Fortsetzung des Artikels: Interior Design Trends der 2020er Jahre: Teil 1.
4) DIY und Vintage
Die 2020er Jahre kommen bislang umweltbewusst und kreativ daher, was sich in der Verwendung von nachhaltigen Materialien und bunten Stilen, wie Boho Chic, deutlich zeigt.
Ein weiterer Trend, der sich auch dieses Jahr fortsetzt, sind Do-it-yourself-Ideen oder Shopping im Vintage-Laden, Second-Hand-Geschäft oder auf dem Flohmarkt.
Es muss nicht immer neu sein. Häufig finden sich abseits der Ladenregale und Schaufensterauslagen der großen Einkaufsstraßen und Shoppingzentren unserer Städte wahre Schätze, die sich entweder direkt oder durch ein wenig Handanlegen in den eigenen Wohnstil integrieren lassen.
Dieser Wohntrend ist im Netz vor allem auch bei Pinterest schnell erkennbar: Suchanfragen der Nutzer für Begriffe wie „Vintage-DIY“ oder „Einrichtung aus dem Vintage-Laden“ sind um das Dreifache im Vergleich zum eh schon starken Vorjahr gestiegen.
Unzählige Pinterest Boards und Sammlungen aus aller Welt widmen sich DIY, Upcyling, und Vintage.
Das renommierte Auktionshaus Sotheby’s Home hat im letzten Jahr ebenfalls einen Umsatzanstieg bei Vintage und Antiquitäten um 35% verzeichnet, was klar die veränderten Einstellungen zu Umwelt und Konsum widerspiegelt.
Die Menschen werden sich zunehmend bewusst, wie sich ihre Einkaufsgewohnheiten und ihr tägliches Leben auf die Umwelt auswirken. Aus diesem Grund finden sie Wege, diese Auswirkungen einzudämmen und fortan umweltfreundlicher und nachhaltiger zu handeln.
Sehr zur Freude von Händlern für Antiquitäten und Vintage-Gegenständen.
Sie scheinen gleichzeitig über die One-Stop-Shop-Mentalität der letzten Jahre hinweg zu sein und möchten das Interieur Design ihrer Wohnungen und Häuser auf die nächste Ebene bringen.
Dies gelingt ihnen, indem sie sich auf Reisen mit dem Vermischen und Kombinieren von Altem und Neuem vertraut machen und oftmals lokal bzw. regional hergestellte Gegenstände und Souvenirs aus aller Welt mitbringen und in ihre Wohnräume integrieren.
So erzählt jede individuelle Inneneinrichtung die persönliche Geschichte des darin wohnenden.
Das sagt die Expertin:
Als jemand, der die Mischung aus modernen und klassischen Elementen schätzt, freue ich mich über eine Wiederbelebung und wieder aufflammende Popularität traditioneller Linien, Muster und Details bei Möbeln und dekorativen Accessoires. Mit Oma-Chic oder einer Reaktion auf die Sättigung bei Mid-Century Möbeln, ist schön zu sehen: was alt ist, ist wieder neu.“
Liz Foster von Decorist
Wie gelingt der Retro-Chic?
Besonders gut erreichen Sie einen gelungenen Mix aus Alt und Neu mit Stücken, die eine schlichte und cleane Formsprache haben, idealerweise gepaart mit echter und authentischer Handwerkskunst.
Ein stimmiger nostalgischer Retro-Look sollte harmonisch abgestimmt sein, um nicht zu überladen zu wirken. Verzichten Sie auch am besten auf einen zu großen Schwerpunkt auf Mid-Century-Möbel. Eine punktuelle, gezielte Platzierung dieser Stücke sorgt viel besser für einen stilvollen Retro-Chic.
Anna Brockway, Mitbegründerin und Präsidentin von Chairish, sieht in der zunehmenden Beliebtheit von Vintage sogar eine viel breitere Rückkehr zum traditionellen Interieur und Dekor in Innenräumen:
Dieser Trend umfasst klassische Formen. geliebte Drucke von etablierten Designhäusern; Landschaften und Porträts in auffälligen Schmuckrahmen; Tapeten, Bänder und Verzierungen, um Räume zu schaffen, die sich üppig, geschichtet und voll anfühlen. Und ja – dazu gehören auch traditionelle braune Möbel!“
Ein zusätzlicher Vorteil beim Kauf von alten Möbeln und Antiquitäten: diese Gegenstände werden mit der Zeit wahrscheinlich noch an Wert gewinnen.
Wandteppiche sind auch wieder en vogue. Sie eignen sich perfekt als visueller Mittelpunkt für einen Raum. Großformatige Teppiche mit idyllischen Landschaften bringen die schönen Farben der Natur ins Innere eines Hauses. Dabei können die gedämpften Farb-Paletten von Grün-, Blau- und Erdtönen eine Inspiration für die Farben und Texturen des gesamten Raums liefern.
Der in Los Angeles ansässige Innenarchitekt David Phoenix bezieht regelmäßig Antiquitäten, um zeitgenössische, moderne Innenräume aufzuwerten.
In einem zeitgenössischen Umfeld ist es schön, ein altes Stück oder etwas zu haben, mit dem man aufgewachsen ist oder das von einem Familienmitglied weitergegeben wurde“,
führt er an.
Der Klassizismus ist wieder da
Die Rückbesinnung auf längst vergangene Tage und Modeerscheinungen zeigt sich auch darin, dass der Klassizismus zurück ist. Büsten und griechische Details verleihen jeder zeitgenössischen Interieur eine neue Perspektive.
Beim Umgang mit diesem, vielleicht längst tot gesagten Stil, ist eine verspielte Herangehensweise der Schlüssel. Sie sollten Elemente aus der klassischen Epoche einbinden, ohne diese zu ernst zu nehmen.
Einrichtungsbeispiele, Inspiration und Anregungen vermitteln die folgenden Videos…
5) Garden Rooms / Urban Jungle / Indoor Jungle
Der Trend hin zur Urbanisierung macht große Städte zu einem magischen Anziehungspunkt. Oftmals bleibt hier aber die Nähe zur Natur auf der Strecke. Wir spüren schnell, dass uns inmitten von Betonwüsten und kleinen Wohnungen ohne Garten oder Grünanlagen etwas Wichtiges fehlt: die sanfte Hand der Natur als Kraftquelle, und therapeutische Kur für unsere Seele.
Ist es da nicht wunderbar, dass uns die Natur in Form von Garden Rooms, Urban Jungle oder Indoor Jungle in den eigenen vier Wänden besuchen kommt?
Dieser Trend schafft einen grünen, natürlichen Kontrapunkt zu einer urbanisierten und industrialisierten Umgebung. Kein Wunder also, dass dieser Einrichtungstrend ganz oben auf dem Treppchen steht.
Bei diesem von Pflanzen inspirierten Innentrend geht es darum, eine botanische Oase zu schaffen, die Nahrungsquelle für Ihren Geist ist und so nicht unwesentlich zur geistigen Gesundheit beiträgt. Und übrigens sieht es auch noch wunderschön aus.
Egal, ob Kräuterbett auf der Fensterbank, kleine vertikale Kräutergärten in der Küche, das Züchten von Microgreens, oder gar überwuchernde, hängende Gärten in den Wohnräumen – der eigenen Kreativität sind fast keine Grenzen gesetzt.
Zimmerpflanzen sind zu einem Muss für beinahe jedes stilvolle Interieur geworden. Laut dem Bericht von Pinterest haben 2019 Begriffe wie „Garden Room“ um über 100% an Beliebtheit gewonnen. Dieses gewachsene Interesse scheint sich auch ungebrochen für die 2020er Jahre fortzusetzen.
Pinterest beschreibt das Phänomen als „im eigenen, geheimen Garten die Natur zu pflegen“. Es ist so, als würden Sie in Ihren Wohnräumen ein kleines Heiligtum schaffen, das alle Vorteile der Natur voll zur Blüte bringt.
Diese Sehnsucht ist auch der Schriftstellerin Kat Poole nur allzu bewusst. Poole findet den Akt der Pflege ihrer Zimmerpflanzen therapeutisch und betont:
Wenn ich mich gestresst oder ängstlich fühle, besteht der einzige sichere Weg, mein Gehirn zu entspannen, darin, mich ganz auf die grünen Dinge zu konzentrieren, die um mich herum wachsen.“
Sie führt weiter an:
Es geht um beide Hände und keine Ablenkungen. Ich kann es nicht mit meinem Handy, mit nur einer Hand oder einem Auge am Fernseher machen.“
Leitfaden für eine vollendete Umsetzung von Garden Rooms
Viele, viele Pflanzen …
Groß, klein, verschlungen, hoch – der Schlüssel zur Erschaffung eines botanischen Wunderlandes liegt in einer guten Pflanzenmischung. Es gilt dabei: mehr ist hier mehr. Gehen Sie also ruhig so richtig auf Einkaufssafari.
Ganz außer Acht sollte man den pflegerischen Aufwand, den viele Pflanzen mitbringen, natürlich nicht lassen. Die therapeutische Wirkung liegt aber auch genau im Hegen und Pflegen.
Und welche Pflanzen eignen sich nun für den Wohntrend Urban Jungle?
Im Prinzip ganz einfach! Folgen Sie dem schlichten Motto „Die Farbe ist egal – Hauptsache Grün“. Grundsätzlich können zahlreiche Pflanzengattungen frei miteinander kombiniert werden. Mischen Sie also getrost einheimische mit exotischen, Topfpflanzen mit Kletterpflanzen.
Ein echter Dschungel hält sich eben auch nicht an feste Strukturen und Konventionen.
Besonders beliebt sind folgende Pflanzen:
- Fensterblatt – Diese tropische Grünpflanze mit dem botanischen Namen Monstera deliciosa stammt ursprünglich aus Südamerika. Sie zeichnet sich vor allem durch seine tellergroßen, saftigen Blätter mit fensterartigen Öffnungen aus. Das Fensterblatt mag Schatten und mäßige Feuchte.
- Musa – Unter den Bananenpflanzen hat sich besonders die aus Japan stammende Musa hervorgetan. Ihre Blätter können eine Größe von über einem Meter erreichen. Daher gut geeignet für große Räume, geräumige Eingangsbereiche, offen gestaltete Wohnungen mit hohen Decken. Die Musa sollte einen sonnigen Platz erhalten und muss häufig gegossen werden. Dafür ist sie in puncto Temperaturen recht unempfindlich.
- Eukalyptus – Eine hochgeschossene, angenehm duftende Pflanze, die uns oft nur in Bonbons und Tees begegnet. Seine blaugrün bis silber schimmernden Blätter versprühen eine subtile Eleganz und passen daher hervorragend in minimalistische, puristische und skandinavische Wohnstile. Der Eukalyptus (Eucalyptus gunnii) kann bis zu drei Meter hoch werden und fühlt sich an sonnenreichen Plätzen in feuchter Erde am wohlsten.
- Alocasia – Das Pfeilblatt verdankt seinen deutschen Namen der Form seiner Blätter, die wie große Pfeilspitzen anmuten. Die dunkle Oberseite der Blätter wird durch weiße Linien verziert. Die Unterseite ist rötlich. Stellen Sie die Alocasia auf ein schattiges Plätzchen und vermeiden sie zu starke Trockenheit der Erde.
- Schefflera – Sehr jeher beliebte, pflegeleichte Zimmerpflanze mit dichtem grünen bis dunkelgrünen Blattwerk und weißen Farbklecksen. Dieser Evergreen harmoniert mit nahezu allen Einrichtungsstilen und passt hervorragend zu Vintage- und Retro-Chic.
Höhe ausnutzen mit Regalen, Gestellen, Bords, und Aufhängern
Für eine echte Tiefenwirkung sorgen Sie, indem Sie die Raumhöhe ausnutzen und mit der Platzierung von Pflanzen in der Höhe und Tiefe spielerisch variieren.
Lösen Sie Ihre grünen Freunde vom Boden, um Ihrem Gartenzimmer eine weitere Dimension zu verleihen. Davon abgesehen schaffen Sie Platz für mehr von ihnen.
Das Ziel eines Garden Rooms ist es, sich von Ihren Pflanzen in eine Oase der Ruhe getaucht zu fühlen. Wenn Sie in der Lage sind, Regale, Bords, Aufsteller und Aufhänger in Ihrem Raum aufzustellen bzw. zu installieren, tragen Pflanzen, die über Ihrem Kopf baumeln, wunderbar dazu bei. Es breitet sich eine Atmosphäre der Geborgenheit im Schoße der Natur aus.
Die Wege in die Vertikale sind vielfältig. Sie können sich für mehrere Regalbretter übereinander, mehrstufige Aufsteller, Hängevorrichtungen für die Decke oder für aus Makramee selbst geknüpfte Seilkonstruktionen entscheiden.
Schicken Sie Ihre Fantasie auf die Reise und sie wird Ihnen den Weg weisen.
Unterschiedliche Blumentöpfe
Selbst wenn Ihr Indoor Jungle wenig Platz hat, führt die Verwendung von Blumentöpfen, Kübeln, Kisten und sonstigen Pflanzgefäßen unterschiedlicher Größe, Variation, Ausführung und Stil zu einer aufgelockerten Optik und macht die Ästhetik Ihrer Pflanzen interessanter.
Besuchen Sie verschiedene Baumärkte, Garten Center, Kaufhäuser, stöbern Sie durch Online Shops und halten Sie auf Flohmärkten und Garagen-Verkäufen Ausschau nach seltenen Vintage-Raritäten.
Und es muss nicht immer der klassische Blumentopf sein. Unter Umständen fallen Ihnen ungewöhnliche Gefäße oder Behältnisse auf, die sich für Ihren Innenraum-Dschungel zweckentfremden lassen.
Wände in beruhigenden Farbtönen streichen
Streichen Sie Wände in sanften und beruhigenden Farben, um Ihrer Pflanzenwelt einen stimmigen Rahmen zu bieten.
Ich liebe besonders blasse Salbeigrüns und tiefes, sattes Marineblau.
Runde Spiegel
Viele meine Lieblingsbeispiele für Gartenzimmer verfügen über große, runde Spiegel, mit denen der Raum hell, lichtdurchflutet und luftig wirkt.
Sie spiegeln auch die Bilder der Pflanzen wider, sodass Sie sich noch mehr von Ihren botanischen Freunden umgeben fühlen und das grüne Paradies noch viel größer und weitläufiger wirkt.
Terrarien und gläserne Gefäße
Besonders geeignet, wenn Sie nicht viel Platz haben und beispielsweise eine kleine Miniaturwelt inmitten Ihrer Wohnung schaffen möchten. Terrarien erfordern viel Zuwendung und Liebe. Dadurch können sie therapeutisch wirken und verhelfen uns zu achtsamen Momenten der Hingabe.
Ich empfehle, bei vorhandener Raumgröße gleich mehrere davon in verschiedenen Größen zu kaufen. Es gibt sogar welche, die an der Decke aufgehängt werden können.
Profi-Tipps von der „Verrückten Pflanzen-Lady“
Das in New York lebende Model Summer Rayne Oakes trägt nicht zufällig den Beinamen „Crazy Plant Lady“.
Besuchen Sie die Urban Jungle Enthusiastin in Ihrem Apartment in Brooklyn, in dem sie mittlerweile über 500 Pflanzen angesiedelt hat…
Ein Urban Jungle Makeover sehen Sie außerdem im Zeitraffer im folgenden Video…
Inspirationen und Beispiele für Garden Rooms auf Pinterest
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6) Art déco
Wohnen wie in Zeiten des großen Gatsby? Das lässt sich mit dem Art Déco Trend bewerkstelligen. Dieser überzeugt nämlich mit einem mondänen Stil der 20er Jahre und ist aktuell angesagter denn je. Besonders beliebt sind bei Interior-Enthusiasten dabei Kunstobjekte aller Art aus eben dieser Epoche oder ihr nachempfundene Stücke.
Art Deco war einer der aufregendsten und einflussreichsten Stile des 20. Jahrhunderts und prägt auch heute noch maßgeblich das Design von Interieurs und Möbeln. Nach den Schrecken des ersten Weltkriegs wurde das Leben ausschweifend und mit viel Glamour als Aufbruch in eine bessere Zukunft zelebriert.
Mit verschiedensten Elementen schafft dieser Einrichtungsstil eine neue Klarheit, die gekonnt mit einem Hauch französischem Glamour und opulentem Luxus gemixt wird. Der Art Déco Stil vereint geometrische Formen der klassischen Moderne mit einem exzessiven Drang zum Luxuriösen.
Er positioniert sich damit als Gegenströmung zum reduzierten und funktionalen Scandi-Chic-Stil und hat uns in den frühen 2020er Jahren mit allerhand opulenten Einrichtungsideen und -konzepten aus den „goldenen“ 1920-ern überrascht.
Auch auf der Pariser Einrichtungsmesse „Maison & Objet“ zeigte sich deutlich, dass Interieurs im Art déco Stil einer der großen Trends unserer Zeit ist.
Neben dem Interior-Design-Bereich findet sich dieser Stil vor allem auch in der Welt der Mode und Fashion wieder.
Das sagt der Experte:
Beleuchtung ist in jedem Design so wichtig. Für die weiteren Jahre der 2020er ist mit einer Zunahme der modernen französischen und Art-Deco-Beleuchtungsdesigns zu rechnen.“
, betonte unlängst Highlyann Krasnow von The Design High.
Ursprünge und Entstehungsgeschichte
Allgemeinhin verorten wir die Ursprünge dieser Stilrichtung in den „Roaring Twenties“, also in den goldenen 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts.
Genauer betrachtet, hat sich der originäre Art Déco Möbelstil in Frankreich und Österreich erst um 1925 bis ca. 1940 durchgesetzt und etabliert. Er stand in Anlehnung an das Art Nouveau und im Kontrast zum reduzierten und streng funktionalen Bauhaus in Deutschland.
Die damaligen Künstler, Designer oder Architekten zogen ihre Inspiration aus unterschiedlichen Strömungen wie dem Rokoko, dem Biedermeier oder dem Wiener Jugendstil. Auch die Natur galt als beliebte Inspirationsquelle.
Verwendete Materialien und deren Wirkung im Raum spielten eine signifikante Rolle.
Das nachfolgende Video führt uns in einem Schnelldurchgang durch die Geschichte dieser Stilrichtung:
Merkmale und Charakteristika
Es lässt sich für diesen Einrichtungsstil nicht ein einzelnes, isoliertes Merkmal bestimmen – vielmehr ist gekennzeichnet durch das Zusammenspiel unterschiedlicher Einflüsse.
So zeichnet sich Art Déco durch luxuriöse Materialien, gemusterte Oberflächen und sowohl sinnliche als auch geometrische Formen aus. Besonders beliebt sind etwa Samtstoffe, Goldtöne und florale Muster.
Wesentliche Merkmale auf einen Blick:
- klare, symmetrische Formen und gerade, elegante Linien
- Ornamente und Verzierungen aus gezackten Linien, Bögen, Stufen und Winkeln
- geometrische Muster und Dekore
- avantgardistisches, stromlinienförmiges Design und sinnliche Formensprache
- kostbare Materialien wie Marmor, Ebenholz, Elfenbein, Amboyna, Amaranth, Velours und Mahagoni
- glänzende und glattpolierte Oberflächen wie Messing, Chrom, Kristallglas oder lackiertes Holz (z.B. anspruchsvolle Lackiertechniken aus Japan)
- fantasievolle und farbenfrohe Dekore, oft inspiriert aus der Natur und Pflanzenwelt
- elegante, dunkle Juwelentöne
Opulenz, Dekadenz und Luxus
Um ein Art-Deco-Ambiente in Ihren Wohnräumen zu erzeugen, sollten Sie mutig, opulent und verschwenderisch denken. Prunk trifft Eleganz.
Typische Art Déco Möbel sind im Prinzip Stücke, die bereits in der Zeit der Kaiser und Könige bei Adels- und Königshäusern zu finden waren, z. B. Servierwägen, Konsolentische, Beistelltische, opulente Spiegel und Frisiertische, sowie repräsentative Schreibtische und Loungemöbel, wie z. B. die Chaiselounge oder die Otomane.
Die Wertigkeit des Materials war ebenso wichtig, wie die Herkunft desselben. Marmor und Onyx aus Italien, exotische dunkle Hölzer aus Übersee, Fliesen aus Spanien und Portugal und Teppiche aus dem Orient mussten es schon sein.
Es entstand ein Möbelstil, der sich durch sichtbare Wertigkeit und viel Handarbeit auszeichnet und dabei einen erlesenen Geschmack des Bewohners zur Schau stellte.
Ein großes Augenmerk wurde auch auf das Design der Stücke legt – Dekadenz und Opulenz, Luxus und Reichtum war die gewollte Signalwirkung nach außen. Selbst Tresore wurden in dieser Zeit aufwendig gestaltet und offen im Haus zur Schau gestellt.
Muster- und Formensprache
Gern verwendete Motive waren der Fächer, geometrische Formen und Muster sowie Linien.
Bezugs- und Heimtextilstoffe waren vor allem Samt oder schimmernde feinverwobene Stoffe wie Satin. Auch Tapeten mit großen Mustern und floralen Motive rücken im Art Déco in den Vordergrund. Als Kontrastfarbe zu Gold wurde häufig ein dunkler Grünton verwendet.
Sehen Sie eine Auswahl und unverkennbaren, außergewöhnlichen Art Déco Interieurs im folgenden Video:
So klappt der Art Déco Stil in Ihrem Zuhause:
Wer seine Wohnräume mit einem Hauch verschwenderischer Nostalgie anreichern will, liegt voll im Trend. Das unvergleichliche Flair des Art déco lässt sich beispielsweise durch folgende Accessoires verwirklichen:
- Antike Einrichtungs- und Deko-Objekte im Stile der 20er-Jahre
- Kissen oder Polstersessel oder sogar antike Ohrensessel aus schweren Stoffen wie Samt und Brokat
- Couchtische mit Echtholz und Marmorplatte
- Textilien mit geometrischen Mustern oder großflächigen Pflanzen-Prints oder der typischen Pfauenfeder
- Tapeten und Deko-Stoffe mit geografischen Mustern (pfeilförmig, zickzack, trapezförmig, strahlenförmig)
- Felle und Tierhäute als Wand-Deko
- Lampen aus Messing, vergoldetem Edelstahl, schwarzem Glas oder Rauchglas; Statement-Lampen; opulentes Lighting / Beleuchtung
- Opulente Spiegel, z.B. mit aufwändigen Zierrahmen
- Schicke Bar- oder Servierwagen mit runder Formensprache
- Wandobjekte mit Sonnenstrahlen-Form
- Ausdrucksstarke Farben: Mintgrün, Gelb, Rosa, Babyblau, Tiefblau bis Türkisblau, glühende Orange- und Pinktöne, Silber- und Gold (alternativ: monochrom oder klassisch schwarz-weiß)
Moderne Neuinterpretationen
Als Stilprinzip muss Art Déco nicht bis ins letzte Detail originalgetreu gemäß der ursprünglichen Stilepoche umgesetzt werden. Es kann auch leicht an jedes Interieur anpasst und individuell neu interpretiert werden, sodass immer noch Hinweise auf den ursprünglichen Stil erhalten bleiben.
Zeitgenössische Neuinterpretationen feiern diese Stilepoche des frühen 20. Jahrhunderts mit einer inhärent opulenten und luxuriösen Handschrift, bleiben gleichzeitig aber elegant, funktional und modern. So schaffen Sie die perfekte Kombination für das moderne Zuhause.
Während es einen atemberaubenden Effekt erzeugt, ein vollständiges Art-Déco-Interieur zu haben, ist es also problemlos möglich, lediglich einzelne Art-Deco-Interieur-Designelemente einzubeziehen, die je nach Geschmack und Lebensstil reichlich oder spärlich sein können.
Jeglicher Art-Déco-Touch verleiht Ihrem Wohnraum garantiert einen Hauch von Glamour und Flair der alten Schule.
Bekannte Unternehmen, die sich dem Art Déco Möbelstil gewidmet haben, sind z.B. Paolo Castelli aus Italien, oder Hamilton Conte aus Frankreich.
Art Déco Einrichtungsideen auf Pinterest
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Inhaber und Geschäftsführer von Kunstplaza. Publizist, Redakteur und passionierter Blogger im Bereich Kunst, Design und Kreativität seit 2011. Erfolgreicher Abschluss in Webdesign im Rahmen eines Hochschulstudiums (2008). Weiterentwicklung von Kreativitätstechniken durch Kurse in Freiem Zeichnen, Ausdrucksmalen und Theatre/Acting. Profunde Kenntnisse des Kunstmarktes durch langjährige journalistische Recherchen und zahlreichen Kooperationen mit Akteuren/Institutionen aus Kunst und Kultur.