Kleinere Kinder wollen viele Weihnachtsgeschenke erhalten – aber sie möchten auch selbst unbedingt schöne Weihnachtsgeschenke verschenken. An Mama und Papa, an Omi und Opi, an die Geschwister und die besten Freundinnen und die Lieblingslehrer und die Patentante und noch viele, viele Menschen mehr.
Wenn die Kids irgendwann merken, wie viele Menschen sie beschenken möchten, kann schon einmal ein wenig Verzweiflung aufkommen.
Jetzt sind Sie als Eltern gefragt – in mehrfacher Hinsicht. Sie sollten Ihren Kindern vielleicht zuallererst klarmachen, dass für diese Geschenke nicht das Taschengeld der nächsten Jahre verplant werden muss, und Ihnen natürlich dann sagen, warum das so ist und wie es funktionieren soll, dass mit wenig Kostenaufwand wunderbare Geschenke entstehen – durch Basteln nämlich.
Kleinere Kinder brauchen Sie meist nicht lange zum Basteln überreden, aber sie können noch nicht ganz so viel, und sind häufig ängstlich, dass Sie kein vorzeigbares Ergebnis zustande bringen.
Sie sollten also ein paar gute Vorschläge zur Hand haben, was Ihr Kind denn basteln könnte – für wen, ist da meist viel schneller klar.
Hier ein paar Vorschläge, die mit preiswerten Zutaten auskommen und Ihr Kind zu echter künstlerischer Entfaltung befähigen können:
- Herbstspaziergänge mit den Kindern sind zum Sammeln da, und gesammelt werden regelmäßig besonders schöne Blätter. Die können in sehr schöne Dekorationen verwandelt werden, vor allem für Menschen, die mit Kitsch und bunten Basteleien wenig anfangen können.
- Papa bekommt z. B. ein paar schöne Naturbilder für die Fenster seines Arbeitszimmers, die schlichtweg auf wunderschönen Herbstblättern bestehen, die in Folie laminiert wurden und dann sorgsam (mit einem kleinen Rand, nicht vergessen) ausgeschnitten wurden. Diese Bilder eignen sich auf als Untersetzer, für die Kaffeetasse auf dem Schreibtisch.
- Das nächste begehrte Sammelobjekt sind Kastanien, und aus denen kann man wunderbare Fantasietiere basteln, mit denen beide Omas ihre Fensterbänke in der Küche schmücken können. Jede bekommt natürlich eine Tierfamilie aus den Tieren, die sie am liebsten hat, und das beste ist, dass keine Oma auf die Idee kommen kann, sie habe das schönere Geschenk bekommen.
- Oma Charlotte bekommt eine Entenfamilie, die Enten entstehen im Grundsatz jeweils aus einer großen und einer kleinen Kastanie, die zusammengesteckt werden. Dann werden zwei Pistazienschalen als Schnabel angeklebt, Flügel und Schwanz werden seitlich aus Zahnstochern eingesteckt.Die Zahnstocher und die Pistazienschalen können dann noch farbig bemalt werden. Oma Regina mag besonders gerne Igel, die lassen sich gut aus Kastanien und vielen, vielen Zahnstochern herstellen, zwei Pfefferkörner werden als Augen eingeklebt.
Wenn es nur ein Tier sein soll, für einen Menschen, der gerne ein wenig verrückte Dekorationen mag, wird aus vielen Kastanien ein Tausendfüßler, mit vielen in Stücke geschnittenen Pfeifenreinigern als Beine, die sind dann gleich so richtig schön behaart.
- Herbstspaziergänge mit den Kindern sind zum Sammeln da, und gesammelt werden regelmäßig besonders schöne Blätter. Die können in sehr schöne Dekorationen verwandelt werden, vor allem für Menschen, die mit Kitsch und bunten Basteleien wenig anfangen können.
Video Tutorial: Basteln mit Kastanien
Video Slideshow: Basteln mit Kastanien: Wichtel, Männchen und Fabeltiere
Video: Basteln mit Kastanien – 2 Bastelideen für den Herbst
Ein paar Steine gibt es hoffentlich auch im Wald, die werden zu Weihnachtsgeschenken für die Opas. Jeder bekommt seinen besonders schönen und bunt bemalten Stein, der kann als Briefbeschwerer benutzt werden, oder als Zettelhalter für Notizen, oder als Gewicht, damit die Zeitung nicht immer von Gartentisch geweht wird.
Jeder Opa bekommt „sein Bild“, Opa Clemens war gerade auf Kreuzfahrt, er bekommt einen Stein mit seinem Kreuzfahrtschiff. Opa Michael sammelt leidenschaftlich Pilze, die finden sich auch auf seinem Stein wieder, vielleicht mit einem hübschen Hasen und einer Andeutung von Wald daneben.
Die Steine werden für dieses Vorhaben am besten zunächst mit weißer Acrylfarbe grundiert, dann lässt sich das eigentliche Motiv mit bunten Bastelfarben sehr viel ausdrucksstärker auftragen.
Wenn Ihr Kind klagt, dass es dieses Motiv nie hinbekommen würde, könnten Sie es entweder überreden, auf künstlerische Freiheit zu setzen (diese Variante bringt meist einzigartige Ergebnisse hervor) oder ihm eine Vorlage aus dem Internet heraussuchen, von der es die Umrisse abnehmen kann.
Meist reicht allein die kreative Ausfüllung dieser Umrisse, um ein unverwechselbares Kunstwerk herzustellen. Auch hier sollte nach dem Trocknen der Farben mindestens eine Schicht Klarlack aus der Dose über das Bild gegeben werden, um es vor Abrieb zu schützen.
- Mama fehlt noch, und die mag einfach schöne Bilder. Die entstehen, indem das Kind erst ein Bild malt, das nur aus Umrissen besteht. Das sollte vorher auf einigen Blättern ausprobiert werden, bevor es auf eine Unterlage übertragen wird, die beklebt werden kann, z. B. eine leere Leinwand.Dann werden die Umrisse mit Fundstücken aus dem Wald beklebt (richtig dick transparenten Kleber auftragen), sodass nach und nach ein sehr ungewöhnliches Bild entsteht, Moose und Blattstückchen, kleine Äste und trockene Blätter können hier verwendet werden.Das fertige Bild wird später mehrfach mit Klarlack aus der Sprühdose überzogen, damit es nicht „abbröckelt“.
- Die meisten Omas lieben Zimmerpflanzen, und für die können kleinere Kinder sehr schön Blumenübertöpfe verzieren, die zu Weihnachten mit einer Pflanze verschenkt werden. Die Übertöpfe können bemalt werden, mit aus selbstklebenden Folien ausgeschnittenen Verzierungen beklebt, mit Serviettentechnik (und Hilfe von Mama) geschmückt werden.
- Sogar die Reste, die von den Wald-Funden übrig bleiben, werden noch zu Geschenken, nämlich zu einer einfallsreichen weihnachtlich-winterlichen Tischdekoration, die Gemütlichkeit in die Wohnungen vieler lieben Menschen bringen kann. Die Grundlage bildet eine Art Tablett aus Holz, hier können Sie wirklich ein Tablett nehmen, aber auch eine Holzplatte oder sogar eine dicke Pappe, die entsprechend bemalt wird oder in roten Stoff eingeschlagen. Dann werden die vorhandenen Zutaten für die Tischdekoration durchgesehen und vielleicht im nächsten Bastelgeschäft noch ein wenig ergänzt.
Schließlich haben Sie Kastanien und nackte Zweige vor sich liegen, Moos und auch goldgelb gefärbte Blätter, künstliche Pilze und echte reife Preiselbeeren, Fichtennadelbüsche und eine wunderbar bizarr geformte trockene Wurzel. Dazu kam ein Kilogramm Steinchen, aus dem Baumarkt, und viele Meter schönes Schleifenband passend zum Stoff Ihrer Grundplatte.
All diese Fundstücke werden nun zu einer außergewöhnlichen Tischdekoration arrangiert, mit Kleber, Stecknadeln oder dem Schleifenband befestigt und ganz zum Schluss mit winzigen Goldsternchen oder mit Goldstaub überstreut (dann ist schon wieder der Klarlack an der Reihe).
- Wenn Großeltern oder Patentante solche bunten Tischdekoration eher kitschig finden, geht es auch ganz anders: Sie nehmen eine Edelstahlplatte und arrangieren ganz stylish nur eine Art von Waldfunden mit einigen batteriebetriebenen LED-Lichterketten auf dieser Platte, das wird dann eine fast futuristisch moderne Wand- oder Tischdekoration. Aber eher nicht mit ganz kleine Kindern zu basteln, die lieben es meist etwas bunter.
Auf jeden Fall haben Sie mit diesen künstlerisch angehauchten Geschenken zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Die Beschenkten freuen sich über wirklich persönliche Weihnachtsgeschenke, und die Kids hatten Gelegenheit, wieder „ein wenig mehr Kreativität zu lernen“.
Passionierte Autorin mit regem Kunstinteresse