Zwischen 1860 und 1870 entstand in Frankreich der Impressionismus, welcher sich später in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts in weiten Teilen Europas ausbreitete.
Seine Blütezeit erlebte er von 1863 bis 1883. Bereits zuvor hatten ihn die Hauptvertreter Claude Monet, Edouard Manet und Edgar Degas geprägt. Der Impressionismus übte einen starken Einfluss auf nachfolgende Kunst-Stilrichtungen aus und viele Künstler blieben ihm auch während der Zeit des Expressionismus treu.
Entdecken Sie mit uns die Schönheit des Impressionismus, einer bahnbrechende Kunstrichtung, die sich durch die Darstellung flüchtiger Eindrücke und das Spiel mit Licht und Farben aus.
Künstler wie Claude Monet, Paul Cézanne, Edgar Degas, Berthe Morisot und Pierre-Auguste Renoir kreierten in dieser Stilepoche der Bildenden Kunst faszinierende Gemälde, die die Schönheit des Alltags und der Natur einfingen.
Impressionismus: Eine kurze Einführung
Der Impressionismus war eine revolutionäre Kunstbewegung des 19. Jahrhunderts, die eine neue Ära in der Malerei einläutete. Die Impressionisten wollten nicht nur die äußere Realität abbilden, sondern vor allem die Eindrücke und Stimmungen, die sie beim Betrachten eines Motivs empfanden. Licht und Farben spielten dabei eine zentrale Rolle.
Der Impressionismus als Stilbegriff hat seinen Ursprung im Französischen Wort „impression“, was so viel wie „Eindruck“ bedeutet. Die Namensgebung der Kunstrichtung erfolgte konkret durch das Gemälde „Impression – soleil levant“ von Claude Monet, welches 1874 auf der ersten Ausstellung der neuen Strömung in Paris präsentiert wurde.
Ein Kunstkritiker nutzte damals den Titel spöttisch als Bezeichnung für den gesamten Stil, doch die Künstler übernahmen den Begriff selbst für ihre Bewegung. Der Impressionismus wird zeitlich zwischen 1860 und 1920 eingeordnet.
Das Besondere an dieser Kunstrichtung war, dass die Künstler begannen, ihre Wahrnehmung bewusst zu beobachten. Parallel zum Aufkommen der Fotografie schien die akribische Abbildung von Motiven nicht mehr bedeutsam.
Sie erkannten, dass die Konturen von Gegenständen vom individuellen Bewusstsein geschaffen werden. Tatsächlich nimmt das Auge hauptsächlich Farben und Formen wahr – Konturen sind lediglich Interpretationen. Die Impressionisten strebten danach, zur „reinen Wahrnehmung“ zurückzukehren und die Wirklichkeit in ihrer unverfälschten Form darzustellen.
Die Maler des Impressionismus waren fasziniert von der Wirkung des Lichts. Um das natürliche Licht in ihren Bildern wiederzugeben, entwickelten sie eine neue Malweise aus kleinen Strichen und Punkten. Dadurch erzielten sie eine besondere Leichtigkeit und Dynamik in ihren Gemälden.
Die Impressionisten arbeiteten meist im Freien oder im Atelier, um die wechselnde Beleuchtung zu nutzen. Einige Künstler malten dasselbe Motiv zu verschiedenen Tageszeiten oder Jahreszeiten, um die Unterschiede festzuhalten. Dafür entwickelten sie neue Techniken der Farbverarbeitung, um weichere Konturen zu erzielen.
Sie erkannten, dass Wahrnehmung in jedem Moment schnell wechselt und es unmöglich ist, einen Moment vollständig zu erfassen. Darum verwendeten sie einen schnellen Mal-Stil, um ihre Eindrücke festzuhalten, bevor sie verloren gingen. Die Impressionisten legten Wert auf reine Beobachtung ohne Interpretation oder Konstruktion.
Mit diesen Schwerpunkten und Charakteristika wurde der Impressionismus zum Ausgangspunkt der Malerei der Moderne.
Typische Motive ihrer Kunst waren Landschaften und Boulevardszenen mit elegant gekleideten Damen sowie Darstellungen von Tänzerinnen und Frauen bei der Toilette. Sie nahmen oft auch Motive aus dem Alltag auf, wie zum Beispiel aus dem Pariser Stadtleben.
Eine der bekanntesten Ausstellungen dieser Zeit war die „Dritte Unabhängige Kunstausstellung“ in Paris im Jahr 1877. Dort wurden die Werke der Impressionisten erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Es war ein Schritt, der die Kunstwelt revolutionierte und den Weg für den Erfolg des Impressionismus ebnete.
Auguste Rodin gilt als prägender Vertreter des Impressionismus in der Plastik und Bildhauerei. Dieser Kunststil zeichnet sich bei Skulpturen insbesondere durch eine unruhige Oberfläche aus. Im Bereich der Fotografie ist der Impressionismus eher unter dem Namen Piktorialismus bekannt.
Die Piktorialisten experimentierten erstmals mit der Farbfotografie und schätzten unscharfe Aufnahmen. Einer der bedeutendsten Fotografen des Impressionismus um 1900 war Heinrich Kühn (1866-1944), der in Wien ansässig war.
Wenn Sie mehr über den Impressionismus erfahren möchten, lesen Sie einfach weiter! In den folgenden Abschnitten tauchen wir tiefer ein und werden die Merkmale, die Künstler und die bekanntesten Werke des Impressionismus genauer betrachten.
Vorläufer und Wegbereiter
Die romantischen Maler Eugène Delacroix, John Constable, William Turner und Richard Parkes Bonington sowie die Künstler der Schule von Barbizon und die Maler von Honfleur waren wichtige Vorläufer des Impressionismus. Charles-François Daubigny wurde als Anführer einer „Schule der Impression“ bezeichnet, obwohl seine Kompositionsschemata noch akademisch-klassisch waren. Dennoch zeigte er Landschaftsskizzen am Salon, was ihn zum Vorläufer des Impressionismus machte.
Bereits im 18. Jahrhundert zeigte sich in England eine größere Offenheit für die Landschaftsmalerei im Vergleich zu Frankreich. Diese Begeisterung wurde vermutlich durch den englischen Landschaftsgarten, der wie eine natürliche Umgebung wirkte, sowie die frühe Industrialisierung beeinflusst.
Künstler wie Constable, Turner und Richard Parkes Bonington strebten in ihren Werken nach einer Verbindung von wissenschaftlicher Genauigkeit (siehe Constables Wolkenstudien) mit Atmosphäre und Stimmung. Insbesondere die sich allmählich auflösenden Motive zu Farbwolken in den Gemälden von William Turner stehen für diese Idee. Der Fokus des Malers lag darauf, die Wirkung der Landschaft einzufangen und dies gekonnt und präzise darzustellen.
John Constable arbeitete vorwiegend in Suffolk und der Umgebung von London. Er ließ sich vom Detailrealismus, den feinen farblichen Nuancen, der Helligkeit und undramatischen Motiven der holländischen Landschaftsmalerei des 17. Jahrhunderts inspirieren. Seit den 1820er Jahren waren seine Werke auch in Paris bekannt, wo er 1824 für sein Gemälde „Heuwagen“ die Goldmedaille auf dem Salon erhielt.
Die Maler der Schule von Barbizon, wie Camille Corot und Jean-François Daubigny, zeigten in ihren Landschaftsbildern den Wald von Barbizon, das bäuerliche Leben und Tiere. Jean-François Daubigny war besonders für seine skizzenhaften Stimmungslandschaften bekannt.
Gustave Courbet beschäftigte sich mit Wald- und Felsenlandschaften am Juragebirge, verwendet Ölfarbe als Materie und beeinflusste die zukünftigen Impressionisten. Diese inspirierten sich wiederum an Barockmalern wie Frans Hals und Diego Velázquez.
Die Schule von Honfleur an der Côte de Grâce bestand hauptsächlich aus den Künstlern Eugène Boudin und Johan Barthold Jongkind. Boudin lebte ein bescheidenes Leben in Honfleur und beeinflusste Monet als erster Lehrer. Seine Gemälde zeichnen sich durch Strand- und Meeresmotive sowie Corots Bewunderung für ihre „meteorologischen Schönheiten“ aus.
Details zur Namensgebung des Impressionismus
Der Impressionismus erhielt seinen Namen – wie eingangs angedeutet – aufgrund einer vernichtenden Kritik von Louis Leroy während der ersten Gruppenausstellung der später als „Impressionisten“ bekannten Maler im Jahr 1874.
Die Künstler hatten die Ausstellung in Nadars Pariser Atelier selbst organisiert, da sie keine Zulassung zum Salon erhielten. Die Initiative der 30 ausstellenden Künstler nannten sie die „Société anonyme des artistes peintres, sculpteurs, graveurs“, was so viel bedeutet wie Gesellschaft unabhängiger Künstler.
Der Kunstkritiker Louis Leroy prägte den Begriff Impressionismus, indem er den Titel von Claude Monets Werk „Impression: Soleil levant“ (1872) zu einem Gruppen- und Stilbegriff ausweitete.
Die Dominanz des Begriffs Impressionismus wurde nicht zuletzt dadurch begünstigt, dass die Künstler selbst keinen eigenen Namen für ihre Bewegung fanden. Der Begriff „Impression“ beschreibt die subjektive Wahrnehmung der Welt, bevor eine rationale Verarbeitung der Sinneseindrücke einsetzt. Diese Definition war bereits im ästhetischen Diskurs etabliert.
Im 19. Jahrhundert wurde der Begriff „Impression“ – sowie auch „Pochade“ – verwendet, um flüchtige Skizzen zu beschreiben, die einen ersten, unmittelbaren Eindruck des Motivs wiedergeben. Im Gegensatz dazu bezeichnete „Étude“ eine langsamere und genauere Wiedergabe des Motivs.
Monet verwandelte die Skizze in ein Kunstwerk, indem er sie in Ausstellungen präsentierte. Der Kunstkritiker Leroy betrachtete das skizzenhafte Werk als ein naives Sehen, das vom Künstler nicht in eine geordnete und rationale Form gebracht worden war.
Bis heute hält sich das Gerücht, dass impressionistische Gemälde spontan entstanden seien.
Bereits im Jahr 1877 stellte der Kritiker Frédéric Chevalier treffend fest, dass der von den Impressionisten erzeugte Eindruck von Spontaneität aufgrund ihrer ungehobelten Handwerkskunst entstanden sei. Die vermeintlich zufällige Perspektive ihrer Werke sei ein Ausdruck bewusst herbeigeführter Zusammenhanglosigkeit.
Prägende Einflüsse für die Entwicklung des Impressionismus
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Die meisten der Gründerväter des Impressionismus waren noch in ihren Zwanzigern, mit Ausnahme von Pissarro, der bereits in seinen Dreißigern stand, und befanden sich gerade in der Phase der Stilfindung. Monet entwickelte ein besonderes Interesse an den innovativen Malern Eugène Boudin und Johan Barthold Jongkind, die mit ihren farbintensiven und strukturell differenzierten Maltechniken flüchtige Effekte von Meer und Himmel einfingen.
Gemeinsam mit seinen Atelierfreunden bei Gleyre übernahm Monet Boudins Methode, ausschließlich im Freien zu malen – Pleinairmalerei (von französisch: en plein air: „im Freien“;) – und dabei die tatsächliche Szenerie direkt zu betrachten, anstatt ein Gemälde auf Basis von Skizzen im Atelier zu vervollständigen. Nachdem Gleyre 1864 sein Atelier schloss, zogen Monet, Renoir, Sisley und Bazille vorübergehend in den Wald von Fontainebleau, wo sie sich der Pleinair-Malerei widmeten.
Der Wald von Fontainebleau hatte zuvor schon andere Künstler angezogen, darunter Théodore Rousseau und Jean-François Millet, die betonten, dass die Kunst die Realität des Alltags widerspiegeln sollte.
Das Atelier von Gleyre und die Studenten der Académie Suisse ließen sich alle von dem renommierten Künstler Édouard Manet inspirieren, der selbst dem Beispiel des realistischen Malers Gustave Courbet folgte und moderne Themen objektiv darstellte. In Manets Kunst rückte das traditionelle Thema zugunsten von aktuellen Ereignissen und Gegebenheiten seiner Zeit in den Hintergrund, während die Aufmerksamkeit auf die bewusste Manipulation von Farbe, Ton und Textur als Selbstzweck des Künstlers gerichtet wurde.
Das Motiv wurde zum Mittel für kunstvolle Kompositionen aus flachen Farbflächen und präzisen Pinselstrichen, wobei die perspektivische Tiefe minimalisiert wurde. Dadurch standen die Oberflächenmuster und Beziehungen des Gemäldes im Fokus, statt auf den illusorischen dreidimensionalen Raum.
Pissarro und die jüngeren Künstler trafen sich um 1866 mit Manet und Degas im Café Guerbois.
Der Tabu-Bruch der Impressionisten
Nicht nur die künstlerische Technik, sondern auch die Themenwahl der Gemälde wurde kritisiert. Plötzlich wurden realistische Darstellungen des Lebens präsentiert, die den Bürgern ungenau und oberflächlich erschienen.
Einige Motive wurden als unmoralisch und skandalös empfunden, da sie Tabu-Themen aufgriffen, wie beispielsweise Edouard Manets „Frühstück im Grünen“ aus dem Jahr 1863. Die Impressionisten stießen bei Kunstsammlern und Pariser Salons auf wenig Verständnis für ihre Malweise, wodurch sie begannen, eigene Präsentationen zu organisieren.
Gustave Courbet präsentierte seine Werke „Begräbnis in Ornans“ (1858) und „Das Atelier“ (1863) in seinem eigenen „Pavillon du Réalisme“. Auch Werke von Manet, Whistler, Cézanne und Pissarro fanden im Salon keine Anerkennung. Als die Jury 1863 nur ein Drittel der 5000 Einreichungen für den Salon akzeptierte, führte dies zu großer Aufregung und zwang Kaiser Napoleon III. zum Eingreifen.
Vor der Eröffnung besuchte er die Ausstellung und begutachtete alle abgelehnten Arbeiten. Der Kaiser ordnete an, dass die „Abgewiesenen“ im Palais de l’Industrie eine eigene Ausstellung erhalten sollten: den Salon des Refusés [Salon der Abgewiesenen]. Viele Künstler lehnten jedoch aus Angst vor Ablehnung ab.
Napoleon III. milderte das Urteil der Jury, indem er die Ausstellung der zurückgewiesenen Werke erlaubte. Der Juryvorsitzende, Graf Nieuwerkerke, hängte sie im Salon des Refusés auf, in der Hoffnung auf Ablehnung durch das Publikum. Etwa 40.000 Besucher sahen dort unter anderem Edouard Manets „Frühstück im Grünen“ und James McNeill Whistlers „Symphony in White, No. I: The White Girl“ (1861), die beide Skandale auslösten.
Obwohl es keinen weiteren Salon des Refusés gab, untergrub er die Dominanz des Salons und der Académie empfindlich. In den folgenden Jahren schlossen sich immer mehr Künstler zu selbst organisierten Ausstellungsvereinigungen zusammen (z.B. Société des Artistes Indépendants, 1884 gegründet und bedeutend für den Neoimpressionismus; Salon d’Automne, 1903 gegründet und wichtig für die ersten Präsentationen von Fauvismus und Kubismus).
Nach mehreren Jahren fanden die Impressionisten ihren Erfolg. Besonders die intellektuellen Schichten der Bevölkerung schätzten und erwarben impressionistische Werke, wodurch der Impressionismus weit verbreitet wurde.
Wichtige Ausstellungen, Gruppierungen und Vereinigungen
In den 1860er Jahren wurden die Werke der meisten Avantgarde-Künstler in den Salon aufgenommen, die staatlich geförderte jährliche öffentliche Ausstellung in Paris. Gegen Ende des Jahrzehnts wurden sie jedoch regelmäßig abgelehnt. Die Künstler erkannten die Ungerechtigkeit des Jury-Systems des Salons und die Nachteile, die kleinere Gemälde wie ihre eigenen bei Salonausstellungen hatten.
Es wurde überlegt, eine eigene Ausstellung zu organisieren, aber der Deutsch-Französische Krieg (1870–71) unterbrach diese Pläne. Frédéric Bazille, der die Bemühungen leitete, wurde im Kampf getötet.
Ende 1873 wurden die Gespräche wieder aufgenommen und die Société Anonyme Coopérative d’Artistes-Peintres, Sculpteurs etc. gegründet. Zu den Mitgliedern gehörten Monet, Renoir, Sisley, Pissarro, Degas und Morisot, ein weiterer Avantgarde-Künstler, der von Manet in die Gruppe eingeführt wurde. Das Kollektiv hatte das Ziel, Ausstellungen zu organisieren, Kunstwerke zu verkaufen und eine Zeitschrift herauszugeben.
Die Société Anonyme wählte bewusst einen Namen, der nicht auf eine bestimmte Kunstschule hindeutete. Bei ihrer ersten Ausstellung im Jahr 1874 luden die Mitglieder eine Vielzahl von Künstlern aus ihrem Netzwerk ein. Obwohl Manet entschied, nicht teilzunehmen, folgten etwa 30 Künstler der Einladung, was zu einer vielfältigen Präsentation verschiedener Stile und Medien führte.
Einige Kritiker lobten die Bemühungen der Gruppe, sich vom Mainstream abzuheben, doch die Mehrheit war von der Kunst nicht überzeugt und verfasste scharfe Kritiken. Monets Gemälde „Impression, Sonnenaufgang“ aus dem Jahr 1872 brachte der Gruppe den spöttischen Namenszusatz „Impressionisten“ ein, geprägt durch den Journalisten Louis Leroy in der Satirezeitschrift Le Charivari im Jahre 1874.
Finanziell war die Ausstellung kein Erfolg und führte letztendlich zur Auflösung der Société Anonyme.
In den folgenden Jahren organisierten einige der Künstler, die die Société Anonyme zwischen 1876 und 1886 gründeten, sieben weitere Ausstellungen. Die Teilnahme variierte, wobei einige Künstler, darunter Cézanne und Guillaumin, frühzeitig schwankten. Während der Vorbereitung jeder Ausstellung kam es zu Meinungsverschiedenheiten zwischen den Gruppen über die Verwendung des Begriffs „Impressionismus“ und die damit verbundene stilistische Einheit, was bei den letzten drei Ausstellungen zu einigen besonders heftigen Auseinandersetzungen führte.
Im Laufe der Jahre der Ausstellungen entwickelten die Teilnehmer ihre eigenen persönlichen und individuellen Stile weiter, jedoch vereint sie alle die Prinzipien der Technikfreiheit, einer persönlichen anstelle einer konventionellen Herangehensweise an Themen und der akkuraten Darstellung der Natur.
Die Impressionisten lösten sich bereits in den frühen 1880er Jahren auf, als jeder Künstler zunehmend seine eigenen ästhetischen Interessen und Prinzipien verfolgte. Trotz ihrer kurzen Existenz führte die Gruppe eine Revolution in der Kunstgeschichte an und legte den technischen Grundstein für Künstler wie Cézanne, Gauguin, Georges Seurat und Vincent van Gogh sowie die postimpressionistische Bewegung.
Der Impressionismus öffnete späteren Künstlern in der westlichen Malerei die Möglichkeit, von traditionellen Techniken und Herangehensweisen an die Themen abzuweichen.
Merkmale und Charakteristika – Woran erkennt man impressionistische Bilder?
Typisch für den Impressionismus sind Kompositionen, die offen und leicht durch sichtbare, aber zarte Pinselstriche erzeugt werden. Eine besondere Bedeutung wird der akkuraten Wiedergabe des Lichts in seinen wechselnden Qualitäten beigemessen.
Die impressionistische Malweise macht die Natur begreifbar und erfassbar, jedoch nicht in der gängigen naturalistischen Methode, sondern mit einer Technik, die Konturen aufzulösen scheint.
Impressionismus: Leuchtende Farben
Der Impressionismus war geprägt von technischen Voraussetzungen wie synthetischen Farben, die in Zinntuben aufbewahrt wurden, transportablen Staffeleien, vorgrundierte Leinwände und Sonnenschirme. Letztere dienten nicht nur dem Schutz vor Sonnenstrahlen, sondern auch dem Erhalt des Eigenlichts der Farben.
Die Erfindung synthetischer Farben ermöglichte es den Malern, direkt in der Natur zu malen. Der Impressionismus zeichnete sich vor allem durch seine leuchtenden, bunten Farben aus.
Im Gegensatz zum Realismus und der Salonmalerei wurden dunkle Farben vermieden. Stattdessen kamen Chromgelb, Orange- und Rosatöne, Grün und Ultramarin häufiger zum Einsatz. Auch der Anteil an Bleiweiß, das zur Aufhellung der Farben verwendet wurde, erhöhte sich.
Lockerer Pinselstrich und spontaner Farbauftrag
Die Art und Weise, wie Impressionisten malten, ist unverwechselbar und erkennt man oft an der Pinselführung. Im Vergleich zur glatten und kaum sichtbaren Handhabung der Pinsel in den Gemälden der Romantik und des Realismus, haben Impressionisten einen lockereren und kräftigeren Pinselstrich verwendet.
Häufig haben sie kürzere Pinselstriche genutzt und Farben mit unterschiedlichen Nuancen nebeneinander platziert.
Die Farben wurden auf der Leinwand so wenig wie möglich gemischt, um den Simultankontrast zu nutzen und die Farben lebendiger erscheinen zu lassen. Ein weiteres Mittel, das die impressionistischen Künstler nutzten, um die Lebendigkeit der Farben zu betonen, war das Malen auf einer weißen Leinwand.
Bildkomposition und Perspektive
Im Impressionismus stand die Detaildefinition eines Gemäldes nicht im Vordergrund. Stattdessen lag der Fokus auf der lockeren und sichtbaren Pinselführung, die die Klarheit der Formen verwischte.
So konnten die wichtigsten von den weniger bedeutenden Elementen unterschieden werden, wie es bei realistischen und romantischen Gemälden der Fall war. Die impressionistischen Maler verzichteten auch auf die dreidimensionale Perspektive und die Darstellung von Perfektion und Symmetrie, die in früheren Epochen beliebt waren.
Für die Künstler des Impressionismus bestand die Herausforderung darin, die Welt so darzustellen, wie sie tatsächlich ihrer Wahrnehmung nach aussieht.
Dabei erkannten sie die Schönheit in den Unvollkommenheiten und momentanen Veränderungen der Welt um uns herum.
Um diesen Ansatz zu verfolgen, wurde unter den Malern des Impressionismus auch eine neue Praxis beliebt: das Malen en plein air, also im Freien am Ort des Geschehens.
Monet und andere Künstler entdeckten, dass sie durch das Malen innerhalb der natürlichen Umgebung einen einzelnen, unvollkommenen Moment besser einfangen konnten. So konnten sie eine intimere Erfassung der Welt erreichen.
Motivwahl und Themen impressionistischer Gemälde
Neben der als revolutionär empfundenen Kunstform war für Impressionistinnen und Impressionisten auch die Beschäftigung mit dem modernen Leben ein zentrales Anliegen, wie es Charles Baudelaire einst gefordert hatte.
Ihr Themenspektrum umfasste Landschaften, Figurenbilder, Porträts und Stillleben, wobei sie sich nicht nur in ihrer Malweise, sondern auch in der Ablehnung historischer oder literarischer Sujets einig waren. Die Künstlerinnen und Künstler fühlten sich somit auf vielfältige Weise miteinander verbunden.
Oftmals waren es Freizeitaktivitäten des wohlhabenden Bürgertums, aus dem die meisten Impressionisten und Impressionistinnen stammten, welche als Motive in ihren Werken dienten.
Hierzu zählten Vergnügungslokale, Opernhäuser (mit Tänzerinnen und den Opernlogen), belebte Boulevards in Paris, Segel- und Ruderboote, sowie die Sommerfrische an Land und Meer.
Auch Mode, Rennplätze, Gärten und Parks fanden sich in impressionistischen Gemälden wieder.
Da es für Frauen der gehobenen Gesellschaft als unschicklich galt, in Cafés abzuhängen, widmeten sich die Malerinnen des Impressionismus hauptsächlich der häuslichen Welt und weiblichen Themen wie Mutterschaft und Porträts von Familienmitgliedern.
Japanische Einflüsse
Der Inhalt von impressionistischen Gemälden mag zwar nicht revolutionär gewesen sein, aber die Komposition war es allemal. Die Grenzen zwischen Figuren und Hintergrund verschwammen, wodurch die Figuren eher als Teil eines Gesamtbildes denn als Hauptmotiv erschienen.
Die Szenen wirkten wie in einem einzigen Moment – einem Schnappschuss – festgehalten und nicht inszeniert. Dieser innovative Ansatz fiel mit dem Aufkommen der Fotografie zusammen und ließ sich von japanischen Ukiyo-e-Kunstdrucken inspirieren.
Der Ukiyo-e-Stil verwendete perspektivische Verkürzungen und Asymmetrie, um Bewegung und Aktion in einer Szene hervorzurufen. Für die impressionistischen Künstler wurde diese Technik aus dem Osten zu einem entscheidenden Werkzeug bei der Entdeckung eines neuen, modernen Malstils.
Wichtige Vertreter des französischen Impressionismus
- Frédéric Bazille (1841–1870)
- Eugène Boudin (1824–1898)
- Marie Bracquemond (1840–1916)
- Louis Édouard Joseph Braquaval (1854–1919)
- Gustave Caillebotte (1848–1894)
- Paul Cézanne (1839–1906)
- Edgar Degas (1834–1917)
- Paul Gauguin (1848–1903)
- Eva Gonzalès (1847–1883)
- Armand Guillaumin (1841–1927)
- Édouard Manet (1832–1883)
- Maxime Maufra (1861–1918)
- Claude Monet (1840–1926)
- Berthe Morisot (1841–1895)
- Camille Pissarro (1830–1903)
- Pierre-Auguste Renoir (1841–1919)
- Alfred Sisley (1839–1899)
Impressionismus und seine unterschiedlichen Facetten in Europa
Impressionismus in Deutschland
Die Landschaftsauffassung und Maltechnik von Max Liebermann, Lovis Corinth und Max Slevogt sind eng verbunden mit den spät einsetzenden und heterogenen Theorien des Impressionismus. Besonders auffällig ist, dass Max Liebermann die Grundlagen des Impressionismus in Verbindung mit Diego Velázquez und Frans Hals als „Klassik“ betrachtete und sich bewusst nicht als Revolutionär sah.
Die Suche nach einer künstlerisch angemessenen Form für das Empfundene beim Sehen wird von Max Slevogt als Ursprung des deutschen Impressionismus betrachtet, wodurch er sich in die romantische Tradition seit Caspar David Friedrich stellt. Ähnlich wie dieser bevorzugte auch Slevogt weitläufige Blicke auf seine Umgebung. Wie Max Liebermann und Lovis Corinth war auch Slevogt der Ansicht, dass der deutsche Impressionismus nicht das Sichtbare, sondern die innere Welt des Künstlers darstellt.
Daher können Slevogts Landschaftsbilder auch als Impressionismus mit einem „romantischen Antrieb“, weder träumerisch noch sentimental, beschrieben werden. Für Slevogt war die Weiterentwicklung des Impressionismus zumindest „aus sich selbst entstanden“, obwohl sich die Einleitung zu seinem Ausstellungskatalog an einigen Stellen eher wie eine Verteidigung gegen den Expressionismus liest und diese Haltung wohl auch maßgeblich dafür verantwortlich ist.
Bedeutende Impressionisten aus Deutschland:
- Otto Antoine (1865–1951)
- Wilhelm Claudius (1854–1942)
- Lovis Corinth (1858–1925)
- Hans Dieter (1881–1968)
- Louis Eysen (1843–1899)
- Philipp Franck (1860–1944)
- Theodor Hagen (1842–1919)
- Paul Klimsch (1868–1917)
- Gotthardt Kuehl (1850-1915)
- Max Liebermann (1847–1935)
- Ernst Oppler (1867–1929)
- Richard Pietzsch (1872-1960)
- Hermann Pleuer (1863-1911)
- Leo Putz (1869–1940)
- Max Slevogt (1868–1932)
- Erwin Starker (1872-1938)
- Robert Starlin (1867–1936)
- Robert Sterl (1867–1932)
- Wilhelm Trübner (1851–1917)
- Karl Walther (1905–1981)
Die Macchiaioli in Italien
Die Macchiaioli waren eine Gruppe italienischer Künstler, die sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der Toskana ansiedelten. Bereits über zehn Jahre vor den französischen Impressionisten aktiv, wurden sie von verschiedenen Malern des 19. Jahrhunderts wie Camille Corot, Gustave Courbet und der Barbizon-Schule beeinflusst.
Insbesondere während Besuchen in Paris, vor allem auf der Weltausstellung von 1855, ließen sie sich inspirieren. Ihr Schaffen umfasst Kampfszenen aus dem Risorgimento, militärische Motive sowie Landschaften und Szenen aus dem bäuerlichen und bürgerlichen Leben.
Bekannt sind vor allem ihre kleinen, skizzenhaften Gemälde, die ihnen den Spitznamen einbrachten (die „Macchia“ bezieht sich auf skizzenhafte Farbkompositionen). Beispielhaft für diese Malerei ist Giovanni Fattoris Gemälde „La Rotonda dei Bagni Palmieri“.
Bedeutende Impressionisten aus Italien:
- Giuseppe Abbati (1836–1868)
- Odoardo Borrani (1833–1905)
- Guglielmo Ciardi (1842–1917)
- Giovanni Fattori (1825–1908)
- Pietro Fragiacomo (1856–1922)
- Eugenio Gignous (1850–1906)
- Silvestro Lega (1826–1895)
- Giuseppe de Nittis (1846–1884)
- Andrea Pavanello (1842–1906)
- Daniele Ranzoni (1843–1889)
- Raffaello Sernesi (1838–1866)
- Telemaco Signorini (1835–1901)
Impressionismus in Spanien
Der Impressionismus auf der iberischen Halbinsel wurde als künstlerische Strömung aus Frankreich importiert und spiegelte sich ab circa 1880, insbesondere aber ab 1900, auch in Spanien wider. Einer der bedeutendsten Vertreter des spanischen Impressionismus ist zweifellos der aus Valencia stammende Joaquín Sorolla y Bastida (1863-1923). Seine Werke zeichnen sich durch ihre von Licht durchfluteten Küstenszenen aus, die die spontanen Momente von Freizeitaktivitäten eingefangen haben.
Doch nicht nur Sorolla, sondern auch Künstler wie Eliseo Meifren y Priog, Santiago Rusigñol y Prat und Joaquín Mir Trixet haben mit ihren Garten- und Genrebildern maßgeblich zur Faszination für den spanischen Impressionismus beigetragen. Die Vielfalt an Stilen und Motiven innerhalb dieser Bewegung spiegelt die künstlerische Lebendigkeit und Kreativität dieser Epoche wider.
Bedeutende Impressionisten aus Spanien:
- Aureliano de Beruete (1845–1912)
- Francisco Domingo (1842–1920)
- Marià Fortuny (1838–1874)
- Francisco Gimeno Arasa (1858–1927)
- Carlos de Haes (1826–1898)
- Joaquim Mir (1873–1940)
- Ignacio Pinazo (1849–1916)
- Dario de Regoyos Valdes (1857–1913)
- Martín Rico y Ortega (1833–1908)
- Joaquín Sorolla (1863–1923)
Impressionismus in Großbritannien
Die enge Verbindung zwischen französischen Künstlern und solchen, die in Großbritannien lebten, spielte eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung des französischen Impressionismus über den Ärmelkanal hinaus. Besonders zu erwähnen sind hier James McNeill Whistler und John Singer Sargent. Ihre Einflüsse waren prägend für die Entwicklung des britischen Impressionismus.
Ein Vorreiter auf diesem Gebiet war der Maler Walter Sickert, der im Jahr 1883 erstmals das Atelier von Degas besuchte und dadurch wichtige Impulse erhielt. Die Gründung des New English Art Club im Jahr 1885, unter Beteiligung von John Singer Sargent, Stanhope Forbes und Thomas Cooper Gotch, bot eine Plattform für Künstler wie Sickert, Philip Wilson Steer, Frederick Brown, Theodore Roussel und Bernhard Sickert, um ihre Werke einem breiteren Publikum zu präsentieren.
Allerdings führte eine Kontroverse über die Ausrichtung des NEAC dazu, dass die „Londoner Impressionisten“ aus der Gruppe austraten und sich stattdessen im Dezember 1889 in einer eigenen Ausstellung in der Goupil Gallery präsentierten. Diese Entwicklungen trugen maßgeblich zur Etablierung und Anerkennung des britischen Impressionismus bei.
Bedeutende Impressionisten aus Großbritannien:
- George Clausen (1852–1944)
- Wynford Dewhurst (1864–1941)
- Augustus Edwin John (1878–1961)
- Henry Herbert La Thangue (1859–1926)
- John Lavery (1856–1941)
- William Orpen (1878–1931)
- William MacTaggart (1835–1910)
- Philip Wilson Steer (1860–1942)
- James Abbott McNeill Whistler (1834–1903)
Impressionismus in Russland
Der Impressionismus in Russland wird mit einer Vielzahl talentierter Künstler in Verbindung gebracht, darunter berühmte Namen wie Ilja Repin, Isaak Lewitan, sowie insbesondere Valentin Serow und Konstantin Korowin. Es war ab den 1880er Jahren, als russische Künstler, die ihre Ausbildung durch Reisen nach Westeuropa, vor allem nach Italien und Frankreich – einschließlich Paris – erweiterten, zunehmend von den Einflüssen des Impressionismus fasziniert waren.
Diese neue künstlerische Strömung zeichnete sich durch einen markanten Farbauftrag und die Verwendung hellerer Farbtöne aus. Im Gegensatz zu anderen Ländern war der Impressionismus in Russland um 1900 jedoch nur eine von mehreren möglichen Stilrichtungen. Die Tradition der Historien- und Genremalerei mit einem realistisch-symbolistischen Ansatz sowie einer lyrischen Darstellung von Landschaften wurde weiterhin gepflegt.
Besonders ab den 1890er Jahren entwickelte sich jedoch in Russland eine leidenschaftliche Vorliebe für sonnendurchflutete, ländliche Landschaften, die dazu beitrugen sollten, die nationale Identität zu stärken und zu festigen.
Bedeutende Impressionisten aus Russland:
- Lew Samoilowitsch Bakst (1866–1924)
- Alexander Nikolajewitsch Benua (1870–1960)
- Konstantin Iwanowitsch Gorbatoff (1876–1945)
- Igor Emmanuilowitsch Grabar (1871–1960)
- Konstantin Alexejewitsch Korowin (1861–1939)
- Isaak Iljitsch Lewitan (1860–1910)
- Wladimir Jegorowitsch Makowski (1846–1920)
- Wassili Grigorjewitsch Perow (1834–1882)
- Wassili Dmitrijewitsch Polenow (1844–1927)
- Illarion Michailowitsch Prjanischnikow (1840–1894)
- Walentin Alexandrowitsch Serow (1865–1911)
- Konstantin Andrejewitsch Somow (1869–1939)
- Wassili Wassiljewitsch Wereschtschagin (1842–1904)
- Sergei Arsenjewitsch Winogradow (1869–1938)
Das Ende des Impressionismus
Die Impressionisten strebten mit der Zeit verstärkt nach Bildern von bleibendem Wert, den Künstlern wie Renoir, Cézanne und den Vertretern des Pointillismus gelang dies mit unterschiedlichen Techniken. Dies wurde 1886 auf der achten Impressionisten-Ausstellung deutlich.
Paul Cézanne zog sich in den Süden Frankreichs zurück und widmete sich dem Berg Montaigne Sainte-Victoire sowie immer abstrakteren Farbflecken. Auch Pierre-Auguste Renoir äußerte Zweifel am Impressionismus, da er genug davon hatte, dem flüchtigen Moment nachzueifern. Er sehnte sich nach einer Kunst mit bleibendem und ewigem Charakter, die erneut in den Museen präsentiert werden könnte.
Inspiriert von italienischen Altmeistern und Jean-Auguste-Dominique Ingres, reflektierte Renoir ab 1887 in seinen Gemälden im Stil des Klassizismus diesen Einfluss. Die Weiterentwicklung des Impressionismus lag bei Claude Monet, der bereits 1876 begann, Serien von Werken zu malen.
Sein erstes Werk dieser Art – das Gemälde des Bahnhofs St.-Lazare in Paris – präsentierte er bereits 1877 auf der dritten Impressionisten-Ausstellung. In den 1880er Jahren unternahm er viele Reisen und entwickelte das Konzept des Serienmalens weiter, was er in den frühen 1890er Jahren in Giverny und anhand seiner Bilder der Fassade der Kathedrale von Rouen unter Beweis stellte.
Was blieb? Das Vermächtnis der Impressionisten
In der westlichen Welt haben Reaktionen, Kritik und Neuinterpretationen des Impressionismus viele moderne Kunstbewegungen maßgeblich beeinflusst. Das Ethos des Impressionismus hat nicht nur die bildende Kunst geprägt, sondern auch Musik und Literatur nachhaltig beeinflusst.
In der Musik wurden Versuche unternommen, Atmosphären oder Stimmungen zu erzeugen, was im späten 19. Jahrhundert in Frankreich besonders beliebt war. Französische Schriftsteller und Dichter haben den Impressionismus wiederum durch syntaktische Variationen und fragmentarische Prosa reflektiert.
Heute sind Werke impressionistischer Künstler äußerst begehrt auf dem Kunstmarkt, da sie großes Interesse von privaten Sammlern und öffentlichen Institutionen genießen. Sotheby’s verkaufte beispielsweise im Jahre 2019 Monets Meules für 110,8 Millionen US-Dollar und setzte damit einen neuen Rekord für den Künstler. Im selben Jahr fanden im Pariser Musée d’Orsay Retrospektiven mit Werken von Berthe Morisot, einer führenden Impressionistin, statt.
Impressionistische Werke sind in zahlreichen renommierten öffentlichen Institutionen weltweit zu bewundern, darunter im Musée Marmottan Monet in Paris, im Metropolitan Museum of Art in New York, in der National Gallery in London, im Musée d’Orsay in Paris, im Museum of Fine Arts in Boston und in der Staatlichen Eremitage in St. Petersburg.
Die besten Bücher und schönsten Bildbände über den Impressionismus
Wir haben mit diesem Artikel versucht, Ihnen einen umfassenden ersten Überblick über diese revolutionäre Kunstepoche zu geben. Vielleicht möchten Sie nun aber mehr darüber erfahren oder benötigen zusätzliche Informationen und Details für Schule, Studium oder Forschung.
Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der impressionistischen Kunst, indem Sie in ausgewählten Büchern und Bildbänden stöbern, die wir zum Teil selbst als Quellen und Referenz herangezogen haben.
„Impressionismus: Eine Welt aus Farbe und Licht“, von
Dieser opulent gestaltete, großflächige Bildband gibt einen umfassenden Einblick in die Welt des Impressionismus und dessen Einfluss auf Kunst und Kultur.
Das Werk von Norbert Wolf erklärt, warum der Impressionismus als Wegbereiter der Moderne angesehen wird und warum er auch heute noch weltweit zahlreiche faszinierte Besucher in die Museen zieht. Der Autor beleuchtet historische Vorläufer, zeitgenössische Kritik und nachfolgende Strömungen in ganz Europa. Dabei werden Verbindungen zu anderen Kunstformen wie Fotografie, Musik und Literatur hergestellt. Dieser reich illustrierte Band ist ein unverzichtbares Kompendium für Kunstliebhaber und Kenner gleichermaßen.
„Impressionismus: Große Meister der Kunst“, von Florian Heine
Dieser reich illustrierte Band porträtiert die Errungenschaften der impressionistischen Bewegung in einem handlichen und attraktiven Format. Er bietet eine Vielzahl von Bildern und Informationen über die führenden Künstler dieser Zeit, zeigt ihre kreative Entwicklung im Umgang mit Licht und Raum und beleuchtet den Einfluss neuer wissenschaftlicher Entdeckungen auf ihre Kunst.
Mit großzügigen Abbildungen präsentiert das Buch Werke von Manet, Monet, Renoir und anderen bedeutenden Impressionisten, versehen mit biografischen Details und historischem Kontext.
„Malerei des Impressionismus. 1860-1920“, von Ingo F. Walther
Obwohl der Impressionismus als Kunstrichtung weit verbreitet ist und zahlreiche Werke hervorgebracht hat, gibt es dennoch viele Facetten, die bisher noch nicht umfassend erforscht wurden. Dieses Buch widmet sich genau diesen unentdeckten Bereichen und rückt dabei vernachlässigte Künstler wie Berthe Morisot, Lucien Pissarro und Gustave Caillebotte in den Mittelpunkt.
Darüber hinaus wirft es ein Licht auf die impressionistische Malerei außerhalb der Grenzen Frankreichs, um einen umfassenden Blick auf dieses Kunstgenre zu ermöglichen. Mit fundierten Analysen und neuen Erkenntnissen schließt dieses Werk eine wichtige Lücke in der Erforschung des Impressionismus und lädt den Leser dazu ein, die Vielfalt und Schönheit dieser Kunstbewegung auf eine ganz neue Weise zu entdecken.
„Impressionismus“ von Karin H. Grimme
Dieser fesselnde Einblick in die Welt des Impressionismus lässt uns eintauchen in die Meisterwerke von einigen der bedeutendsten Künstler ihrer Zeit. Neben den weltbekannten Vertretern wie Edgar Degas, Claude Monet, Auguste Renoir, Berthe Morisot und Camille Pissarro rücken auch bisher weniger bekannte, aber ebenso talentierte Künstlerinnen und Künstler ins Rampenlicht.
Persönlichkeiten wie Marie Bracquemond, Medardo Rosso und Fritz von Uhde verdienen es zweifellos, für ihr Schaffen gewürdigt zu werden.
Seit ihrer Einführung im Jahr 1985 hat sich die Basic Art Series zu einer unverzichtbaren Quelle für Kunstliebhaber und -schaffende weltweit entwickelt. Mit herausragenden Inhalten und einem breiten Spektrum an Künstlern hat sie sich als die meistverkaufte Kunstbuchreihe aller Zeiten etabliert.
„Impressionismus: Die Sammlung Hasso Plattner“ von
Es existiert keine vergleichbare Kollektion, die die impressionistische Landschaftsmalerei so umfassend und in ihrer Entwicklung und Ikonographie so überzeugend präsentieren kann wie die von Hasso Plattner in den letzten Jahrzehnten zusammengetragene. Die mehr als 100 Gemälde werden nun dauerhaft im von ihm gegründeten Museum Barberini in Potsdam ausgestellt.
Anhand dieser Sammlung führt Ortrud Westheider, die Direktorin des Museums Barberini, durch die Geschichte des französischen Impressionismus.
Inhaber und Geschäftsführer von Kunstplaza. Publizist, Redakteur und passionierter Blogger im Bereich Kunst, Design und Kreativität seit 2011. Erfolgreicher Abschluss in Webdesign im Rahmen eines Hochschulstudiums (2008). Weiterentwicklung von Kreativitätstechniken durch Kurse in Freiem Zeichnen, Ausdrucksmalen und Theatre/Acting. Profunde Kenntnisse des Kunstmarktes durch langjährige journalistische Recherchen und zahlreichen Kooperationen mit Akteuren/Institutionen aus Kunst und Kultur.