Haben Sie sich vielleicht auch schon mal folgende Frage gestellt: Warum verschenken so viele Hausbesitzer kostbaren Stauraum in ihren Küchen? Zwischen herkömmlichen Oberschränken und der Zimmerdecke klafft oft ein 50 Zentimeter hoher Spalt – ungenutzter Raum, der sich mit deckenhohen Küchenschränken elegant erschließen lässt. Diese durchdachte Planungslösung erobert zunehmend moderne Wohnräume und bietet weit mehr als nur zusätzlichen Platz.
Deckenhohe Küchen bieten schlüssige Vorteile. Der offensichtlichste Pluspunkt liegt in der maximalen Stauraum-Ausnutzung ohne zusätzlichen Grundflächenverbrauch. Besonders kleinere Küchen profitieren von der geschickten Nutzung des vertikalen Raums – hier ist jeder Zentimeter kostbar.
Die visuellen Vorteile sind ebenfalls erwähnenswert. Durch den Einsatz von deckenhohen Schränken ist es möglich, klare Linien und ein optisches Gleichgewicht zu schaffen, was dem Raum visuelle Ruhe verleiht. Ein praktischer Vorteil: Deckenhohe Oberschränke bieten keine Ablagefläche für Staub – das lästige Staubsammeln gehört der Vergangenheit an.
Jeder Quadratzentimeter kann optimal genutzt werden, indem man sich an die Raumhöhe anpasst. Erfahren Sie mit uns und unseren beratenden Experten, welche Überlegungen Innenarchitekten anstellen, wenn sie deckenhohe Küchen planen, welche Material- und Designtrends derzeit beliebt sind und wie Sie typische Planungsfallen vermeiden können.
Der Trend zu deckenhohen Küchen: Warum KundInnen immer häufiger danach fragen
Hauseigentümer erkennen längst, wie essentiell eine durchdachte Küchengestaltung ist. In den letzten Jahren sind deckenhohe Schränke von einer Nischenlösung zu einem beliebten Designelement avanciert, bestätigte uns gegenüber der Inhaber und Geschäftsführer von Adam Küchenstudio – und das aus guten Gründen.
Zusätzlicher Stauraum ohne mehr Flächenverbrauch
Der Hauptgrund ist sicherlich in der optimalen Raumnutzung zu finden. Kleineren Küchen tut es besonders gut, wenn sie jeden verfügbaren Zentimeter effizient nutzen. Deckenhohe Schränke erschließen die Wand vollständig – unabhängig von der jeweiligen Raumhöhe.
Dieser gewonnene Stauraum eröffnet neue Möglichkeiten. Küchengeräte, die sonst Arbeitsfläche belegen, finden hier praktische Unterbringung. Die obersten Bereiche eignen sich hervorragend für saisonale Artikel oder das exquisite Porzellan, das nur zu besonderen Anlässen zum Einsatz kommt. Allerdings erfordern diese Höhen durchaus eine kleine Trittleiter für den Zugang.
Optische Ruhe durch durchgehende Linien
Deckenhohe Küchenschränke schaffen visuelle Einheitlichkeit im Raum. Die nahtlose Integration betont die Deckenhöhe, schafft eine einheitliche Linienführung und wertet das Gesamtbild spürbar auf.
Ein modernes, minimalistisches Küchendesign verstärkt diese Wirkung noch. Die schlichte Eleganz wird durch klare Linienführung und grifflose Fronten unterstrichen. Küchenmöbel fungieren als architektonische Elemente, die das Raumgefühl intensivieren.
Das wird am folgenden Beispiel eines erfolgreich abgeschlossenen Küchenprojekts von Adam Küchenstudio anschaulich demonstriert:
(c) Adam Küchenstudio
Das schlanke Design wird durch eine puristische Schränke-Ästhetik ergänzt. Die minimalistische raumhohe Küche verfügt über intelligente Geräte wie einen leistungsstarken Backofen und eine integrierte Kaffeemaschine. Die geräumige Arbeitsfläche ist mit wärmerem Holz laminiert, was sowohl ästhetische Anziehungskraft als auch Langlebigkeit bietet. Die Küche verfügt außerdem über hochwertige, langlebige Materialien wie Verbundschaum und eine Quooker-Armatur mit integriertem Filtersystem und CO₂-Funktion.
Diese Küche ist ideal für diejenigen, die Wert auf Ästhetik, Komfort und Funktionalität legen.
Integration in zeitgemäße Wohnkonzepte
Küchen in Deckenhöhe sind ein Zeichen für eine moderne Wohnphilosophie. Sie sind perfekt für offene Wohnkonzepte geeignet, in denen die Bereiche durch fließende Übergänge miteinander verbunden sind. Das Verhältnis zwischen geschlossenen und offenen Elementen kreiert sowohl Struktur als auch Leichtigkeit.
Eine clevere Planung schafft es, moderne Einbaugeräte so unauffällig zu integrieren, dass sie Bedienkomfort und zeitlose Eleganz vereinen. Durchdachte Lösungen zur Aufbewahrung – wie ausziehbare Regale und integrierte Mülltrennsysteme – verbessern den Arbeitsablauf und tragen zur aufgeräumten Gesamtwirkung bei.
Worauf man bei der Planung achten sollte
Der Erfolg von deckenhohen Küchen steht und fällt mit einer durchdachten Planung.
Raumhöhe und Proportionen korrekt bewerten
Die Höhe der Decke hat einen erheblichen Einfluss darauf, wie wir den Raum wahrnehmen. In kleineren Küchen sind höhere Decken ein echter Vorteil, da sie den Blick nach oben öffnen und eine optische Weite schaffen. Um eine visuelle Einheitlichkeit zu schaffen, ist es entscheidend, dass Küchenmöbel immer im Verhältnis zur Deckenhöhe gewählt werden. Diese Lösung ist jedoch nicht für jeden Raum geeignet – in sehr kleinen Räumen können deckenhohe Schränke manchmal erdrückend wirken.
Zugänglichkeit clever angehen
In Räumen mit Deckenhöhen von 2,50 m bis 2,60 m sind die oberen Bereiche oft auf praktische Lösungen angewiesen. Eine kleine Trittstufe oder eine Leiter sorgt dafür, dass man die hohen Fächer problemlos erreichen kann. Dort finden selten genutzte Gegenstände ihren Platz. Ergonomische Alternativen bieten intelligente Aufbewahrungssysteme, wie zum Beispiel ausziehbare Regale in hohen Schränken oder ausziehbare Hängeschränke.
Lichtverhältnisse und Wirkung beachten
Mit Pendelleuchten und indirekter Beleuchtung lassen sich stimmungsvolle Akzente setzen, die die Architektur betonen.
(c) Adam Küchenstudio
Für Arbeitsbereiche sind ungefähr 500 Lumen pro Quadratmeter erforderlich. Eine helle und einladende Atmosphäre schaffen Sie mit der Kombination aus Deckenspots und Unterbauleuchten.
Beratung von Innenarchitekten in Anspruch nehmen
Es bedarf sorgfältiger Überlegungen und einer präzisen Umsetzung, um Küchen in deckenhoher Planung zu gestalten. Das Fundament bildet eine exakte Raumvermessung.
Neben ästhetischen Gesichtspunkten ziehen Innenarchitekten immer auch praktische Überlegungen in Betracht, wie die optimale Schrankaufteilung für eine bequeme Erreichbarkeit. Zusätzlich geben sie Ratschläge zur Auswahl geeigneter Materialien und Oberflächen, die langlebig und praktisch sind und gleichzeitig mit dem Rest der Einrichtung harmonieren.
Designs und Materialien für raumhohe Küchen
Welche Werkstoffe stehen zur Auswahl?
Küchen mit matten Oberflächen im Trend
Fronten in mattem Finish zählen zu den beliebtesten Trends für deckenhohe Küchenschränke. Neben ihrer zeitlosen Eleganz verzeihen sie auch kleine Gebrauchsspuren häufiger als hochglänzende Oberflächen. Im Alltag sind Anti-Fingerprint-Beschichtungen nützlich – sie ermöglichen es, dass Fingerabdrücke und Fettspritzer sich leicht entfernen lassen, ohne dass dabei Spuren zurückbleiben.
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Ein Beispiel ist die Perfect-Sense-Beschichtung, die eine samtige Haptik mit hoher Kratzbeständigkeit vereint. Dank einer speziellen UV-Bestrahlung wirken die Farben trotz der matten Oberfläche brillant und intensiv.
Warme Ausstrahlung mit Holz
Mit strukturierten Holzelementen ausgestattet, erhalten deckenhohe Küchen eine natürliche Wärme und eine charakteristische Tiefe. Ob Eiche, Nussbaum, Esche oder Ahorn – jede Holzart hat durch ihre einzigartige Maserung. Oberflächen, die vertikal gefräst sind, tragen zur Verstärkung der Raumhöhe bei und erzeugen dabei interessante Licht-Schatten-Effekte.
Eine bewährte Wahl: die Verbindung von Holzelementen mit deckend lackierten Fronten. Durch diese Materialkombination entstehen interessante Kontraste, die raumhohe Küchen vor Monotonie bewahren.
Charaktervolle Arbeitsplatten
Keramikarbeitsplatten zeigen täglich ihre Stärke: Sie überstehen Temperaturen bis zu 300°C ohne Probleme und zeigen eine beeindruckende Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Belastungen. Eine porenfreie Oberfläche macht die Reinigung einfach und erfüllt höchste hygienische Anforderungen.
Naturstein, etwa Quarzit, verleiht der Küche eine robuste Eleganz und fungiert als stilvoller Blickfang. Aber auch Arbeitsplatten und Rückwände in edler Steinoptik schaffen einen luxuriösen Moment, der minimalistische Designs aufwertet.
(c) Adam Küchenstudio
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Eleganz ohne Griffe: clevere Türlösungen
Die puristische Wirkung von deckenhohen Schränken wird durch grifflose Küchenfronten perfekt betont. Optische Ruhe und ein aufgeräumtes Erscheinungsbild der Küche werden durch durchgehende Linien ohne Unterbrechung erzeugt. Die Griffmulden sind ergonomisch gestaltet, was ein bequemes Öffnen ermöglicht.
Bei hohen Schränken sind Schiebetüren eine praktische Lösung – sie brauchen keinen Schwenkbereich und ermöglichen dennoch einen großzügigen Zugang zu Stauraum und Ausstattung.
Farbtrends: Erdige Nuancen kombinieren sich mit Salbeigrün
Salbeigrün ist momentan der Küchenfavorit und zaubert eine beruhigende, elegante Stimmung. Dieser natürliche Farbton passt ausgezeichnet zu diversen Einrichtungsstilen und verleiht dem Raum Charakter, ohne dabei aufdringlich zu wirken.
Warme Erdtöne wie Beige oder ein sanftes Terrakotta verkörpern eine zeitlose Harmonie. Auch die Trendfarbe des Jahres 2025 „Mocha Mousse“, ein warmer, schokoladiger Braunton, der Gemütlichkeit und Luxus vereint, ist populär. Zusammen mit grifflosen Designs entsteht eine moderne, ruhige Ästhetik, die perfekt in offene Wohnkonzepte passt. Marineblau setzt markante Akzente und sieht besonders edel aus, wenn es in deckenhohen Anwendungen genutzt wird – jedoch sollte man diese intensive Farbe mit Bedacht einsetzen, um kleine Räume nicht zu erdrücken.
Technik, Stauraum und häufige Planungsfehler
Die neuesten Technologien für Küchen bieten beeindruckende Lösungen für deckenhohe Einbauschränke und meistern alltägliche Herausforderungen mit Eleganz. Aber Achtung – nicht jede technische Lösung ist für jedes Wohnkonzept geeignet.
Pocketdoors und Megadoors richtig einsetzen
Durch ihre durchgehenden Fronten erzeugen Megadoors eine ruhige, aufgeräumte Ästhetik und unterstreichen den minimalistischen Stil raumhoher Küchen. Die 75 cm Breite dieser deckenhohen Türen macht sie zu idealen Durchgangstüren – sie sind perfekt auf die Maße gängiger Kühlschränke abgestimmt.
Eine geniale Lösung sind Pocketdoors: Sie verschwinden beim Öffnen komplett im Schrank und machen aus geschlossenen Küchenzeilen offene Raumkonzepte. Perfekt für Räume mit mehreren Funktionen und Wohnküchen, in denen man flexibel sein muss.
Intelligente Küchentechnologien geschickt integrieren
Heutzutage bieten intelligente Küchenlösungen tollen Komfort und mehr Sicherheit. Man kann den Backofen schon vom Auto aus vorheizen, während man im Feierabendverkehr steckt. Smarte Kühlschränke erkennen, was sie enthalten, schlagen passende Rezepte vor oder erstellen automatisch Einkaufslisten.
Sicherheitsfunktionen wie die automatische Herdabschaltung sind besonders für ältere Menschen von großer Bedeutung – ein beruhigender Gedanke für alle Beteiligten.
Oberschränke clever aufteilen
Oberschränke in Deckenhöhe sind am besten mit einer cleveren Zonierung zu nutzen: Die untere Zone für alles, was Sie täglich brauchen, die obere für saisonale Dinge oder Sondergeschirr. Vitrinen und geschlossene Schränke zu kombinieren, schafft Übersichtlichkeit und sorgt dafür, dass die Küche nicht überladen wirkt.
Designfehler #1: dunkle Fronten in engen Räumen
Hier liegt ein klassischer Planungsfehler vor: Obwohl dunkle Küchenfronten schick wirken, lassen sie kleine Räume noch beengter erscheinen. Wände und Oberflächen in hellen, frischen Farben zu gestalten, schafft optisch mehr Raum – ein einfacher, aber wirkungsvoller Trick.
Designfehler #2: Erreichbarkeit wurde unterschätzt
Deckenhöhen von 2,50 bis 2,60 Metern sind zwar Standard, aber eine unangenehme Wahrheit bleibt: Ohne Trittleiter sind die obersten Fächer einfach nicht zu erreichen. Leider steigt damit auch die Gefahr von Unfällen im Küchenalltag.
Aus diesem Grund sollten dort nur selten genutzte Dinge ihren Platz finden – das Weihnachtsgeschirr, aber nicht die täglichen Kaffeetassen.
Gekommen, um zu bleiben.
Küchen mit deckenhohen Schränken sind längst kein flüchtiger Designtrend mehr. Interior-Experten und Küchenplaner sind sich sicher, dass raumhohe Küchen dauerhaft Einzug in unsere vier Wände halten werden. Schließlich kombinieren sie praktischen Nutzen mit zeitloser Schönheit und gestalten Räume, die funktional und optisch clean sind. Besonders kleine Wohnungen profitieren sehr von dieser Gestaltungsvariante, da jeder verfügbare Zentimeter effektiv genutzt wird.
Trotzdem gilt zu beachten, dass nicht jeder Raum gleichermaßen für diese Lösung geeignet ist. Daher ist es unerlässlich, die Raumproportionen sorgfältig zu prüfen und am besten einen professionellen Küchenplaner zu Rate zu ziehen.
Inhaber und Geschäftsführer von Kunstplaza. Publizist, Redakteur und passionierter Blogger im Bereich Kunst, Design und Kreativität seit 2011. Erfolgreicher Abschluss in Webdesign im Rahmen eines Hochschulstudiums (2008). Weiterentwicklung von Kreativitätstechniken durch Kurse in Freiem Zeichnen, Ausdrucksmalen und Theatre/Acting. Profunde Kenntnisse des Kunstmarktes durch langjährige journalistische Recherchen und zahlreichen Kooperationen mit Akteuren/Institutionen aus Kunst und Kultur.