii in der Mode
Aber es geht nicht nur um Produkte – auch das Verhalten und Aussehen der Menschen sind oft von Kawaii beeinflusst. Frauen kleiden sich gerne in Röcken mit hohem Bund und niedlichen Accessoires wie Haarspangen in Tierform oder bunten Socken.
In Japan gibt es verschiedene Stile, die auf dem Konzept des Kawaii basieren. Ein Beispiel dafür ist die Lolita-Mode, welche von der viktorianischen Ära und dem Rokoko inspiriert ist. Sie besteht aus detailreichen Outfits mit Schleifen, Blumenmuster, Sonnenschirmen und Rüschen.
Ein ähnlicher Stil ist der Decora-Look. Dieser zeichnet sich durch eine übertriebene Menge an Accessoires aus, vor allem Haarschmuck und bunte Plastikarmbänder.
Cosplay hat mittlerweile einen festen Platz in den modernen japanischen Subkulturen eingenommen. Cosplayer verkleiden sich als bekannte Anime- oder Manga-Figuren und tragen dabei aufwendige Kleidung sowie diverse Accessoires. Die Cosplay-Conventions und Veranstaltungen werden weltweit immer populärer und größer.
Zum Beispiel gibt es regelmäßig Cosplay-Events oder Anime-Conventions, bei denen Menschen ihre Lieblingsfiguren nachahmen können. Diese Events sind oft voller bunter Kostüme und süßer Accessoires.
Harajuki – Die Wiege der kawaii-Fashion
Der Bezirk Harajuku in Tokyo ist das Zentrum der jungen Mode in Japan. Dieses Stadtviertel im Herzen der Hauptstadt gleicht einem aufregenden Themenpark für Mädchen und junge Frauen, da es eine unüberschaubare Anzahl von Geschäften und Boutiquen für verschiedene Geschmacksrichtungen gibt.
In Harajuku entstehen ständig neue Modetrends, die sich um den Begriff „kawaii“ (wörtlich: niedlich, süß) drehen. Die Mode in Harajuku ist oft so fantasievoll gestaltet, dass ältere Menschen sie als exzentrisch empfinden könnten.
Aber gerade diese Individualität macht den Geist des Harajuku-Stils aus – die Möglichkeit seinen eigenen Geschmack zum Ausdruck zu bringen. An den Wochenenden strömen Straßen des Viertels vor allem mit Mädchen und jungen Frauen überfüllt sind, die sich nach Kawaii-Mode kleiden und auf der Suche nach neuen Accessoires und frischer Inspiration sind.
Mehr zu Harajuku-Fashion erfahren Sie hier: Harajuku – die Wiege des universellen Konzepts von „kawaii“.
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Yuru Chara – der Maskottchen-Kult
In vielen Fällen werden diese süßen Figuren auch als Maskottchen verwendet – sei es für Unternehmen oder Sportteams.
Yuru Chara – die Verehrung für Maskottchen hat in Japan hat ihren Ursprung im Kawaii. Fast alle Unternehmen, Städte und Präfekturen, öffentliche Einrichtungen wie Bibliotheken und Schulen sowie sogar das Militär und Gefängnisse in Japan besitzen ein eigenes Maskottchen, normalerweise eine süße Tierfigur.
Es gibt mittlerweile zahlreiche japanische Firmen, die sich darauf spezialisiert haben, diese Yuru Chara Maskottchen zu kreieren.
Man kann diese niedlichen Figuren auf einem der Yuru-Chara-Festivals bewundern oder seit 2010 beim Yuru-Chara-Grand Prix sehen.
Menschliche Plüschfiguren
Die Maskottchen sind überall präsent, nicht nur in der Werbung. Sie erscheinen auch als riesige Plüschfiguren und werden von den Japanern enthusiastisch gefeiert.
Zum Beispiel bei der Einweihung von Einkaufszentren, beim Putzen von Bürofenstern oder mit beeindruckenden Tanzmoves auf Festen.
kawaii in Zeichnungen und Malerei
kawaii in Zeichnungen und Malerei Kawaii hat auch einen großen Einfluss auf die Welt der Zeichnungen und Malerei. Viele Künstlerinnen und Künstler nutzen den kawaii-Stil, um niedliche Charaktere zu erschaffen oder süße Szenen darzustellen.
Die Farben sind oft hell und lebendig, während die Proportionen der Figuren übertrieben niedlich wirken.
Besonders beliebt ist das Genre des Manga – japanische Comics -, in dem viele Geschichten im kawaii-Stil gezeichnet werden.
Diese Mangas erfreuen sich nicht nur bei Kindern großer Beliebtheit, sondern haben auch eine große Fangemeinde unter Erwachsenen gefunden.
Aber es geht nicht nur um professionelle Kunstwerke: Auch Hobbykünstlerinnen und -künstlern lieben es, im kawaii-Stil zu zeichnen oder zu malen. Es gibt zahlreiche Anleitungen online sowie Bücher mit Tipps zur Gestaltung von eigenen kawaiiesque Werken.
Amigurumi
Die Popularität von DIY-Projekten wie Amigurumi zeigt ebenfalls den Einfluss von Kawaii auf die Handarbeitsszene. Bei dieser Technik werden kleine Stofftiere gehäkelt oder gestrickt – meistens Tiere wie Bären oder Katzen – ,die dann als Dekoration dienen können .
Kyary Pamyu Pamyu: kawaii in der japanischen Popkultur
Kyary Pamyu Pamyu, eine aktuell äußerst erfolgreiche Sängerin mit einem ungewöhnlich klingenden Künstlernamen, hat aufgrund ihres Harajuku-Stils bei ihren Modedesigns viele weibliche Fans gewonnen und wird von ihnen als Mode-Ikone verehrt.
Sie ist mittlerweile auch international bekannt geworden und beeindruckt junge Menschenmassen durch ihren einzigartigen und einfallsreichen Stil.
Ihr bevorzugter Look besteht aus transparenten Kleidungsstücken in leuchtenden Farben, die mit einer Vielzahl von Rüschen verziert sind. Dazu trägt sie pastellfarbene Strümpfe mit Schnürdetails – dieser außergewöhnliche Stil ist ihr Markenzeichen.
Zudem kombiniert sie gerne Elemente des sogenannten „Fairy Kei“ Looks in ihre Bühnenoutfits, um ein luftiges und flauschiges Erscheinungsbild zu erzeugen – genau wie man es sich bei einer Fee vorstellt.
Die japanische Kultur hat sich zum Teil durch diese süße Ästhetik entwickelt und heute ist Kawaii ein wichtiger Bestandteil davon geworden. Die Popularität dieser Ästhetik wird auch durch den Erfolg von Original-Manga-Charakteren wie Hello Kitty oder Pikachu unterstrichen.
Trotzdem bleibt der Kontrast zwischen traditioneller Schönheit und moderner Kawaikultur bestehen, aber Japaner scheinen beide Seiten zu schätzen und miteinander verbinden zu können. So hat sich die kawaii-Kultur zu einem wichtigen Exportprodukt Japans entwickelt, das weltweit immer mehr Fans findet.
Wie sich mit kawaii ernsthafte und unangenehme Themen adressieren lassen
Die niedlichen Motive können sogar dazu beitragen, schwierige Themen wie Umweltprobleme oder Gesundheitsfragen auf kindgerechte Weise anzusprechen.
Auf ähnliche Weise werden ernsthafte Nachrichten auf charmante Weise an die Bevölkerung vermittelt: Die Polizei ermahnt mit niedlichen, großen Augen versehenen Polizisten im kindlichen Stil dazu, die Gesetze zu befolgen. Bunte Schilder warnen mit entzückenden Figuren vor lebensgefährlichen Risiken.
Straßensperren werden von süßen rosa Hasen bewacht. Was bei ausländischen Besuchern oft für Verwunderung sorgt, ist in Japan völlig normal.
Kawaii in der japanischen Sprache – typische Kawaii-Wörter
Kirakira – „Funkelnd“ oder „Glitzernd“
キラキラ (kirakira) bedeutet, dass etwas strahlt oder leuchtet. In Japan wird dieses Wort für eine Vielzahl von entzückenden Dingen verwendet.
Dokidoki – Herzschlag
ドキドキ (dokidoki), eine gängige japanische Onomatopoesie, illustriert den Klang eines rasch pochenden Herzens. Diese Lautmalerei wird häufig in Mangas und Animes eingesetzt.
Kirei – „Wunderschön“ oder „Sauber“
きれいな (kirei na) – Diese spezielle Eigenschaft bezeichnet etwas als „schön“ oder äußerst „rein oder sauber“. Kirei wird verwendet, um hübsche und besonders attraktive Personen zu beschreiben – in der Regel junge Mädchen.
Fuwafuwa – „flauschig“
Ein weiteres Kawaii-Wort ist フワフワ (fuwafuwa), das etwas als „flauschig“ bezeichnet. Es werden Objekte beschrieben, die sowohl weich und flauschig sind (wie Kissen oder Decken), als auch süße Tiere wie Katzen oder Küken.
Pikapika – „glitzernd“
ピカピカ (pikapika) bedeutet „glänzend“ oder auch „glitzernd“ wie ein Funke. Dieses Phänomen der Lautmalerei wird oft in Zusammenhang mit „topaktuellen“ oder „strahlenden“ Gegenständen gebracht. Pikapika ist ein äußerst populäres Kawaii-Wort in Japan.
Der Niedlichkeitskult aus psychologischer Sicht
Der japanische Kult um das Niedliche löst bei uns Europäern oft Verwirrung und Unverständnis aus, aber möglicherweise liegen die Japaner mit ihrer Vorliebe für „Kawaii“ doch nicht so falsch – während der Westen Geschmacksverirrung vermutet, hat die japanische Wissenschaft längst erkannt: „Kawaii“ ist gut für dich!
Nicht nur weil es positive Gefühle hervorruft. Laut einer Studie der Universität Hiroshima (die WELT berichtete) steigert sich nach dem Betrachten von niedlichen Motiven vorübergehend die Konzentrationsfähigkeit und Geschicklichkeit. Wenn das kein überzeugender Grund ist, beim nächsten Urlaub einen Hello-Kitty-Koffer zu kaufen!
Psychologen aus Japan weisen außerdem auf das Konzept von „Amae“ hin, welches die enge Verbindung zwischen Mutter und Kind beschreibt. Diese Beziehung dient als Vorbild für liebevolle Fürsorge im Alltag. Statt offensiv zu fordern, wird vielmehr kindliches Verhalten akzeptiert und sogar erwartet.
Andreas Neuenkirchen, ein Experte für Japan, der ein umfassendes Buch über das Phänomen verfasst hat („Kawaiimania, Japans liebenswerteste Tiefen“, Conbook Verlag), betonte in einem Interview mit der WELT die ausgeprägte Harmonieorientierung der japanischen Kultur:
„Die Betonung des Niedlichen dient als Schutzschicht und ist von großer Bedeutung. Es geht darum, andere Menschen nicht zu verletzen und niemand wurde jemals durch niedliche Darstellungen verletzt.“
Zeichnen oder Malen von kawaii-Figuren kann ebenfalls therapeutisch sein; es bietet eine Pause vom Stress des Alltagslebens.
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Inhaber und Geschäftsführer von Kunstplaza. Publizist, Redakteur und passionierter Blogger im Bereich Kunst, Design und Kreativität seit 2011. Erfolgreicher Abschluss in Webdesign im Rahmen eines Hochschulstudiums (2008). Weiterentwicklung von Kreativitätstechniken durch Kurse in Freiem Zeichnen, Ausdrucksmalen und Theatre/Acting. Profunde Kenntnisse des Kunstmarktes durch langjährige journalistische Recherchen und zahlreichen Kooperationen mit Akteuren/Institutionen aus Kunst und Kultur.