Frida Kahlo ist die wahrscheinlich bekannteste Künstlerin Lateinamerikas und eng verbunden mit der mexikanischen Kultur. Prägend für ihr Leben war die Beziehung zum Maler Diego Rivera, den sie zwei Mal ehelichte.

Die ständigen Schmerzen und körperlichen Einschränkungen verarbeitete Frida Kahlo in ihrer Kunst. Berühmt sind vor allem ihre Selbstporträts. Die Malerin gilt als Ikone der Emanzipation. Frida Kahlo interessierte sich für die indigenen Völker, die präkolumbische Kultur, die Natur und die Volkskunst in Mexiko.
Sie verbrachte fast ihr ganzes Leben im „Blauen Haus“ in Mexiko City.

Foto von Alex1210O, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
1907 in Mexico City geboren
Frida Kahlo wurde 1907 als Tochter der mexikanischen Malerin Mathilde Calderón de Kahlo und des deutsch-mexikanischen Fotografen Carl Wilhelm Kahlo (1871-1941) in Coyoacán, einem Stadtteil von Mexiko City, geboren.
Ihr vollständiger Name war Magdalena Carmen Frida Kahlo Calderón. Später entschied sich die Künstlerin, das Jahr 1910 als ihr Geburtsjahr anzugeben. Dies war der Beginn der mexikanischen Revolution.
Inniges Verhältnis zu ihrem Vater
Frida Kahlo wuchs mit drei Schwestern, Matilde, Adriana und Cristina, sowie zwei Halbschwestern aus einer früheren Ehe ihres Vaters, Maria Luisa und Margarita, auf. Ihr Bruder Guillermo starb wenige Tage nach ihrer Geburt. Zu Cristina, ihrer jüngeren Schwester, hatte Frida Kahlo ein besonders enges Verhältnis.

Von ihrem Vater, der als Fotograf ebenfalls künstlerisch talentiert war, wurde Frida Kahlo geprägt. Von ihm lernte sie das präzise Beobachten ihrer Umgebung und der Natur. Nach vier Jahren ließ sich ihr Vater in Mexiko einbürgern und hieß fortan Guillermo Kahlo (Guillermo ist spanisch für Wilhelm). Im Alter von sechs Jahren erkrankte Frida an Kinderlähmung.

Unbekannter Fotograf, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Medizinstudium und künstlerisches Engagement
Ab 1922 besuchte Frida Kahlo die berühmte Escuela Nacional Preparatoria in Mexiko City, um sich auf ein Medizinstudium vorzubereiten. Emanzipierte Frauen strebten damals in Berufe, die bislang Männerdomänen waren.
Frida Kahlo zählte zu den ersten jungen Frauen, die zu diesem Studium zugelassen wurden. Während dieser ersten Welle der Emanzipation wurden starke Frauen zu Vorbildern für die jüngere Generation. An der Universität traf Frida Kahlo in 1922 Diego Rivera (1886-1957), der für die Aula das Wandgemälde „Schöpfung“ gestaltete.
Sie schloss sich an der Hochschule der Gruppe „Los Cachuchas“ an und begann eine Beziehung mit Alejandro Gómez Arias, dem Anführer dieser Gruppe. 1923 lernte Frida Kahlo die Fotografin und Schauspielerin Tina Modotti (1896-1942) kennen und freundete sich mit ihr an. Zwei Jahre später begann sie eine Ausbildung bei dem Grafiker Fernando Fernándesz, der mit ihrem Vater zusammenarbeite. 1928 verewigte die Künstlerin Alejandro Gómez Arias in einem Porträt.
Tragisches Busunglück
Im September 1925 wurde Frida Kahlo Opfer eines tragischen Unfalls. Gemeinsam mit ihrem Freund saß sie in einem Bus, der schwer verunglückte. Von da an war ihr Leben durch regelmäßige Krankenhausaufenthalte, Operationen und erhebliche Schmerzen gekennzeichnet.
Es gelang ihr aber, das Gehen erneut zu lernen. Ihr Medizinstudium konnte sie gleichwohl nicht mehr fortsetzen. Den Wunsch, Ärztin zu werden, gab sie daher auf und wendete sich mit ganzer Kraft der Kunst zu. In ihrem „Casa Azul“ in Mexico City erholte sie sich von den Unfallfolgen.
Selbstporträts waren Ihr Medium
Im September 1926 zeichnete Frida Kahlo ihr erstes Selbstporträt. Dabei handelt es sich um das „Selbstbildnis mit Samtkleid“. Bis 1954 gestaltete sie insgesamt 54 Selbstporträts. Dabei setzte sie sich mit ihrem emotionalen Zustand auseinander.

Quelle: Ambra75, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

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Das Selbstporträt entdeckte sie als geeignetes Medium, um ihre eigene Identität zu finden und die gesellschaftlichen Verhältnisse zu beschreiben. Von da an brachte sie ihre Persönlichkeit in ihrer Kleidung zum Ausdruck. Sie trug das Tehuana-Kostüm, das in zahlreichen ihrer Werke zu sehen ist.
„Ich male mich, weil ich sehr viel Zeit allein verbringe und weil ich das Motiv bin, das ich am besten kenne“, beschrieb die Künstlerin ihre Motivation.

Hochzeit mit Diego Rivera
1929 heiratete Frida Kahlo Diego Rivera, den sie damals bereits seit sieben Jahren kannte. Aber die Ehe war nicht frei von Krisen. Ihr Ehemann betrog sie mit ihrer Schwester. 1939 ließ sich die Künstlerin von Diego Rivera scheiden.

Wie andere berühmte Malerinnen und Maler musste auch Frida Kahlo feststellen, dass es nicht leicht ist, von der Kunst zu leben. Ihr ehemaliger Liebhaber, der Fotograf Nickolas Muray, kaufte eines ihrer Selbstporträts, um sie finanziell zu unterstützen.
Die University of Texas in Austin hat das Gemälde 1966 erworben. Seitdem reist das Porträt rund um den Globus. In mehr als 30 Ausstellungen auf allen Kontinenten war es bereits zu sehen. Darauf blick die Künstlerin dem Betrachter selbstbewusst in die Augen. Ihre Haare sind zu Zöpfen gebunden, verziert mit zwei silbernen Schmetterlingen als Sinnbild für Auferstehung und Regeneration. Die Malerin hatte mehrere Fehlgeburten erlitten und setzte in ihren Werken oft Symbole für die Wiedergeburt ein.
Künstlerisches Netzwerk reichte bis nach Europa
Frida Kahlo bildete ein künstlerisches Netzwerk, das von Mexiko über die Vereinigten Staaten bis nach Spanien, Frankreich, Deutschland, und England reichte. Als André Bretons und Jacqueline Lambas 1938 nach Mexiko reisten, entwickelte sich eine enge Freundschaft zwischen den Künstlerinnen Kahlo und Lamba.
Ein Jahr später konnte die mexikanische Malerin ihre Gemälde erstmals in Paris präsentieren. Dabei kam dabei sie mit der Schriftstellerin Alice Rahon und der spanischen Malerin Remedios Varo ins Gespräch. Beide Künstlerinnen zogen nach Beginn des Zweiten Weltkriegs nach Mexiko.
Erneute Hochzeit und Tod ihres Vaters
1940 heiratete Frida Kahlo Diego Rivera in San Francisco erneut. Als ihr Vater 1941 starb, verschlechterte sich ihre körperliche und psychische Konstitution. Während der 1940er Jahren wuchs das Werk der Künstlerin an Bekanntheit und Ruhm bei internationalen Sammlern.
In den USA wurden ihre Ausstellungen gezeigt. An einer Kunstschule in Mexiko City erhielt die Malerin einen Lehrauftrag. Für ihr Gemälde „Moses“ von 1945 wurde ihr ein nationaler Preis verliehen. 1947 erwarb das Museo de Arte Moderno ihr Gemälde „The Two Fridas“.
Ihr letztes Selbstporträt
1951 beschrieb Frida Kahlo in ihrem Tagebuch die Folgen von sieben Operationen an ihrer Wirbelsäule. Damals ging es ihr bereits seit einem Jahr sehr schlecht. Aber sie behielt ihren Lebensmut. Ihr nächstes Selbstporträt widmete sie Dr. Farill, den sie als ihren Retter betrachtet.
Dieses Gemälde stellte sich als das letzte Selbstporträt der mexikanischen Malerin heraus. Kahlo starb 1954, wahrscheinlich an einer Lungenembolie, in Coyoacán eine Woche nach ihrem 47. Geburtstag. Nach ihrem Tod rückte sie weltweit ins Rampenlicht. Das Wohnhaus der Malerin fungiert heute als Museum, in dem das Lebenswerk der Künstlerin lebendig bleibt.
Ikone der Emanzipation
Viele berühmte Malerinnen haben ihre Epoche erforscht und reflektiert. Dies trifft auch auf Frida Kahlo zu. Sie setzte sich mit der Rolle der Frau auseinander und war entschlossen, die Emanzipation voranzubringen. Starke Frauen inspirierten sie. Sie selbst wurde zum Vorbild für zahlreiche berühmte Malerinnen und begabte Nachwuchskünstlerinnen.
Frida ermutigte Frauen, ihren Schmerz nach außen hin zu offenbaren und damit zu einem besseren Verständnis des weiblichen Geschlechts beizutragen. Emanzipierte Frauen, wie zum Beispiel Madonna, gaben sich als treue Fans der mexikanischen Künstlerin zu erkennen.
Surrealismus und Realismus
Frida Kahlo wird üblicherweise dem Surrealismus zugeordnet. Sie selbst hat sich jedoch nicht dieser Strömung zugehörig gefühlt. Sie deutete ihre Werke als Resultate ihres Lebens und nicht als Ausdruck ihrer Träume. Die Künstlerin prägte ihren eigenen Stil, indem sie Elemente der Natur mit eigenen Lebenserfahrungen und der mexikanischen Mentalität in Verbindung brachte. Insofern mischte sie Realismus mit dem Surrealismus.
Ihre Gemälde wurden zu einem lebendigen Tagebuch. Mit ihren Kunstwerken erzählte sie Geschichten über ihre Beziehungen, ihre Familie, ihrer Prägungen, ihre Krankheiten und die Gesellschaft. Mit ihrer Kunst prägte sie die Art und Weise, wie die Welt auf Mexiko blickte.
Die berühmte Malerin war auch der Popkultur gegenüber aufgeschlossen. Aber sie war nicht bereit, alle Konventionen ihrer Zeit zu akzeptieren.
Bedeutende Kunstwerke von Frida Kahlo
Frida und Diego Rivera, 1931
Dieses Doppelporträt malte Frida Kahlo anlässlich ihrer Eheschließung mit Diego Rivera. Mit diesem Gemälde hat die mexikanische Künstlerin die Rolle der Frau in der Gesellschaft beschrieben und zur Diskussion gestellt. Während ihr Mann in dem Porträt eine Palette und einen Pinsel hält, gibt Kahlo sich mit ihrer Rolle der klassischen Ehefrau zufrieden.
Sie präsentiert sich ganz ohne künstlerische Medien. Zudem ist sie traditionell gekleidet. Sie trägt ein Gewand mit einem roten Schal. Dabei hält sie die Hand ihres Ehemanns und begibt sich somit in eine passive Rolle.
Tatsächlich wurde sie zu ihrer Zeit weitgehend nur in Relation zu Diego Rivera wahrgenommen. Erst zu einem späten Zeitpunkt in ihrem Leben und insbesondere nach ihrem Tod erwarb sie weltweiten Ruhm.
Die zwei Fridas, 1939
Unter ihren Selbstporträts sind „Die zwei Fridas“ besonders bekannt. Das Gemälde bringt die emotionale Verletzung der Künstlerin während ihrer Scheidung von Diego Rivera zum Ausdruck. Die Malerin trägt das Kostüm aus ihrer früheren Ehe.
Sie trägt ein Medaillon mit einem Bild von Rivera. Das blutende Herz der Künstlerin und der bewölkte Himmel im Hintergrund bringen ihren Schmerz und ihre Traurigkeit zum Ausdruck.
Selbstbildnis mit Dornenhalsband und Kolibri, 1940
Frida Kahlo hat Tiere sehr geliebt. Sie hielt sich einen kleinen Zoo in ihrer „Casa Azul“. Manche ihrer Tiere hat sie in ihren Kunstwerken verewigt, zum Beispiel den Klammeraffen, den ihr Ehemann Diego Rivera ihr schenkte. Über Fridas rechter Schulter ist der Spielaffe als Symbol des Teufels zu erkennen.

Quelle: Ambra75, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Die Dornen, die sich in diesem Selbstporträt in ihren Hals bohren, stehen für die Schmerzen, die sie wegen der Scheidung von Diego verspürt. An der Halskette hängt ein lebloser Kolibri. Dessen Flügel nehmen Fridas zusammengewachsene Augenbrauen auf. Tote Kolibris gelten in der mexikanischen Kultur als Glücksbringer.
Über der linke Schulter der Künstlerin ist eine schwarze Katze zu sehen, die offenbar den Kolibri bedroht. Die Katze symbolisiert Unglück und Tod. Die Schmetterlinge an den Haaren der Malerin stehen für die Wiederauferstehung.
Dieses Selbstporträt ist in der Ausstellung „Fantastische Frauen“ das am häufigsten fotografierte Werk.
Wie eine Fotomontage von Frida mit Waffe im Jahre 2012 um die Welt ging

von Imogene Cunningham, Angrylambie (Robert Toren), Alexander Djikia, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons
Das Bild von Frida Kahlo mit Pistole ist eine Collage von Robert Toren. Toren fügte Kahlos Kopf (aus dem Foto der US-Fotografin Imogene Cunningham) zu einem 1983er-Foto hinzu, das Toren von der Rockmusikerin Donnette Thayer aus Sacramento machte.
Die daraus resultierende Montage ging im Juli 2012 viral. Später in diesem Jahr kombinierte der russische Künstler Alexander Djikia Torens Frida mit Pistole mit einem Foto des russischen Futurismus Dichters Vladimir Mayakovsky.
Auch diese zweite Montage verbreitete sich hauptsächlich in Europa und anderen Regionen, in denen Mayakovsky bekannt war, viral.
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Die mexikanische Künstlerin Frida Kahlo ist bekannt für ihre Selbstporträts, ihren Schmerz und ihre Leidenschaft sowie ihre kräftigen, lebendigen Farben. Sie wird in Mexiko für ihre Aufmerksamkeit für die mexikanische und indigene Kultur und von Feministinnen für ihre Darstellung der weiblichen Erfahrung und Form völlig zu Recht gefeiert.
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