In Kunstmuseen befinden sich einige der wertvollsten und bedeutendsten Kulturgüter der Menschheit. Ob es sich um bahnbrechende Gemälde, seltene archäologische Funde oder einzigartige historische Artefakte handelt, diese Schätze haben nicht nur enorme finanzielle Werte, sondern repräsentieren auch gemeinsame kulturelle Identität und Errungenschaften.
München hat eine Vielzahl von Kunst- und Kulturmuseen, wie das Haus der Kunst, die Pinakothek der Moderne, das Museum Brandhorst und das Staatliche Museum-Ägyptischer Kunst.
Leider sind diese Museen und ihre unersetzlichen Kunstwerke einer Vielzahl von Bedrohungen ausgesetzt. Das zeigte sich exemplarisch beim Diebstahl des Goldschatzes aus dem Kelten Römer Museum in Manching. In Folge dessen hat Bayerns Kunstminister Markus Blume (CSU) ein Maßnahmenpaket für die Sicherheit der bayerischen Museen auf den Weg gebracht:
Um kostbare Exponate bestmöglich zu schützen, müssen Museen ein ganzheitliches Sicherheitskonzept entwickeln, das verschiedene Aspekte berücksichtigt. Dazu gehören die Feststellung der wertvollsten Objekte und deren spezifischen Schutzbedürfnisse, die Auswahl einer qualifizierten Sicherheitsfirma in München, der Einsatz moderner Überwachungstechnologien sowie bauliche Maßnahmen zur Verstärkung von Zugangspunkten.
Die sorgfältige Kombination all dieser Elemente und eine enge Kooperation mit den zuständigen Behörden hilft Museen dabei, ihre einzigartigen Kunstschätze effektiv vor Gefahren zu schützen und für künftige Generationen zu bewahren.
Die typischen Risiken und Bedrohungen für Kunstmuseen
Kunstmuseen stellen einzigartige und wertvolle Kunstwerke, Artefakte und kulturelle Schätze aus. Auch wenn man als Museumsgänger nicht gleich an Gefahren denkt, ist die bloße Existenz dieser wertvollen Objekte dennoch ein Diebesmagnet. Die Gefahr der Beschädigung und des Diebstahls lauert daher latent im Hintergrund. Vandalismus, sei er mutwillig oder aus Unachtsamkeit, kann zu irreparablen Schäden an den Ausstellungsstücken führen.
Außerdem bergen große Menschenansammlungen in Museen selbst Risiken. Hierzu gehören Unfälle, medizinische Notfälle oder sogar potenzielle Sicherheitsbedrohungen. Gut, die Natur hat für den Menschen schon immer auch eine Gefahr dargestellt, doch bei Museen wird das Bedrohungspotenzial durch Naturkatastrophen wie Bränden, Überschwemmungen oder Erdbeben besonders sensibel wahrgenommen.
Diese Katastrophen können nicht nur die Gebäude, sondern auch die Exponate selbst gefährden. Dilettantismus ist eine weitere Gefahr. Unsachgemäße Handhabung, falsche Lagerung oder inadäquate Umgebungsbedingungen wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder Beleuchtung kann zu Schäden an empfindlichen Objekten führen.
Identifikation der wertvollsten Exponate und deren besondere Schutzbedürfnisse
Für ein intelligentes Sicherheitskonzept von Kunstmuseen sollten die wertvollsten Stücke identifiziert und deren spezifische Schutzbedürfnisse berücksichtigt werden. Dieser Prozess beginnt mit einer sorgfältigen Bewertung jedes einzelnen Objekts bezüglich seiner finanziellen, historischen, kulturellen und wissenschaftlichen Bedeutung.
Zwar können finanzielle Werte relativ leicht bestimmt werden, jedoch ist der wahre Wert vieler Exponate oft mit Zahlen nicht zu bemessen. Ihr Wert liegt oft in ihrer Einzigartigkeit, Seltenheit und ihrem immateriellen kulturellen Erbe.
Nach der Identifikation ist die Analyse der besonderen Schutzbedürfnisse an der Reihe. Mitunter gibt es Objekte, die extrem empfindlich gegenüber Umwelteinflüssen wie Licht, Temperatur oder Luftfeuchtigkeit sind. Und diese benötigen streng kontrollierte Umgebungsbedingungen.
Eine weitere Herausforderung sind Objekte mit einer besonderen Größe, Gewicht oder Zerbrechlichkeit. Sie benötigen eine besondere Handhabung und spezielle Transportmethoden. Abgesehen von den Kunstgegenständen müssen oft auch spezifische, rechtliche oder ethische Anforderungen berücksichtigt werden.
Einen kleinen Einblick in die Arbeit eines Sicherheitsbeauftragten gibt eine Folge der Filmreihe „Behind the Scenes“ der Staatlichen Museen zu Berlin:
Auswahlkriterien für eine qualifizierte Sicherheitsfirma
Auch der Einsatz eines privaten Sicherheitsdienstes sollte bei einem Sicherheitskonzept für Kunstmuseen nicht fehlen. Es sollte aber nicht irgendeine Firma eingesetzt werden, sondern jene, die bestimmte Auswahlkriterien erfüllt. Das Unternehmen muss über umfassende Erfahrung und Fachwissen im Bereich der Museumssicherheit verfügen und Mitarbeiter sollten nicht nur in allgemeinen Sicherheitsaufgaben geschult sein, sondern auch ein tiefgreifendes Verständnis für die besonderen Herausforderungen und Anforderungen beim Schutz wertvoller Kunstgegenstände haben.
Dazu gehört die Fähigkeit, mit äußerster Sorgfalt und Respekt mit den Exponaten umzugehen. Der Sicherheitsdienstleister sollte außerdem in der Lage sein, ein maßgeschneidertes Sicherheitskonzept zu entwickeln, das auf die spezifischen Bedürfnisse und Anforderungen des jeweiligen Kunstmuseums zugeschnitten ist. Dazu gehört auch die Bereitschaft zur engen Zusammenarbeit mit den Museumsmitarbeitern und Behörden. Nur so kann ein ganzheitliches und effektives Sicherheitskonzept aufgestellt werden.
Einsatz moderner Überwachungstechnologie
Neben einem Sicherheitsdienst hat auch der Einsatz moderner Überwachungstechnologie in Museen eine große Bedeutung. Zeitgemäße Sicherheitssysteme mit Kameras und Sensoren ermöglichen hierfür eine lückenlose Überwachung der Ausstellungsräume, Lagerräume und Außenbereiche.
Zur frühzeitigen Erkennung sollte intelligente Videoanalytik genutzt werden, bevor es zu Zwischenfällen kommt. Damit nur autorisiertes Personal Zugang zu besonders sensiblen Bereichen erhält, können gleichzeitig auch biometrische Zugangskontrollsysteme verwendet werden.
All diese Technologien sind jedoch nur dann effektiv, wenn sie von qualifiziertem Personal überwacht und gewartet werden. Eine gründliche Eingliederung in ein ganzheitliches Sicherheitskonzept inklusive menschlicher Expertise ist unerlässlich, um die wertvollsten Schätze von Kunstmuseen bestmöglich zu schützen.
Inhaber und Geschäftsführer von Kunstplaza. Publizist, Redakteur und passionierter Blogger im Bereich Kunst, Design und Kreativität seit 2011. Erfolgreicher Abschluss in Webdesign im Rahmen eines Hochschulstudiums (2008). Weiterentwicklung von Kreativitätstechniken durch Kurse in Freiem Zeichnen, Ausdrucksmalen und Theatre/Acting. Profunde Kenntnisse des Kunstmarktes durch langjährige journalistische Recherchen und zahlreichen Kooperationen mit Akteuren/Institutionen aus Kunst und Kultur.