Vom 20.-23.04.2023 stellte der Aktionskünstler Dennis Josef Meseg seine aktuelle zeitgenössische Arbeit auf der Discovery Art Fair in Köln an Stand AC8, einer 30qm Ausstellungsfläche direkt im Herz der Messe vor.
Die Arbeit trug den Titel “Absolvo te!“ (lat. Ich spreche Dich frei!) und befasste sich mit dem gesellschaftskritischen Thema „Missbrauch in der katholischen Kirche und deren Umgang mit Tätern und Betroffenen“.
Es handelte sich dabei um eine Inszenierung u.A. mit einem gotischen Beichtstuhl und sechs männlichen Aktmodellen unterschiedlichen Alters.
Mit den sechs Aktmodellen wurden live vor Ort lebende Gemälde inszeniert, die von den Modellen dann zwischen 10-20 Minuten bewegungslos gehalten wurden.
Die Inszenierung sollte jeden Besucher und jede Besucherin zum Nachdenken und zu Diskussionen anregen, und Sichtbarkeit für dieses wichtige Thema schaffen.
„Absolvo te!“
Vor mehr als 2000 Jahren begab sich ein zwölfjähriger Junge aus Nazareth gemeinsam mit seinen Eltern auf eine Pilgerreise nach Jerusalem. Der kleine Junge ging allein in den Tempel und beeindruckte die Schriftgelehrten mit seiner Weisheit (Lukas 2:41ff).
Dieses Kind wurde zum Grundstein des Christentums und unter seinem Symbol, dem Kreuz, verkünden katholische Priester bis heute die Worte Jesu:
“Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht; denn ihnen gehört das Reich Gottes” (Markus 10:14).
Aus diesem Grund schicken gläubige Eltern ihre Söhne in die Kirche, in katholische Internate, Knabenchöre und Freizeiteinrichtungen, in der Hoffnung, dass Priester sie vor dem Bösen beschützen und ihnen den Weg ins Paradies ebnen. Jedoch ist dieser Weg mit vielen Versuchungen gespickt, denen kein Kind der Welt ohne Schwierigkeiten widerstehen kann.
Der Beichtstuhl soll Hilfe bieten und steht wie eine Schutzhütte in katholischen Kirchen bereit. Hier können Sünden bekannt und durch die Absolution des Priesters vergeben werden (“Absolvo te!”).
Doch was geschieht, wenn der Beichtvater selbst zum Wolf im Schafspelz wird? Wenn er nicht nur seinen Hunger stillt, sondern das Kostbarste verletzt, was Menschen haben: ihre Kinder? Verkleidet in teure Gewänder und vorgebend, das Wort Gottes zu predigen, begehen sie Verbrechen, die Vergebung erfordern. Es sind Wölfe im Schafspelz, die sich hinter einem heiligen Mantel verstecken.
Dennis Josef Mesegs Installation “Absolvo te!” setzt ein Zeichen und konfrontiert die herzlosen Täter mit ihrer Schuld. Vor ihren Missbrauchsopfern kniend, müssen sie um Vergebung bitten für das Leid und den Schaden, den sie jungen Menschen zugefügt haben. Es ist ein erster Schritt zurück auf den rechten Weg.
Über den Aktionskünstler Dennis Josef Meseg
“Ich bin kein Krieger mit scharfer Waffe, kein Poet mit spitzer Feder, und auch kein Politiker mit Macht. Ich betrachte mich als Künstler, der die Welt und all ihre Facetten liebt – Menschen, Tiere und Natur.”
Der Bildhauer Dennis Josef Meseg erschafft seine Installationen nicht nur, um sie leicht verkaufen zu können, weil sie schön und harmlos sind, sondern weil sie eine bleibende, sozialkritische Aussage haben. Seine Kunst soll die Menschen erreichen und sie unmittelbar mit Themen konfrontieren, die oft fern oder abstrakt bleiben.
Themen wie Konsum, Umwelt, Krieg, Pandemien und der Preis des Wohlstands, den andere zahlen. Sein Ziel ist es, mit seinen Installationen das Gespräch mit den Menschen zu suchen, sie zu erreichen und ihren Blick auf Themen zu lenken, die uns alle betreffen.
Die Anerkennung seiner Kunstwerke treibt ihn an. Beispielsweise wurde sein Corona-Mahnmal “It is like it is” mit dem CREO Preis 2021 ausgezeichnet.
Auch seine aktuelle Installation “Broken/(Un)Broken”, die auf das weltweite Leid unterdrückter, gequälter und oft getöteter Frauen und Mädchen aufmerksam macht, findet große und überwiegend positive Resonanz. Es ist seine Bestätigung, dass er mit seiner Kunst etwas bewirken kann.
Inhaber und Geschäftsführer von Kunstplaza. Publizist, Redakteur und passionierter Blogger im Bereich Kunst, Design und Kreativität seit 2011. Erfolgreicher Abschluss in Webdesign im Rahmen eines Hochschulstudiums (2008). Weiterentwicklung von Kreativitätstechniken durch Kurse in Freiem Zeichnen, Ausdrucksmalen und Theatre/Acting. Profunde Kenntnisse des Kunstmarktes durch langjährige journalistische Recherchen und zahlreichen Kooperationen mit Akteuren/Institutionen aus Kunst und Kultur.