Berlin ist ein spezielles Pflaster für Mobilität: Der ÖPNV ist top, Parkplätze sind rar (und teuer), und die Distanzen können riesig sein (Spandau bis Köpenick ist eine Weltreise). Für Künstler, Freelancer und Kreative kommt hinzu: Das Einkommen schwankt, Transporte sind oft spontan nötig (Leinwände, Amps, Technik) und die Steuer spielt eine große Rolle.
Mobil in Berlin: der Schnellcheck
Hier ist schon mal ein praxisnaher Vergleich, damit du nicht nur mobil bleibst, sondern auch dein Budget schonst:
| Szenario | Beste Option | Warum? | Anbieter-Tipps |
| Transport (Kurzstrecke) | Carsharing (km-basiert) | Es gibt keinen Zeitdruck beim Be- und Entladen, und das Parken in der Zone ist oft inklusive. | Miles (Transporter L/XL) |
| Transport (Geplant / Tag) | Transporter-Verleih | Günstige Tagespauschalen, planbar. | CarlundCarla, Allround, (ehem. Robben) |
| City-Termin / Meeting | Free-Floating (Minuten) | Parken im Geschäftsgebiet kostenlos, One-Way möglich. | Sixt Share, ShareNow, Bolt |
| Tagestrip (Brandenburg) | Carsharing (Tagespaket) | Benzin oft inkl., weniger Papierkram als Mietwagen. | Miles (Pakete), Sixt Share |
| Tour / Wochenende | Klassischer Mietwagen | Günstiger auf Langstrecke, Fahrzeug garantiert. | Sixt, Enterprise, Billiger-Mietwagen |
Carsharing vs. Mietwagen in Berlin

Foto von Xander Gonera @xandager, via Unsplash
Berlin ist eine Stadt, in der man bekanntermaßen nicht jeden Tag ein Auto benötigt. Aber es gibt Situationen, in denen ohne Wagen aber nichts funktioniert. Ein früher Flug, ein Wochenendausflug, mehrere Termine quer durch die Stadt, Transport von Ausrüstung, Kunstwerken und Utensilien oder spontane Einkäufe in größeren Mengen erfordern einen Wagen. Genau dann taucht die typische Frage auf: Carsharing oder klassischer Mietwagen? Und wer zum ersten Mal genauer vergleicht, landet schnell bei dem Gedanken, ob es nicht sinnvoller wäre, direkt nach „Auto mieten Berlin„-Angeboten zu schauen, bevor man sich entscheidet.
Beide Optionen sind gut nutzbar, aber sie unterscheiden sich deutlich, wenn man Preis, Flexibilität und echte Alltagsszenarien betrachtet.
Wann Berliner eher Carsharing nutzen
Carsharing lebt von Spontanität. Man öffnet die App, sieht ein freies Auto in der Nähe und fährt wenige Minuten später schon los. Keine Schalter, keine Schlüssel, keine Wartezeit.
Für kurze Strecken innerhalb der Stadt ist Carsharing oft die bequemste Lösung. Wenn man schnell zum Termin muss, ein paar Besorgungen erledigen will oder nur eine einfache Fahrt von A nach B braucht, funktioniert das praktisch reibungslos.
Berlin ist groß, aber für 10–20-minütige Wege zwischen den Bezirken ist Carsharing schwer zu schlagen. Man muss weder an die Rückgabe noch an Öffnungszeiten denken.
Sobald die Fahrten länger werden, ändern sich die Regeln. Die Preise steigen bei vielen Anbietern deutlich, und ein kompletter Tag kann teurer sein als ein Mietwagen von einer klassischen Autovermietung. Hinzu kommt die Rückgabezone: Abstellen darf man den Wagen nur in bestimmten Bereichen der Stadt. Wer spät abends oder während der Stoßzeiten unterwegs ist, findet manchmal einfach kein Fahrzeug in direkter Nähe.
Wann ein Mietwagen die bessere Wahl ist
Ein Mietwagen bietet Planungssicherheit. Man bucht im Voraus, weiß, wo das Auto steht, und hat es für einen ganzen Tag oder mehrere Tage komplett für sich. Genau deshalb entscheiden sich viele Berliner und Geschäftsreisende für eine Autovermietung, wenn mehr als nur ein kurzer Trip ansteht.
Für Ausflüge nach Potsdam, zu den Seen, nach Brandenburg oder für längere Strecken Richtung Leipzig oder Ostsee ist ein Mietwagen fast immer günstiger und entspannter. Keine Zonenbegrenzung, keine Zeitlimits, kein Stress mit dem Parkplatz am Ende der Fahrt.
Selbst einfache Tagespläne – mehrere Termine verteilt über die Stadt – lassen sich mit einem Mietwagen oft besser abdecken, weil man nicht ständig auf die App schauen muss, ob ein Auto frei ist.
Natürlich gibt es auch Pflichten: Rückgabe mit vollem Tank (bei den meisten Tarifen), Kaution, klare Regeln bei Schäden. Aber dafür bekommt man ein Fahrzeug, das zuverlässig verfügbar ist – unabhängig von Tageszeit und Standort.
Preisvergleich: Wann ist welche Wahl günstiger?
Der direkte Vergleich zeigt ein klares Bild:
- Kurze Fahrten → Carsharing ist meist günstiger.
- Mehrere Stunden → beide Optionen liegen nah beieinander.
- Ein voller Tag → Mietwagen sind in den meisten Fällen günstiger.
- Ein Wochenende → Carsharing wird schnell teuer.
- Eine Woche → Mietwagen ist praktisch immer die vernünftige Wahl.
Sobald man mehrere längere Strecken am gleichen Tag fährt, kippt die Rechnung fast immer zugunsten des Mietwagens.
Aktuelle Preistabelle für Berlin (realistische Werte)
| Anbieter | Art | Reale Preisrange | Kommentar |
| SIXT share | Carsharing | ~0,09 €/min + Tagespakete ab ~19,99 € | Preise je nach Modell und Uhrzeit. |
| Miles Mobility | Carsharing | ab ~0,79 €/km | Attraktiv für längere Strecken, aber auf Dauer teuer. |
| Free2Move | Carsharing / Kurzzeitmiete | ab ~30 €/Tag (mit ca. 60 km) | Zusatzkosten bei später Rückgabe möglich. |
| Getmancar Berlin | Mietwagen / Autovermietung | ab ~55 €/Tag | Unterschiedliche Fahrzeugklassen; flexible Tagesmiete. |
| Kayak (Aggregatoren) | Mietwagen | ab ~24 €/Tag | Günstigste Basisangebote, oft nur Basisschutz. |
| ADAC / große Autovermietungen | Klassische Autovermietung | 35–40 €/Tag | Stabile Tarife und solide Versicherungspakete. |
Wie die Unterschiede in verschiedenen Alltagssituationen aussehen
- Fahrt zum Flughafen: Mit Gepäck und mehreren Personen ist Carsharing manchmal umständlich. Mietwagen funktionieren hier zuverlässiger: fest reserviert, planbar, keine Abhängigkeit von der Verfügbarkeit.
- Kurze Wege in Berlin: Das stärkste Einsatzgebiet von Carsharing: schnell, flexibel, direkt um die Ecke.
- Ausflug nach Brandenburg oder an die Seen: Mietwagen gewinnt klar. Keine Zonen, keine unberechenbaren Kosten.
- Ein Tag voller Termine: Carsharing wird preislich riskant. Mietwagen bleiben konstant kalkulierbar.
- Spontane Erledigungen: Hier punktet Carsharing: Auto nehmen, erledigen, wieder abstellen.
Für welche Zielgruppe eignet sich tendenziell welche Option?
- Für Touristen: Carsharing eignet sich für Stadtfahrten, während Mietwagen für Ausflüge die bessere Wahl sind.
- Berliner: Mischung aus beiden – je nach Tagesplan.
- Geschäftsreisende: Mietwagen sind fast immer die sinnvollste Variante, weil Termine planbar sein müssen.
Deep Dive: Szenarien für Kunstschaffende im Detail
A. Der „Ich muss mein Equipment/Kunstwerk transportieren“-Fall
Früher war Robben & Wientjes („Die Robbe“) hier der Platzhirsch. Achtung: Die klassischen Robben-Stationen gibt es seit 2023 nicht mehr (Übernahme durch Europcar/Buchbinder).
Du brauchst Alternativen:
- Für die Spontanen (Miles): Miles rechnet nach Kilometern ab (ca. 1,19 €/km für Transporter + 1-2€ Unlock).
- Vorteil: Du stehst im Stau auf der A100 oder brauchst 40 Minuten zum Einladen an der Laderampe? Kostet dich fast nichts extra (nur Parkminuten im Stop-Over, ca. 0,29€/Min).
- Nachteil: Teuer, wenn du weit fahren musst (z.B. nach Potsdam und zurück).
- Für die Planbaren („Die neuen Robben“): Hier haben sich Allround Autovermietung und CarlundCarla etabliert.
- CarlundCarla: Bietet oft Halbtagestarife (z.B. 5 Stunden ab ca. 29 €) oder Tagestarife (ab ca. 49 €). Ideal für geplante Umzüge oder Set-Transporte.
- Allround: Hat oft noch den direkten, hemdsärmeligen Berliner Charme und gute LKW-Flotten.

Foto von Simon Bohnen @simonbohnen, via Unsplash
B. Der „Vernissage & Meeting“-Fall (innerhalb des Rings)
Hier gewinnt fast immer das Free-Floating-Carsharing (Sixt Share, ShareNow/Free2move, Miles).
Der „Berliner Gold“-Vorteil: Mit Carsharing-Autos dieser Anbieter darfst du in Berlin auf fast allen öffentlichen Parkplätzen im Geschäftsgebiet kostenlos parken (auch in den teuren Parkraumbewirtschaftungszonen in Mitte, Kreuzberg, Prenzlauer Berg).
Spar-Tipp: Wenn wenig Verkehr ist, nimm Minuten-Abrechnung (Sixt/ShareNow). Wenn Stau ist (Rush Hour), nimm Miles (km-Abrechnung).
C. Der „Brandenburg-Ausflug“ oder „Drehtag im Umland“
Für einen Tag (z. B. Location-Scouting) lohnt sich oft ein Carsharing-Tagespaket (in der App vor Fahrtantritt buchen!).
Rechenbeispiel: Ein Miles-Tagespaket (z.B. 1 Tag & 50km) kostet oft um die 40-50 € inkl. Benzin/Laden.
Vorsicht: Sobald du mehr Kilometer fährst (z.B. an die Müritz), wird Carsharing extrem teuer, da jeder Zusatz-Kilometer ordentlich kostet.
D. Die Tour / Das Wochenende (Langstrecke)
Fährst du mit der Band nach Hamburg oder besuchst du Familie in Bayern? Nimm einen klassischen Mietwagen.
Ab 2-3 Tagen Mietdauer sind Sixt, Europcar oder Enterprise meist günstiger als Carsharing, da die Kilometer oft unbegrenzt oder großzügig bemessen sind und der Tagessatz sinkt (Wochenend-Specials beachten!).
Plattform-Tipp: Checke Portale wie „Billiger-Mietwagen“ oder „Check24“ für den Vergleich.
Special-Tipps für Freelancer & Künstler
🧾 Steuer & Abrechnung
Das Finanzamt schaut bei PKW-Kosten genau hin.
- Rechnungen sammeln: Carsharing ist für Freelancer genial, weil du für jede Fahrt eine exakte Rechnung erhältst. Du musst kein Fahrtenbuch führen, wenn du die Fahrt der geschäftlichen Tätigkeit zuordnen kannst.
- Trennung: Lege dir idealerweise zwei Accounts an (z.B. einen privaten und einen Business-Account in der App) oder nutze eine Kreditkarte, die nur für Geschäftsausgaben ist. Das spart dir Stunden bei der Buchhaltung.
- Vorsteuer: Achte darauf, dass die Rechnungen die MwSt. ausweisen (tun alle großen Anbieter).
🅿️ Parken in „Creative Districts“
In Bezirken wie Neukölln (Reuterkiez), Kreuzberg (Wrangelkiez) oder Mitte ist fast überall Parkzone.
- Mietwagen: Du musst Parkscheine ziehen! (Kann bei einem Tagesshoot teuer werden).
- Carsharing (Free-Floating): Parkticket entfällt im öffentlichen Raum (Geschäftsgebiet beachten!). Das ist oft das Zünglein an der Waage für Carsharing in der Stadt.
🧳 Versicherung & Kaution
- Mietwagen: Blocken oft eine hohe Kaution (200€ – 500€+) auf deiner Kreditkarte. Deine Karte muss gedeckt sein.
- Carsharing: meist keine Kaution, Pay-as-you-go. Aber: Die Selbstbeteiligung bei Unfällen ist oft hoch (z.B. 1000 €). Prüfe, ob du für ca. 1 € pro Fahrt die Selbstbeteiligung reduzieren willst („Schutzpaket“), wenn du teures Equipment transportierst und gestresst bist.
Fazit: Beide Modelle haben spezifische Vorteile
Carsharing ist grundsätzlich vorteilhafter für kurze, spontane Fahrten. Mietwagen eignen sich für Tage voller Wege, Wochenenden außerhalb der Stadt und jede Fahrt, die mehr als ein paar Kilometer umfasst.
Für den kurzen Transport innerhalb Berlins ist Miles (Transporter) unschlagbar bequem, für geplante Transporte ist CarlundCarla der Preissieger. Musst du nur selbst von A nach B, nutze Sixt Share/ShareNow wegen des Parkvorteils. Sobald du den Berliner Ring verlässt oder länger als 24h unterwegs bist: Geh zur klassischen Autovermietung.
Und wer mehrere Optionen vergleichen will, stellt schnell fest, dass es sinnvoll ist, vorab zu prüfen, welche Angebote beim Auto mieten in Berlin tatsächlich die bessere Lösung für den individuellen Anlass sind.
Wir wünschen Allzeit gute Fahrt!

Inhaber und Geschäftsführer von Kunstplaza. Publizist, Redakteur und passionierter Blogger im Bereich Kunst, Design und Kreativität seit 2011. Erfolgreicher Abschluss in Webdesign im Rahmen eines Hochschulstudiums (2008). Weiterentwicklung von Kreativitätstechniken durch Kurse in Freiem Zeichnen, Ausdrucksmalen und Theatre/Acting. Profunde Kenntnisse des Kunstmarktes durch langjährige journalistische Recherchen und zahlreichen Kooperationen mit Akteuren/Institutionen aus Kunst und Kultur.










