Zwischen 1860 und 1870 entstand in Frankreich der Impressionismus, welcher sich später in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts in weiten Teilen Europas ausbreitete.
Seine Blütezeit erlebte er von 1863 bis 1883. Bereits zuvor hatten ihn die Hauptvertreter Claude Monet, Edouard Manet und Edgar Degas geprägt. Der Impressionismus übte einen starken Einfluss auf nachfolgende Kunst-Stilrichtungen aus und viele Künstler blieben ihm auch während der Zeit des Expressionismus treu.
Entdecken Sie mit uns die Schönheit des Impressionismus, einer bahnbrechende Kunstrichtung, die sich durch die Darstellung flüchtiger Eindrücke und das Spiel mit Licht und Farben aus.
Künstler wie Claude Monet, Paul Cézanne, Edgar Degas, Berthe Morisot und Pierre-Auguste Renoir kreierten in dieser Stilepoche der Bildenden Kunst faszinierende Gemälde, die die Schönheit des Alltags und der Natur einfingen.

Impressionismus: Eine kurze Einführung
Der Impressionismus war eine revolutionäre Kunstbewegung des 19. Jahrhunderts, die eine neue Ära in der Malerei einläutete. Die Impressionisten wollten nicht nur die äußere Realität abbilden, sondern vor allem die Eindrücke und Stimmungen, die sie beim Betrachten eines Motivs empfanden. Licht und Farben spielten dabei eine zentrale Rolle.
Der Impressionismus als Stilbegriff hat seinen Ursprung im Französischen Wort „impression“, was so viel wie „Eindruck“ bedeutet. Die Namensgebung der Kunstrichtung erfolgte konkret durch das Gemälde „Impression – soleil levant“ von Claude Monet, welches 1874 auf der ersten Ausstellung der neuen Strömung in Paris präsentiert wurde.

Ein Kunstkritiker nutzte damals den Titel spöttisch als Bezeichnung für den gesamten Stil, doch die Künstler übernahmen den Begriff selbst für ihre Bewegung. Der Impressionismus wird zeitlich zwischen 1860 und 1920 eingeordnet.
Das Besondere an dieser Kunstrichtung war, dass die Künstler begannen, ihre Wahrnehmung bewusst zu beobachten. Parallel zum Aufkommen der Fotografie schien die akribische Abbildung von Motiven nicht mehr bedeutsam.
Sie erkannten, dass die Konturen von Gegenständen vom individuellen Bewusstsein geschaffen werden. Tatsächlich nimmt das Auge hauptsächlich Farben und Formen wahr – Konturen sind lediglich Interpretationen. Die Impressionisten strebten danach, zur „reinen Wahrnehmung“ zurückzukehren und die Wirklichkeit in ihrer unverfälschten Form darzustellen.
Die Maler des Impressionismus waren fasziniert von der Wirkung des Lichts. Um das natürliche Licht in ihren Bildern wiederzugeben, entwickelten sie eine neue Malweise aus kleinen Strichen und Punkten. Dadurch erzielten sie eine besondere Leichtigkeit und Dynamik in ihren Gemälden
Die Impressionisten arbeiteten meist im Freien oder im Atelier, um die wechselnde Beleuchtung zu nutzen. Einige Künstler malten dasselbe Motiv zu verschiedenen Tageszeiten oder Jahreszeiten, um die Unterschiede festzuhalten. Dafür entwickelten sie neue Techniken der Farbverarbeitung, um weichere Konturen zu erzielen.
Sie erkannten, dass Wahrnehmung in jedem Moment schnell wechselt und es unmöglich ist, einen Moment vollständig zu erfassen. Darum verwendeten sie einen schnellen Mal-Stil, um ihre Eindrücke festzuhalten, bevor sie verloren gingen. Die Impressionisten legten Wert auf reine Beobachtung ohne Interpretation oder Konstruktion.
Mit diesen Schwerpunkten und Charakteristika wurde der Impressionismus zum Ausgangspunkt der Malerei der Moderne.
Typische Motive ihrer Kunst waren Landschaften und Boulevardszenen mit elegant gekleideten Damen sowie Darstellungen von Tänzerinnen und Frauen bei der Toilette. Sie nahmen oft auch Motive aus dem Alltag auf, wie zum Beispiel aus dem Pariser Stadtleben.
Eine der bekanntesten Ausstellungen dieser Zeit war die „Dritte Unabhängige Kunstausstellung“ in Paris im Jahr 1877. Dort wurden die Werke der Impressionisten erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Es war ein Schritt, der die Kunstwelt revolutionierte und den Weg für den Erfolg des Impressionismus ebnete.
Auguste Rodin gilt als prägender Vertreter des Impressionismus in der Plastik und Bildhauerei. Dieser Kunststil zeichnet sich bei Skulpturen insbesondere durch eine unruhige Oberfläche aus. Im Bereich der Fotografie ist der Impressionismus eher unter dem Namen Piktorialismus bekannt.
Die Piktorialisten experimentierten erstmals mit der Farbfotografie und schätzten unscharfe Aufnahmen. Einer der bedeutendsten Fotografen des Impressionismus um 1900 war Heinrich Kühn (1866-1944), der in Wien ansässig war.
Wenn Sie mehr über den Impressionismus erfahren möchten, lesen Sie einfach weiter! In den folgenden Abschnitten tauchen wir tiefer ein und werden die Merkmale, die Künstler und die bekanntesten Werke des Impressionismus genauer betrachten.
Details zur Namensgebung des Impressionismus
Der Impressionismus erhielt seinen Namen – wie eingangs angedeutet – aufgrund einer vernichtenden Kritik von Louis Leroy während der ersten Gruppenausstellung der später als „Impressionisten“ bekannten Maler im Jahr 1874.
Die Künstler hatten die Ausstellung in Nadars Pariser Atelier selbst organisiert, da sie keine Zulassung zum Salon erhielten. Die Initiative der 30 ausstellenden Künstler nannten sie die „Société anonyme des artistes peintres, sculpteurs, graveurs“, was so viel bedeutet wie Gesellschaft unabhängiger Künstler.
Der Kunstkritiker Louis Leroy prägte den Begriff Impressionismus, indem er den Titel von Claude Monets Werk „Impression: Soleil levant“ (1872) zu einem Gruppen- und Stilbegriff ausweitete.
Die Dominanz des Begriffs Impressionismus wurde nicht zuletzt dadurch begünstigt, dass die Künstler selbst keinen eigenen Namen für ihre Bewegung fanden. Der Begriff „Impression“ beschreibt die subjektive Wahrnehmung der Welt, bevor eine rationale Verarbeitung der Sinneseindrücke einsetzt. Diese Definition war bereits im ästhetischen Diskurs etabliert.
Im 19. Jahrhundert wurde der Begriff „Impression“ – sowie auch „Pochade“ – verwendet, um flüchtige Skizzen zu beschreiben, die einen ersten, unmittelbaren Eindruck des Motivs wiedergeben. Im Gegensatz dazu bezeichnete „Étude“ eine langsamere und genauere Wiedergabe des Motivs.
Monet verwandelte die Skizze in ein Kunstwerk, indem er sie in Ausstellungen präsentierte. Der Kunstkritiker Leroy betrachtete das skizzenhafte Werk als ein naives Sehen, das vom Künstler nicht in eine geordnete und rationale Form gebracht worden war.
Bis heute hält sich das Gerücht, dass impressionistische Gemälde spontan entstanden seien.
Bereits im Jahr 1877 stellte der Kritiker Frédéric Chevalier treffend fest, dass der von den Impressionisten erzeugte Eindruck von Spontaneität aufgrund ihrer ungehobelten Handwerkskunst entstanden sei. Die vermeintlich zufällige Perspektive ihrer Werke sei ein Ausdruck bewusst herbeigeführter Zusammenhanglosigkeit.
Der Tabu-Bruch der Impressionisten
Nicht nur die künstlerische Technik, sondern auch die Themenwahl der Gemälde wurde kritisiert. Plötzlich wurden realistische Darstellungen des Lebens präsentiert, die den Bürgern ungenau und oberflächlich erschienen. E
inige Motive wurden als unmoralisch und skandalös empfunden, da sie Tabu-Themen aufgriffen, wie beispielsweise Edouard Manets „Frühstück im Grünen“ aus dem Jahr 1863. Die Impressionisten stießen bei Kunstsammlern und Pariser Salons auf wenig Verständnis für ihre Malweise, wodurch sie begannen, eigene Präsentationen zu organisieren.

(The Luncheon on the Grass, 1863)
Erst nach mehreren Jahren fanden die Impressionisten Erfolg. Besonders die intellektuellen Schichten der Bevölkerung schätzten und erwarben impressionistische Werke, wodurch der Impressionismus weit verbreitet wurde.
Merkmale und Charakteristika – Woran erkennt man impressionistische Bilder?
Typisch für den Impressionismus sind Kompositionen, die offen und leicht durch sichtbare, aber zarte Pinselstriche erzeugt werden. Eine besondere Bedeutung wird der akkuraten Wiedergabe des Lichts in seinen wechselnden Qualitäten beigemessen.
Die impressionistische Malweise macht die Natur begreifbar und erfassbar, jedoch nicht in der gängigen naturalistischen Methode, sondern mit einer Technik, die Konturen aufzulösen scheint.
Impressionismus: Leuchtende Farben
Der Impressionismus war geprägt von technischen Voraussetzungen wie synthetischen Farben, die in Zinntuben aufbewahrt wurden, transportablen Staffeleien, vorgrundierte Leinwände und Sonnenschirme. Letztere dienten nicht nur dem Schutz vor Sonnenstrahlen, sondern auch dem Erhalt des Eigenlichts der Farben.
Die Erfindung synthetischer Farben ermöglichte es den Malern, direkt in der Natur zu malen. Der Impressionismus zeichnete sich vor allem durch seine leuchtenden, bunten Farben aus.

Im Gegensatz zum Realismus und der Salonmalerei wurden dunkle Farben vermieden. Stattdessen kamen Chromgelb, Orange- und Rosatöne, Grün und Ultramarin häufiger zum Einsatz. Auch der Anteil an Bleiweiß, das zur Aufhellung der Farben verwendet wurde, erhöhte sich.
Lockerer Pinselstrich und spontaner Farbauftrag
Die Art und Weise, wie Impressionisten malten, ist unverwechselbar und erkennt man oft an der Pinselführung. Im Vergleich zur glatten und kaum sichtbaren Handhabung der Pinsel in den Gemälden der Romantik und des Realismus, haben Impressionisten einen lockereren und kräftigeren Pinselstrich verwendet.

Häufig haben sie kürzere Pinselstriche genutzt und Farben mit unterschiedlichen Nuancen nebeneinander platziert.
Die Farben wurden auf der Leinwand so wenig wie möglich gemischt, um den Simultankontrast zu nutzen und die Farben lebendiger erscheinen zu lassen. Ein weiteres Mittel, das die impressionistischen Künstler nutzten, um die Lebendigkeit der Farben zu betonen, war das Malen auf einer weißen Leinwand.
Bildkomposition und Perspektive
Im Impressionismus stand die Detaildefinition eines Gemäldes nicht im Vordergrund. Stattdessen lag der Fokus auf der lockeren und sichtbaren Pinselführung, die die Klarheit der Formen verwischte.
So konnten die wichtigsten von den weniger bedeutenden Elementen unterschieden werden, wie es bei realistischen und romantischen Gemälden der Fall war. Die impressionistischen Maler verzichteten auch auf die dreidimensionale Perspektive und die Darstellung von Perfektion und Symmetrie, die in früheren Epochen beliebt waren.
Für die Künstler des Impressionismus bestand die Herausforderung darin, die Welt so darzustellen, wie sie tatsächlich ihrer Wahrnehmung nach aussieht.
Dabei erkannten sie die Schönheit in den Unvollkommenheiten und momentanen Veränderungen der Welt um uns herum.
Um diesen Ansatz zu verfolgen, wurde unter den Malern des Impressionismus auch eine neue Praxis beliebt: das Malen en plein air, also im Freien am Ort des Geschehens.
Monet und andere Künstler entdeckten, dass sie durch das Malen innerhalb der natürlichen Umgebung einen einzelnen, unvollkommenen Moment besser einfangen konnten. So konnten sie eine intimere Erfassung der Welt erreichen.
Motivwahl und Themen impressionistischer Gemälde
Neben der als revolutionär empfundenen Kunstform war für Impressionistinnen und Impressionisten auch die Beschäftigung mit dem modernen Leben ein zentrales Anliegen, wie es Charles Baudelaire einst gefordert hatte.
Ihr Themenspektrum umfasste Landschaften, Figurenbilder, Porträts und Stillleben, wobei sie sich nicht nur in ihrer Malweise, sondern auch in der Ablehnung historischer oder literarischer Sujets einig waren. Die Künstlerinnen und Künstler fühlten sich somit auf vielfältige Weise miteinander verbunden.

Oftmals waren es Freizeitaktivitäten des wohlhabenden Bürgertums, aus dem die meisten Impressionisten und Impressionistinnen stammten, welche als Motive in ihren Werken dienten.

Hierzu zählten Vergnügungslokale, Opernhäuser (mit Tänzerinnen und den Opernlogen), belebte Boulevards in Paris, Segel- und Ruderboote, sowie die Sommerfrische an Land und Meer.

Auch Mode, Rennplätze, Gärten und Parks fanden sich in impressionistischen Gemälden wieder.

Da es für Frauen der gehobenen Gesellschaft als unschicklich galt, in Cafés abzuhängen, widmeten sich die Malerinnen des Impressionismus hauptsächlich der häuslichen Welt und weiblichen Themen wie Mutterschaft und Porträts von Familienmitgliedern.

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