Ein Rechtsstreit könnte den Mystery-Künstler Banksy endlich dazu zwingen, seinen richtigen Namen preiszugeben. Zwei Kunstsammler reichen rechtliche Schritte gegen den Künstler ein, weil er sich „weigert“, die Echtheit eines seiner berühmten Bilder zu bestätigen
Über seine Identität wird seit langem spekuliert und ermittelt, aber Banksy könnte gezwungen sein, seinen richtigen Namen preiszugeben, wenn ein Streit um einen Druck der verstorbenen Königin Elizabeth, dargestellt als juwelengeschmückter Primat, vor Gericht endet.
Worum geht es bei der Klage?
Die Kunstsammler Nicky Katz und Ray Howse verklagen die Firma Pest Control des Graffiti-Künstlers Banksy, da diese sich weigert, die Echtheit des Werkes “Monkey Queen” zu bestätigen.
Auf der Website von Pest Control wird betont, dass ein Echtheitszertifikat wie ein TÜV für die Kunstwelt ist und den Wert eines Kunstwerks sichert. Banksy selbst bezeichnet sich als “Qualitätsvandalen” und seine Werke erzielen hohe Preise.
Ein Echtheitszertifikat ist entscheidend, um den Höchstpreis beim Verkauf seiner Werke zu erzielen. Pest Control spielt eine wichtige Rolle im Markt für Banksys Arbeiten, so The Guardian in einem Bericht.
Banksys Identität – Ein ewiges Rätsel
Banksys wahre Identität bleibt seit langem ein mysteriöses Rätsel, das Medien und Öffentlichkeit im Bann hält. Verschiedene Verdächtige wie Robert Del Naja von Massive Attack, Jamie Hewlett von Gorillaz und Neil Buchanan wurden gehandelt, aber niemand konnte ihm eindeutig zugeordnet werden.
Selbst als die Daily Mail ihn als Robin Gunningham entlarvte, bestritt Banksy dies vehement. Ein Interview aus dem Jahr 2003 ist das einzige bekannte, in dem er seinen Vornamen preisgab – Robbie. Doch die Suche nach seiner wahren Identität könnte das Mysterium um seine Person und somit seine Popularität zerstören und den Wert seiner Kunst beeinflussen.
Katz und Howse haben vergeblich versucht, von Pest Control zu erfahren, ob ein Print mit dem Titel “Monkey Queen” einer limitierten Auflage von Banksy zuzuschreiben ist.
Der Sammler Katz ist empört darüber, dass das Kunstwerk „Monkey Queen“ von Banksy, das er für 30.000 Pfund erworben hat, nicht ordnungsgemäß geprüft wurde. Er besitzt eine umfangreiche Sammlung von Banksy-Werken und schätzt den Wert des Kunstwerks auf 55.000 bis 70.000 Pfund.
Nach drei Jahren Wartezeit ohne klare Antwort von Pest Control plant er rechtliche Schritte gegen das Unternehmen wegen Vertragsbruch einzuleiten. Katz fordert die erforderlichen Unterlagen zur Validierung des Werkes und beklagt den unzureichenden Service von Pest Control.
Validierung ohne Zertifikat schwierig
Der Kunsthändler John Brandler äußerte ebenfalls seine Enttäuschung über Banksy, da dieser es schwierig macht, seine Werke ohne Zertifikat zu validieren. Dies beeinflusst den Wert der Kunstwerke stark. Im Gegensatz dazu würde man bei einem Gemälde von Leonardo da Vinci einfach einen Experten konsultieren. Banksy zertifiziert nur Werke für ausgewählte Personen, was als Marktmanipulation angesehen wird.
Die Authentifizierung von Banksys Kunstwerken ist daher kompliziert und fragwürdig im Vergleich zu anderen Künstlern. Brandler betont die Wichtigkeit einer einfacheren Validierung von Kunstwerken ohne Einschränkungen durch den Künstler selbst.
Befindet sich der Stern von Banky bereits im Sinkflug?
Brandler stellte jedoch fest, dass die Preise von Banksy „deutlich unter dem Niveau von vor drei Jahren“ liegen. Er hob das Polizeiauto hervor, das ein auf Ziegelsteinen hochgehobenes Fahrzeug zeigt:
Vor zwei bis drei Jahren hätte es zwischen 1,5 und 2 Millionen Pfund eingebracht. Es wurde vor etwa einem Monat in Paris für 300.000 Euro verkauft.“
Pest Control erwiderte auf die Vorwürfe:
Unser Authentifizierungsprozess ist robust und gründlich und manchmal langwierig. Wir haben viele tausend Echtheitszertifikate ausgestellt.“
Inhaber und Geschäftsführer von Kunstplaza. Publizist, Redakteur und passionierter Blogger im Bereich Kunst, Design und Kreativität seit 2011. Erfolgreicher Abschluss in Webdesign im Rahmen eines Hochschulstudiums (2008). Weiterentwicklung von Kreativitätstechniken durch Kurse in Freiem Zeichnen, Ausdrucksmalen und Theatre/Acting. Profunde Kenntnisse des Kunstmarktes durch langjährige journalistische Recherchen und zahlreichen Kooperationen mit Akteuren/Institutionen aus Kunst und Kultur.