Wer hätte gedacht, dass Wandteppiche eines der aufregendsten Comebacks in der Wohnkultur erleben? Diese textilen Kunstwerke haben eine illustre Geschichte, die bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht. Sie bieten aber weit mehr als nur historischen Glanz. Sie sind beeindruckende Kunstwerke und nützliche Einrichtungsgegenstände in einem. Sie verleihen in ihrer Renaissance in den 2020er-Jahren wieder mehr und mehr Esszimmern, Wohnzimmern, Eingangsbereichen, Business-Lofts und Hotel-Lobbys eine besondere Präsenz.
Der Aubusson-Wandteppich aus dem oberen Tal der Creuse in Zentralfrankreich ist einer der bekanntesten Stile und existiert seit dem 16. Jahrhundert. Eine bemerkenswerte Renaissance erleben moderne Wandteppiche, Gobelins und gewebte Kunstwerke in zeitgenössischen Einrichtungskonzepten. Sie waren seit Jahrhunderten als Ausdrucksmittel für künstlerisches Schaffen von Bedeutung – meist aufwändig handgewoben von Menschen, überwiegend Frauen, die oft keinen Zugang zu anderen kreativen Ausdrucksformen hatten.
Wandteppiche haben, neben ihrem attraktiven Aussehen, praktische Vorteile, die man heute wieder erkennt: In kalten Wintermonaten wärmen sie Räume, was auch ihrem ursprünglichen Zweck entsprach, und sie sind ein wichtiger Faktor für die Geräuschminderung in Innenräumen. Teppiche aus Schurwolle sind bekannt für ihre natürlichen schallabsorbierenden Eigenschaften.
Gemeinsam erkunden wir die Welt der klassischen Gobelins und modernen Akustikbilder – von ihrer bewegten Geschichte bis hin zu praktischen Ratschlägen, wie man sie stilvoll in zeitgemäße Wohnkonzepte einfügen kann.
Die Gobelins: Eine Wiederentdeckung
Gobelins haben ihren Ursprung im Jahr 1443, als der Scharlachfärber Jean Gobelin im Pariser Viertel Saint-Marcel ansässig wurde. Eine Kunstform, die aus diesem kleinen Anfang entstand, findet heute wieder ihren Weg in die modernen Wohnräume.
Was ist das Besondere an Gobelins?
Sie wurden als Meisterleistungen angesehen, welche nicht nur Geduld, sondern auch außergewöhnliche Präzision erforderten. Durch die dichten Stiche und die sorgfältige Ausarbeitung jedes Details entsteht eine beeindruckende Tiefe und Dimension. Gobelins hatten ursprünglich weit mehr Funktionen als nur die dekorative: Sie teilten ausgedehnte Säle in kleinere Räume und boten praktischen Nutzen als Wärme- und Schallschutz.
Gobelins werden aus strapazierfähigen Materialien wie Wolle, Baumwolle und sogar Goldfäden gefertigt, was ihnen eine bemerkenswerte Langlebigkeit verleiht. Der Grund, warum historische Exemplare bis heute erhalten sind und uns noch immer mit ihren detailreichen Mustern begeistern, ist diese Strapazierfähigkeit.
Von königlichen Wänden in moderne Wohnungen
Der beachtliche Durchbruch kam 1601, als Heinrich IV. die Teppichwerkstätten durch zwei flämische Weber erweitern ließ. Später, 1662, kaufte Finanzminister Colbert die Werkstätten und schuf die berühmte königliche Manufaktur, die Frankreich von teuren Importen aus Flandern unabhängig machen sollte. Was einst nur Königen und Adligen vorbehalten war, findet heute Platz in den unterschiedlichsten Wohnkonzepten.
Moderne Wandteppiche zeigen sich vielseitig: als Kunstobjekte, Möbelbezüge, Vorhänge und Wohnaccessoires. Gerade als Akzent in zeitgenössischen Interieurs schaffen sie einen spannenden Kontrast zwischen Tradition und Moderne.
Gobelinmalerei und -stickerei im Vergleich
Echte Gobelins unterscheiden sich fundamental von ihren Nachahmungen. Streng genommen handelt es sich nicht um Weben, sondern um Wirken. Der entscheidende Unterschied liegt im Verlauf der Schussfäden: Sie verlaufen nicht durchgehend, sondern werden nur in bestimmten Farbbereichen verwendet.
Die Gobelinstickerei versucht hingegen, mit kleinen diagonalen Stichen das Original nachzuahmen. Eine weitere Variante ist die Gobelinmalerei, die durch Farbauftrag auf einem gobelinartig gewebten Stoff entsteht – eine Technik, die unter Puristen als „Fälschen“ eines echten Gobelins gilt.
Moderne Gobelin-Stoffe entstehen heute oft mittels Jacquardweberei, die zwar ähnlich aussieht, aber in der Herstellung deutlich weniger aufwendig ist. Das macht sie erschwinglich.
Wandteppiche als moderne Kunstform
Fernab verstaubter Museumsvitrinen haben sich textile Kunstwerke zu einem Medium moderner Ausdrucksformen entwickelt, das traditionelles Handwerk mit zeitgemäßer Ästhetik verbindet. Diese bemerkenswerte Renaissance in der zeitgenössischen Kunstwelt zeigt: Wandteppiche sind längst mehr als historische Relikte.
Gewebte Wandteppiche als Kunstobjekte
Moderne Wandteppiche überwinden die Grenzen zwischen dekorativer Kunst und Kunstobjekt. Bis heute entstehen in den Manufakturen einzigartige textile Meisterwerke, die künstlerischen Einfallsreichtum mit handwerklicher Virtuosität verbinden. Die Herstellung eines großformatigen Wandteppichs nach einer künstlerischen Vorlage nimmt nach wie vor hunderte bis tausende Arbeitsstunden in Anspruch. Dabei werden die alten Techniken der Garnherstellung, des Färbens sowie des Webens und Knüpfens nahezu unverändert angewandt.
Der computergesteuerte Jacquard-Webstuhl bietet heute unendliche Gestaltungsmöglichkeiten. Diese Technologie, benannt nach Joseph-Marie Jacquard (1752–1834), gilt durch die Einführung des binären Systems in den Maschinenbau als Grundstein der Automatisierung. Für die Umsetzung der Muster wurden tatsächlich die ersten Lochkarten entwickelt.
Künstlerische Tapisserien im 21. Jahrhundert
Zahlreiche renommierte Künstlerinnen und Künstler haben sich der Tapisserie zugewandt und interpretieren die Kunst der „Bildwirkerei“ immer wieder neu. Namhafte Künstler wie Margret Eicher, Miriam Bäckström oder Laure Prouvost produzieren beispielsweise in Belgien.
Eindrucksvolle Beispiele moderner Wandteppichkunst sind Susan Morris‚ tagebuchartiges Werk „SunDial: NightWatch_Sleep / Wake“, das Schlaf- und Wachphasen visualisiert, Margret Eichers „Medientapisserien“, die traditionelle Bildkonzepte mit digitalen Bildwelten verbinden, sowie Alexandra Kehayoglous hyperrealistische Teppiche, die bedrohte Landschaften Argentiniens darstellen.
Junge Künstler wie Marie Hazard, Tom Atton oder Erin M. Riley sorgen dafür, dass das zeitweise angestaubte Image der Textilkunst einen frischen, aufregenden Anstrich erhalten hat. Ihre Werke thematisieren Feminismus, Körperbild und moderne soziale Fragen.
Akustikbilder: Wenn Design auf Funktion trifft
Akustikbilder sind eine besonders kreative Variante der modernen Wandteppiche. Sie tragen deutlich zur Verbesserung der Raumakustik bei und verringern Nachhall sowie Geräuschpegel. Durch den Einsatz dieser schallabsorbierenden Materialien werden Gespräche klarer und der Lärm reduziert.
Moderne Akustikbilder sind eine ausgezeichnete Lösung für Büros, Besprechungsräume oder Praxen, da sie hohe Schallabsorption mit einem ansprechenden Design vereinen. Sie sind gleichzeitig funktional und ästhetisch ansprechend, da sie umweltfreundliche Materialien mit Öko-TEX®100-Zertifikat und die Möglichkeit zur individuellen Gestaltung nutzen. Diese stilvollen Akustik-Elemente sorgen dafür, dass Schallreflexionen verhindert werden, und schaffen so eine klangliche Klarheit an Orten, die zuvor von Lärm betroffen waren.
Praktische Vorteile von Wandteppichen
Über ihre ästhetischen Eigenschaften hinaus bieten Wandteppiche eine Vielzahl praktischer Vorteile für zeitgenössische Wohnbereiche.
Wärme- und Schalldämmung
Wandteppiche übernehmen eine Funktion als natürliche Schallabsorber, die den Lärmpegel verringern und somit eine erhebliche Verbesserung der Raumakustik herbeiführen. Besonders effektiv sind Hochflor-Teppiche, deren lange und dicht angeordnete Fasern eine beträchtliche Fläche für die Absorption von Schallwellen bereitstellen. Durch ihre spezifische Struktur aus Textilien absorbieren sie Schallwellen und transformieren sie in thermische Energie.
Ferner leisten Wandteppiche einen Beitrag zur Verbesserung der thermischen Isolierung in einem Raum. Eine Wand, die mit einem Teppich bedeckt ist, hat den Vorteil, dass sie die Wärme im Raum besser speichert, was besonders in Räumen mit Außenwänden von Nutzen ist. Aufgrund dieser Maßnahme ist es möglich, die Ausgaben für Energie zu reduzieren.
Das Verbergen von Wänden, die nicht ästhetisch ansprechend sind
Ein weiterer Vorteil, den Wandteppiche bieten, besteht darin, dass sie dazu dienen, unansehnliche Bereiche an den Wänden zu verdecken. Es ist möglich, Flecken, kleine Unebenheiten und abgenutzte Stellen mühelos zu verbergen. Diese spezielle Charakteristik verleiht ihnen einen besonderen Stellenwert in historischen Wohngebäuden oder während vorübergehender Wohnarrangements.
Flexibilität in Mietwohnungen
In Mietwohnungen mit Wänden, die Schall gut übertragen können, stellen Wandteppiche eine ästhetisch ansprechende Möglichkeit dar, um die Akustik zu verbessern. Da sie ohne die Notwendigkeit von Bohrungen installiert werden können, eignen sie sich besonders gut für Mieter, die nicht berechtigt sind, langfristige Modifikationen vorzunehmen.
Nachhaltigkeit durch Naturmaterialien
Teppiche, die aus natürlichen Fasern wie Wolle hergestellt werden, sind umweltfreundlich. Wolle verfügt über natürliche Eigenschaften, die dazu beitragen, Schall zu absorbieren, und ist darüber hinaus äußerst beständig und erfordert nur wenig Aufwand bei der Pflege.
Umweltfreundliche Alternativen sind Sisal und Jute, da sie beide aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden, biologisch abbaubar sind und nur eine minimale Auswirkung auf die Umwelt haben.
Eine Auswahl an Gobelins, Wandteppichen und textilen Akustikbildern aus unserem Shop
Ursprünglicher Preis war: 2.233,00 €1.950,00 €Aktueller Preis ist: 1.950,00 €.
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Handgewebter Gobelin-Wandteppich „Ovakakaona-Stamm Angola“ von Mario Gerth, schallabsorbierend
Ursprünglicher Preis war: 544,00 €544,00 €Aktueller Preis ist: 544,00 €.
435,20 €
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Handgefertigter Gobelin-Wandteppich „Klimts Blumengarten“, schallabsorbierend
Ursprünglicher Preis war: 542,00 €542,00 €Aktueller Preis ist: 542,00 €.
433,60 €
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Limitiertes Akustikbild „Fell“ (140x190cm) – gewobene Textilkunst auf Keilrahmen, schallabsorbierend
Ursprünglicher Preis war: 2.233,00 €1.950,00 €Aktueller Preis ist: 1.950,00 €.
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Gewebter Wandteppich „Dreamy Woman“, auf Keilrahmen gespannt
Ursprünglicher Preis war: 598,00 €598,00 €Aktueller Preis ist: 598,00 €.
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Gobelin-Wandteppich „Adele Klimt“ 120/180, fotorealistische Druckqualität, schallabsorbierend
Ursprünglicher Preis war: 964,00 €964,00 €Aktueller Preis ist: 964,00 €.
771,20 €
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Gobelin-Wandteppich „Tibetischer Junge“, fotorealistischer Kunstdruck, schallabsorbierend
Ursprünglicher Preis war: 538,00 €538,00 €Aktueller Preis ist: 538,00 €.
430,40 €
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Handgewebter Gobelin-Wandteppich „Samburu Man“ von Mario Gerth, schallabsorbierend
Ursprünglicher Preis war: 544,00 €544,00 €Aktueller Preis ist: 544,00 €.
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Wandteppiche stilvoll in Wohnräume integrieren
Die gelungene Einbindung von Wandteppichen kann jeden Raum in eine individuelle Oase der Gemütlichkeit verwandeln. Wir verraten ein paar essenzielle Grundlagen, damit die Wohnraumgestaltung mit Gobelins und textilen Wandbildern im Handumdrehen klappt.
Wandteppiche aufhängen: Techniken und Tipps
Das Gewicht des Wandteppichs spielt eine entscheidende Rolle bei der Festlegung der geeigneten Methode zur Befestigung an der Wand. Für kleinere bis mittelgroße Gegenstände ist Klettband eine ausgezeichnete Wahl, da es keine Beschädigungen an der Wand verursacht. Für Objekte mit einem höheren Gewicht sind Nagelleisten von Vorteil, da sie zusätzliche Stabilität bieten und dazu beitragen, das Gewicht gleichmäßig zu verteilen.
Unser Ratschlag lautet, den Teppich an allen Seiten mit einem Abstand von ungefähr 5 bis 10 Zentimetern zur Wand anzubringen, um sicherzustellen, dass er nicht zu massiv erscheint.
Farb- und Musterwahl passend zum Raum
Einfache Muster und zurückhaltende Farbnuancen eignen sich besonders gut, wenn der Wandteppich in der Rolle eines Gemäldes fungieren soll, ohne dabei eine übermäßige Schwere zu vermitteln. Ein Teppich, der in einer einzigen Farbe gehalten ist, kann mühelos in jedes vorhandene Raumdesign eingefügt werden, insbesondere wenn er dezent bleibt und nicht die Aufmerksamkeit von den anderen Einrichtungselementen ablenkt.
Für Einrichtungsstile, die auf Minimalismus setzen, sind umweltfreundliche Teppiche aus natürlichen Materialien wie Sisal, Seegras oder Jute eine empfehlenswerte Wahl.
Mix aus modern und traditionell
Die Vereinigung von traditionellen und zeitgemäßen Bestandteilen erzeugt faszinierende Gegensätze und schafft somit eine interessante Dynamik. Ein traditioneller Teppich an der Wand in einem zeitgemäßen Raum mit glatten Oberflächen kann eine Atmosphäre von Sinnlichkeit und Farbenpracht schaffen.
Hochflorige Wandbehänge in lebendigen Farbtönen sind eine hervorragende Möglichkeit, um in modernen Innenräumen auffällige und eindrucksvolle Highlights zu setzen.
Orientteppiche als Wandkunst
Eine außerordentlich ausgeklügelte und originelle Idee besteht darin, den Orientteppich nicht wie üblich auf dem Boden auszubreiten, sondern stattdessen als kunstvolle Wanddekoration zu verwenden. Das Anbringen an der Wand dient nicht nur dem Schutz vor Verschleiß, sondern erzeugt auch einen eindrucksvollen visuellen Akzent, der einem zeitgemäßen Raum eine zusätzliche Dimension und eine behagliche Atmosphäre verleiht.
Insbesondere in Räumlichkeiten, die von hellen Wandfarben oder einem mediterranen oder orientalischen Wohnraumdesign geprägt sind, kann das Anbringen eines Orientteppichs eine tiefgreifende Veränderung der Atmosphäre bewirken. Es verleiht dem Raum eine individuelle, unverwechselbare Note.
Inhaber und Geschäftsführer von Kunstplaza. Publizist, Redakteur und passionierter Blogger im Bereich Kunst, Design und Kreativität seit 2011. Erfolgreicher Abschluss in Webdesign im Rahmen eines Hochschulstudiums (2008). Weiterentwicklung von Kreativitätstechniken durch Kurse in Freiem Zeichnen, Ausdrucksmalen und Theatre/Acting. Profunde Kenntnisse des Kunstmarktes durch langjährige journalistische Recherchen und zahlreichen Kooperationen mit Akteuren/Institutionen aus Kunst und Kultur.