Der Künstler Jeff Wall: Kurze Positionierung
Jeff Wall ist momentan Künstler 101 der Welt, nach einer per Computer-Auswertung erstellten Rangliste aller Ausstellungen der Welt, zumindest werden bereits gut 600.000 Ausstellungen in die Auswertung eingezogen.
Um 2007, auf der Höhe seines Schaffens und seines Ruhms, war er in dieser Weltrangliste der Kunst noch rund 50 Ränge höher zu finden, aber auch Rang 100-x berechtigt sicher zu der Annahme, dass Kunstliebhaber den Künstler Jeff Wall und sein Werk entweder schon kennen oder kennenlernen möchten.
Seine Fotografie-Kunst machte ihn zu einem der bekanntesten Fotokünstler der Gegenwart, mehrere seiner Bilder werden als „Ikonen der zeitgenössischen Fotografie“ verehrt. Diese Fotografie-Kunst wird auch als fotografische Konzeptkunst eingeordnet, einer Kunstrichtung, mit der Jeff Wall in seinen frühen Jahren experimentierte.
Bekannt wurde Jeff Wall auch durch kunsthistorische Publikationen, z. B. über Dan Graham, Rodney Graham, Roy Arden, Ken Lum, Stephan Balkenhol, On Kawara und andere Künstler der Gegenwart.
Die Schwerpunkte des Kunstschaffens von Jeff Wall
Jeff Wall macht Bilder wie Filme – jedes Bild erzählt eine Geschichte, jedes Bild ist sorgfältig bis ins kleinste Detail im Hintergrund komponiert. Diese Fotografien können nicht nur einmal angesehen werden, mit jedem neu entdecktem Detail kann sich auch die Story ändern, die das Foto transportieren will.
Sobald sie verfügbar war, benutzte Wall Programme der digitalen Bearbeitung, er begann Bilder aus vielen Einzelheiten zusammenzusetzen.
Schon früh entdeckte Jeff Wall den Leuchtkasten als Präsentationsform und hielt ihn ab da für die beste Form der Präsentation für seine Bilder. Er bezeichnete den Leuchtkasten als delivery system (Liefersystem, im Sinne einer sinnvollen Vorrichtung, um den Inhalt seiner Fotokunst zu transportieren).
Verschiedene Kunstwissenschaftler zogen Parallelen zur Leuchtreklame, wie sie zur Präsentation großformatiger Werbeplakate eingesetzt wird. Andere erinnert das Präsentationsverfahren an das Erscheinen des Filmbilds auf einer Kinoleinwand, einig ist man sich, dass der Leuchtkasten dabei hilft, Fotografie dramatisch zu präsentieren.
In Walls Fotografie wird noch aus einem anderen Grund ein Bezug zum Kino gesehen: Seine Fotografien sind selten statisch, sondern fast immer bewegt, bzw. mitten in der Bewegungen, einzelne Figuren oder die gesamte Szenerie.
Wo Bewegungen fehlt, wirkt es, als wenn diese offensichtlich gerade erst gestoppt wurde – und damit immer noch wie Teil eines Films, Kamerafahrt oder Aufblende just absolviert. Im Bild Restauration könnte das gleich eine grandiose Ballhaus’sche 360-°-Kamerafahrt gewesen sein.
Die „inszenierte Fotografie“ Jeff Walls mutet realistisch an und entpuppt sich erst beim sehr genauen Betrachten als konstruierte Scheinwirklichkeit, ein Anliegen Walls, aber nicht das einzige.
Wall setzt vielmehr häufig Referenzen und bringt die Bilder damit in einen historischen Zusammenhang, in „The Destroyed Room“ beispielsweise bezieht er sich auf Eugène Delacroix‘ „Der Tod des Sardanapal“ von 1828, heute im Louvre zu sehen.
Wall interpretiert neu und zeitgemäß, Delacroix‘ chaotisch bewegtes Historiengemälde wird in das Medium der Fotografie übersetzt und hier zum unbewegten Stillleben, Delacroix‘ Widerspruch zwischen unbewegter Bequemlichkeit und archaischer Gewalt wird in einen Zusammenprall von Gewalt und Luxus verwandelt, der typisch für Walls Gegenwart ist.
Jeff Wall ist ein sehr präzise arbeitender Künstler, der sich viel Zeit für seine überlegt inszenierten Fotografien nimmt. Bisher hat er in seiner ganzen nunmehr fast vier Jahrzehnte laufenden Karriere nur 166 Fotoarbeiten veröffentlicht.
Seine Foto-Kunstwerke werden so lange vorbereitet, aufgenommen und bearbeitet, bis das Ergebnis die Realität übertrifft. Für das Foto „Man waiting“, 2007 erschienen 20 Männer in Regenkleidung zwei Wochen lang täglich und standen stundenlang an der Ecke mit dem schwarzen Regenschirm, bis das Foto des wartenden Mannes für Jeff Wall wirklich nach einem wartenden Mann aussah.
Die Kunst von Jeff Wall: Beispiele
- „The Destroyed Room“, 1978
- „Milk“, 1984
- „The Storyteller“, 1986
- „A Ventriloquist at a Birthdayparty in October 1947“, 1990, Bild öffnen
- „The Pine on the Corner“, 1990, Bild öffnen
- „A Sudden Gust Of Wind (after Hokusai)“, 1993, Bild öffnen, ein komplett durchkomponiertes Bild, Hut, Mann, Baum und Laub wurden aus einzelnen Aufnahmen spurenlos zusammengefügt.
- „Restoration“, 1993
Kunstwerke von Jeff Wall auf Pinterest
Jeff Walls Werk in der Öffentlichkeit: Ausstellungen, Kunst im öffentlichen Raum und in öffentlichen Sammlungen
Jeff Wall kann aktuell (November 2015) auf 72 Einzelausstellungen und 367 Gruppenausstellungen zurückblicken, 100 davon in Deutschland, 90 in den USA, 44 in Frankreich, 35 in Spanien, 31 in Kanada und der Rest bunt verstreut über die Welt, Australien, England, Israel, Italien, Niederlande, Schweiz, Ukraine und andere.
Jeff Wall hat mehrfach auf der documenta in Kassel ausgestellt: documenta 7 1982, documenta 8 1987, documenta 10 1997 und auch documenta 11 2002.
Die größte Ausstellung seiner Werke fand 2005 statt, den ganzen Sommer und im Schaulager Basel, Schweiz. Große Teile dieser Ausstellung wanderten im Oktober 2005 in die Londoner Tate Modern und waren dort bis Januar 2006 zu sehen.
Im Frühjahr 2007 wurde ihm für seine Ausstellung das gesamte oberste Stockwerk des MoMA (Museum of Modern Art) in New York gewidmet. Den Höhepunkt seiner Beliebtheit scheint er mit dieser Ausstellung überschritten zu haben, sein computererrechnetes Ranking nach Ausstellungspräsenz von Platz 55 bis auf den aktuellen Platz 101.
Fotografien von Jeff Wall sind in den öffentlichen Sammlungen folgender 13 Länder zu sehen:
- Australien, Art Gallery of Western Australia, Perth, WA
- Belgien, Museum voor Hedendaagse Kunst Antwerpen
- Deutschland, Museum Ludwig Köln, K20 + K21 Dusseldorf, Museum für Moderne Kunst Frankfurt/Main, Hamburger Kunsthalle, Museum Kurhaus Kleve, Sammlung Goetz + Städtische Galerie im Lenbachhaus + Pinakothek der Moderne München, Kunstmuseum Wolfsburg
- Italien, Museo D’Arte Contemporanea Donna Regina Napoli, Fondazione Sandretto Re Rebaudengo Turin, Fondazione Querini Stampalia ONLUS Venedig
- Finnland, Kiasma Museum of Contemporary Art, Helsinki
- Frankreich, FRAC Aquitaine Bordeaux, FRAC Nord-Pas de Calais Dunkerque, FRAC Champagne-Ardenne Reims, Musee de Grenoble, Musée municipal d’art La Roche-sur-Yon, Fondation Cartier pour l’art contemporain Paris, Musée Départemental d’Art Contemporain de Rochechouart, Institut d’art contemporain Villeurbanne/Rhône-Alpes Villeurbanne
- Kanada, McIntosh Gallery London, ON, Musée d´art contemporain de Montréal, QC, Art Gallery of Ontario Toronto, ON, Vancouver Art Gallery, BC
- Niederlande, Kröller-Müller Museum Otterlo, De Pont museum of contemporary art Tilburg
- Österreich, Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig (MUMOK) Wien
- Portugal, Ellipse Foundation, Alcoitão
- Schweiz, Kunstmuseum Basel und Museum für Gegenwartskunst Basel, Kunstmuseum Luzern, Kunsthaus Zürich
- Spanien, Cal Cego – Colleccion de Arte Contemporaneo + Museu d´Art Contemporani de Barcelona (MACBA) Barcelona, Centro de Artes Visuales Helga de Alvear Cáceres, Centro de Arte Contemporáneo Málaga
- USA, The Baltimore Museum of Art, MD, The Art Institute of Chicago + Museum of Contemporary Art Chicago, IL, The Margulies Collection Miami, FL, San Francisco Museum of Modern Art, CA
Wie kam Jeff Wall zur Kunst?
Mitte der 1960er Jahre studierte er Kunstgeschichte an der University of British Columbia und machte gleichzeitig weiterhin Kunst, inspiriert von der aufkommenden Konzeptkunstbewegung und ihrem antikapitalistischen Credo: Kunst von Ästhetik und Marktwert zu entkoppeln. Dies gipfelte in Landscape Manual (1969–70), einer Schwarz-Weiß-Broschüre mit Schnappschüssen und Texten, die eine Autofahrt Walls durch die düsteren Vororte Vancouvers dokumentierten. Trotz dieser bahnbrechenden Arbeit war Wall mit der konzeptionellen Ausrichtung unzufrieden und legte von 1971 bis 1977 eine Pause vom künstlerischen Schaffen ein.
In der Zwischenzeit begann er in London ein Doktorat in Kunstgeschichte, wo er eifrig las: Philosophie, kritische Theorie und Geschichte der Malerei, Bildhauerei und Fotografie. Er beschäftigte sich auch mit dem europäischen Kunstkino, insbesondere mit den Erzählfilmen von Autoren wie Robert Bresson, Ingmar Bergman und Rainer Werner Fassbinder. Während seines dreijährigen Forschungsaufenthalts am Courtauld Institute of Art der University of London arbeitete er mit dem Manet-Experten T.J. Clark zusammen.
Nach seiner Rückkehr nach Vancouver im Jahr 1973 machte sich Wall daran, mit den Mitarbeitern Ian Wallace und Rodney Graham einen Film zu drehen. Obwohl das Projekt nie abgeschlossen wurde, inspirierte dieser Vorstoß in das Geschichtenerzählen mit bewegten Bildern sein „kinematografisches Foto“ – ein Konzept, das für seine spätere Praxis von zentraler Bedeutung ist und bei dem jedes Foto wie eine Szene aus einem Film sorgfältig inszeniert und einstudiert wird.
Erst 1977 begann Jeff Wall wieder mit der Kunst, nun in seiner ganz eigenen Form der Fotografie, in der er sich auf Künstler wie Diego Velázquez, Hokusai und Édouard Manet oder auf Schriftsteller wie Franz Kafka, Yukio Mishima und Ralph Ellison bezieht.
Als Wall im Herbst 1977 mit der Herstellung seiner großformatigen, von hinten beleuchteten Transparentfolien begann, versuchte er, seine Praxis von der Dokumentar- und Straßenfotografie abzugrenzen, die das Medium bis zu diesem Zeitpunkt weitgehend dominiert hatte. Für Wall war jedes Foto „eine isolierte Aussage“, die die gleiche dauerhafte Aufmerksamkeit erforderte wie ein Gemälde oder ein Film.
Walls spätere Fotografien bewegen sich vom konzeptuellen Kommentar zu einer Art gesteigertem Materialismus. In „Milk“ inszeniert Wall einen Moment, den er im wirklichen Leben miterlebt hat, neu – ein Prozess, den er „nahezu dokumentarisch“ nennt. Ein sichtlich angespannter Mann sitzt gebeugt auf dem Bürgersteig, während Milch spektakulär aus dem Behälter in seiner Hand tropft.
In After „Invisible Man“ von Ralph Ellison, dem Prolog, gestaltet Wall eine imaginäre Szene aus Ellisons Roman von 1952 mit einer schwindelerregenden Vielfalt an Details – am auffälligsten ist der dichte Vorhang aus Glühbirnen, der über der leuchtenden Kellerwohnung des Protagonisten hängt.
Diese späteren Werke stellen gewöhnliche Szenen mit einer intensiven, fast fieberhaften Klarheit dar und betonen materielle Texturen und sensorische Details gegenüber abstrakten Konzepten. Damit demonstrieren sie die unaufhörliche Weiterentwicklung von Walls kreativer Vision. Walls Werk ist voller überraschender Richtungen und Veränderungen und wird es auch weiterhin bleiben (vgl. MoMA).
Jeff Wall heute
Obwohl Wall weiterhin große, stark stilisierte fotografische Tableaus anfertigt, die sich mit der Welt auseinandersetzen und sie widerspiegeln, hat er sich von einem Interesse an „Beinahe-Dokumentation“ zu einem rein ästhetischen „eindringlichen Bildmachen“ gewandelt, was auf einen größeren Wunsch hindeutet, Einzigartiges zu schaffen Anstatt eine theoretische oder historische Abstammungslinie für seine Bilder festzulegen.
Er beschreibt diesen Wandel als „die Notwendigkeit, von dieser [Beinahe-Dokumentation] abzuweichen und zu versuchen, Bilder zu machen, die nachdrücklicher bildhaft sind.“ Für Wall ist der Entstehungsprozess des Bildes interessanter als das Festhalten eines Moments. Er erklärt, dass „Fotografie augenblicklich sein soll“, aber für ihn „entsteht die Plastizität des Prozesses, bei dem sich Dinge in etwas anderes verwandeln, aus der Zeit, die ich damit verbringe.“
Er stellt jedes Jahr nur sehr wenige fertige Arbeiten her und seine Fotoshootings dauern oft mehrere Tage, wobei die Produktionskosten über 100.000 US-Dollar betragen können. In ähnlicher Weise ist der Preis seiner Fotografien im Laufe der Jahre dramatisch gestiegen, wobei die jüngsten Galerieausstellungen und Museumsretrospektiven seinen Status in der Kunstwelt nur noch verstärkt haben.
Jeff Wall als öffentliche Person: Preise und Auszeichnungen, Lehrtätigkeiten, Nachwirkungen
1996 erhielt Jeff Wall den Internationalen Kunstpreis der Kulturstiftung der Stadtsparkasse München und 2003 den Roswitha Haftmann-Preis, ein seit 2001 vergebener Preis für „hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der bildenden Kunst“
2002 wurde Wall mit dem Hasselblad Award geehrt, der seit 1980 von der Hasselblad Foundation als Anerkennung für bedeutende Leistung an Fotografen verliehen wird, nach Ansicht der Insider die weltweit bedeutendste Auszeichnung in der Fotografie.
Diese bedeutende Auszeichnung teilt er mit Legenden der Foto-Kunst und Foto-Künstlern, die ziemlich wahrscheinlich auf dem Weg dahin sind, solche Legenden zu werden, z. B.: Henri Cartier-Bresson (Preisträger 1982), Irving Penn (1985), Sebastião Salgado (1989), Susan Meiselas (1994), William Eggleston (1998), Cindy Sherman (1999), Bernd and Hilla Becher (2004), Lee Friedlander (2005), Nan Goldin (2007), Robert Adams (2009), Paul Graham (2012), Wolfgang Tillmans (2015)
2006 wurde Jeff Wall in die Royal Society of Canada (kanadische Akademie der Wissenschaften) aufgenommen, 2007 wurde er zum Officer des Order of Canada (Kanadas höchste Auszeichnung für Zivilpersonen, Motto „die ein besseres Vaterland begehren“) berufen, 2008 erhielt er den Audain Prize for Lifetime Achievement der British Columbia University.
1974 begann Wall die erste Lehrtätigkeit im kunstwissenschaftlichen Bereich, am Courtauld Institute of Art der University of London, die er bis heute fortführt.
1974 bis 1975 lehrte Wall als Assistenz-Professor am Nova Scotia College of Art and Design, 1976 bis 1987 war er als Gastprofessor an der Simon Fraser University tätig, außerdem unterrichtete er an der European Graduate School, einer Non-profit-Einrichtung für interdisziplinäre Studien in der Schweiz.
Walls großformatige Fotokunstwerke und inszenierten Kompositionen sollen mehrere Mitglieder der „Düsseldorfer Fotografie-Schule“ maßgeblich beeinflusst haben, Andreas Gursky („Wall war ein großes Vorbild für mich“), Thomas Struth, Thomas Ruff und Candida Höfer.
Künstlerisches Vermächtnis
Wall gilt als innovativer Pionier bei der Neugestaltung der konzeptuellen Fotografie und der Infragestellung der Natur einer fotografischen „Wahrheit“. Laut Sheena Wagstaff vom Metropolitan Museum of Art „arbeitete er gegen den Strich, um das fotografische Genre in Bereiche zu entwickeln, in denen es völlig abgelehnt oder ignoriert wurde.“
Darüber hinaus behauptet sie, dass „er weltweit die Art und Weise, wie Menschen die Welt durch die Linse sehen, wirklich beeinflusst hat.“ Seine Arbeit hat nachfolgende Generationen von Künstlern beeinflusst, beispielsweise die Düsseldorfer Gruppe, zu der die Fotografen Thomas Struth, Thomas Ruff, Candida Höfer und Andreas Gursky gehören – Gursky sagte, Wall sei „ein großartiges Vorbild für mich“ gewesen.
Walls Arbeiten haben der Fotografie die Möglichkeit eröffnet, aus ihren traditionellen Grenzen auszubrechen, sowohl im Bereich der bildenden Kunst als auch in ihrer Rolle bei der Darstellung des realen Lebens, wie es sich entfaltet.
Wall ist außerdem ein hoch angesehener Kunsttheoretiker und Lehrer, der über zeitgenössische Kunst und Künstler schreibt und Vorträge hält. Sein Essay „Marks of Indifference“: Aspects of Photography in, or as, Conceptual Art“ (1995) gilt aufgrund seiner eindringlichen, aber klaren Diskussion der Theorien bis heute als einer der wichtigsten Essays über die Entwicklung konzeptueller Kunst und beteiligte Verfahren bei der Kunstherstellung und Kunstrezeption. Ein Großteil seiner Schriften findet sich in seinem Buch Jeff Wall: Selected Essays and Interviews.
Sein Einfluss reicht über die Welt der bildenden Kunst hinaus. Beispielsweise reproduzierte die Sängerin Sia bei ihrem Auftritt bei der Grammy-Preisverleihung im Jahr 2015 die Glühbirnen- und Wohnungskulisse von Walls After „Invisible Man“ von Ralph Ellison, dem Prologue, und zitierte Walls Fähigkeit, einen Sinn für magischen Realismus zu erzeugen Inspiration für ihr eigenes künstlerisches Schaffen.
Mit den Worten von Kurator Peter Galassi:
„Wenn Jeffs Bilder erfolgreich sind, dann sind sie auf eine Weise erfolgreich, wie es niemand sonst schafft – es ist eine Art Kunst, die niemand sonst praktiziert.“
Der private Jeff Wall
Jeff Wall ist am 29. September 1946 in Vancouver, British Columbia, Kanada geboren und lebt heute in South Florida, USA.
Wall hat bereits während des Studiums in Vancouver seine Frau Jeannette kennengelernt, eine Engländerin, mit der er bereits in den 1960ern zwei Söhne in die Welt setzte.
Aktueller Zugang zu Jeff Wall
Foto-Kunstwerke von Jeff Wall waren zuletzt in folgenden Ausstellungen zu sehen:
Große Sonderausstellung in der neuen Kunsthalle Mannheim widmete sich 2018 sich dem internationalen Fotokünstler Jeff Wall. Bis 4. September 2016 lief die Ausstellung „Das imaginäre Museum Werke aus dem Centre Pompidou, der Tate und dem MMK“ im Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main (MMK 2 im TaunusTurm)
Die Johnen Galerie Berlin stellte auf ihrer Website johnengalerie.de 20 Bilder von Jeff Wall vor, die auch vergrößert in einer Slideshow betrachtet werden konnten.
Die Fondation Beyeler widmet zu Beginn des kommenden Jahres 202 dem kanadischen Künstler eine umfangreiche Einzelausstellung. Es handelt sich dabei um die erste Werkschau des Künstlers in der Schweiz seit zwei Jahrzehnten. Mehr Infos unter Fondation Beyeler: Jeff Wall 28. Jan – 21. Apr 2024)
Derzeit finden leider keine Ausstellungen zu Jeff Wall in Deutschland statt.
Empfohlene Literatur zu Jeff Wall
- Szenarien im Bildraum der Wirklichkeit. Essays und Interviews. FUNDUS Bd. 142: Essays und Interviews. Hrsg. v. Gregor Stemmrich (Link zum Buch*)
- Jeff Wall. Specific Pictures, von Stefan Gronert, 20. September 2016 (Link zum Buch*)
- Jeff Wall. Transit (Ausst.-Kat. Staatliche Kunstsammlungen Dresden, 20.6.–19.9.2010) (Link zum Buch*)
- Jeff Wall. Catalogue Raisonné 1978–2004, hg. v. Theodora Vischer und Heidi Naef (Link zum Buch*)
- Jeff Wall, exhibition catalogue, Museum of Contemporary Art, Chicago 1995Lee Robbins, ‚Lightbox, Camera, Action!‘, Artnews, vol.94, no.9, Nov. 1995, pp.220-3
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