Wenn wir über Pop-Art sprechen, kommen uns sofort Namen wie Andy Warhol oder Roy Lichtenstein in den Sinn. Doch lassen Sie uns den Blick auf einen der weniger bekannten, doch gleichwohl faszinierenden Vertreter dieser Kunstrichtung richten: Steffen Kindt.
Dieser deutsche Künstler hat es geschafft, das Genre der Pop-Art zu übernehmen und dabei seinen eigenen, unverwechselbaren Stempel aufzudrücken. Mit seinen lasziven Werken und oft provokanten Posen seiner weiblichen Portrait-Protagonisten beleuchtet er die bunte Oberfläche unserer erotisierten Konsumgesellschaft, ohne sich zu sehr in tieferliegenden Botschaften zu verlieren.
Junge Leute finden meine Kunst einfach großartig. Und deshalb mache ich immer ein paar Drucke, die für die Jugend erschwinglich sind.“
erklärte der in Berlin geborene und seit über 40 Jahren in Skandinavien lebende Künstler lachend gegenüber der BILD. Und in der Tat finden sich im Art Shop des Künstlers Kunstdrucke und Fine Art Poster ab 35 Euro.
Ein Blick auf den Werdegang von Steffen Kindt
Steffen Kindt wurde in Berlin geboren und entwickelte schon früh ein starkes Interesse an Kunst. Sein Kunststudium finanzierte er durch seine Arbeit als Setzer beim Springer-Verlag und als Layouter für die „St. Pauli Nachrichten“.
Steffen Kindt, geboren in Berlin, absolvierte seine Ausbildung an der Kunstschule in Hamburg. Nach acht Semestern sammelte er im Anschluss Erfahrungen als Art Director in internationalen Werbeagenturen, bevor er in den 70er Jahren nach Kopenhagen zog.
Dort prägte er die dänische Werbelandschaft mit und setzte über mehrere Jahre hinweg eine Vielzahl von Werbekampagnen visuell um – sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene. Mit dem Aufkommen der Digitalisierung entschied er sich, seine visuellen Fähigkeiten weiter zu vertiefen, und begann mit der Malerei.
Im Jahr 1989 präsentierte er stolz seine erste öffentliche Ausstellung. Nach einem erfolgreichen Start folgten zahlreiche Ausstellungen in Skandinavien, Deutschland, England, Frankreich und den Niederlanden. Zu den Höhepunkten gehörten Ausstellungen in Århus, Helsingborg, Essen und London sowie Teilnahmen an internationalen Kunstmessen in Brașov und Berlin.
Seine Wurzeln in der europäischen Kunstgeschichte sowie seine Einflüsse aus amerikanischer Popkultur prägen seine Werke bis heute.
Feature in der BILD-Zeitung
Eines der eindrucksvollsten Werke von Kindt ist seine Serie, mit der sich bereits die reichweitenstarke BILD-Zeitung auseinandersetzte. Dabei handelt es sich um eine der auflagenstärksten Zeitungen Deutschlands, die oft wegen ihrer reißerischen Berichterstattung und plakativ aufgemachten Schlagzeilen in der Kritik steht. Kindt nutzte hier womöglich Kontakte aus seiner Zeit beim Axel-Springer-Verlag, um das Medium von sich aufmerksam zu machen.
Mit seiner blonden Frau „Wicki“ als Muse, kombinierte er das Plakative und Frivole in einem eigenen Pin-Up-Style, der entfernt an den bedeutendsten noch lebenden Pop-Art-Künstler erinnert – Mel Ramos.
In seinen Arbeiten kombiniert er typische Stilmittel der Pop-Art, wie kräftige Farben und klare Linien, mit den markanten Headlines, provokativen Aussagen und plakativen Bildern der BILD-Zeitung. Die resultierenden Werke sind nicht nur ein sinnlicher Augenschmaus, sondern regen auch unter Berücksichtigung der Werkstitel zum Nachdenken an.
Sie stellen beispielsweise die Frage: Wie beeinflussen Medien unsere Wahrnehmung der Realität?
Techniken und Materialien
Ein besonderes Merkmal von Kindts Arbeiten ist seine experimentelle Nutzung von Techniken und Materialien. Traditionelle Methoden wie die Anwendung von Rasterpunkten, bekannt aus dem Pointillismus, werden durch moderne Drucktechniken und digitale Bearbeitung ergänzt.
Diese innovative Herangehensweise ermöglicht es ihm, seine künstlerischen Visionen mit größtmöglicher Präzision und Ausdruckskraft umzusetzen.
Pin-Up Girls – Hommage an die Lebensfreude der Sechziger
Angesichts des markanten stilistischen Gegensatzes zwischen Mel Ramos und Steffen Kindt könnte man sich die Frage stellen, ob eine direkte Gegenüberstellung der beiden Pop Art Vertretern überhaupt sinnvoll ist. Fest steht jedoch, dass die Motivwahl der Pin-Up Girls von Kindt stark an Bilderserien des US-Künstlers erinnert.
Mel Ramos war zweifellos ein herausragender Künstler, berühmt für seine provokanten Darstellungen von Pin-up-Girls und lasziver Popkultur. Seine Kunstwerke zeichneten sich durch lebendige Farbwahl, freizügige Ästhetik und einen ironischen Subtext aus. Auf spielerische Weise feierten sie die Schönheit des weiblichen Körpers.
In Anlehnung daran schöpft Kindt Inspiration aus Ramos‘ Oeuvre und der Epoche, in der dieser seine Blütezeit feierte, und bringt dies in seinen eigenen Werken zum Ausdruck. Kindt strebt danach, den spirituellen Charakter und das Flair der Zeit, in der Mel Ramos seine Kunst auf die Leinwand brachte, wiederzubeleben.
Mit seinen „Pin-up-Girls“ zollt Kindt dieser Ära Respekt und bemüht sich darum, ihre Sorglosigkeit und Lebenslust einzufangen.
Medienecho und öffentliche Rezeption
Die Arbeiten von Steffen Kindt haben nicht nur in der Kunstwelt, sondern auch in den Medien für Aufsehen gesorgt. So wurde er in weitreichenstarken Magazinen wie „BILD“, „Fränkischer Tag“ und „Neue Ruhr Zeitung“ besprochen.
Außerdem erschienen zahlreiche Artikel und Radio-Beiträge in dänischen Medien.
Es folgte die Aufnahme in die KE in Kopenhagen (Kunstnernes Efterårsudstilling, „Den Frie“), eine künstlerische Gemeinschaft, die 1891 als Reaktion auf die Einschränkungen der Charlottenborg gegründet wurde. Es handelt sich um die älteste Künstlervereinigung Dänemarks, inspiriert vom französischen Salon des Refusés.
Steffen Kindt und die internationale Kunstszene
Kindts Werke haben es mittlerweile auch weit über die deutschen und dänischen Grenzen hinaus geschafft, internationale Anerkennung zu erlangen. Seine Arbeiten wurden in mehreren internationalen Ausstellungen berücksichtigt, darunter die „No Barking Art Berlinale“ in London und die “Blue Biennale” in Brașov (Rumänien).
Dabei faszinieren sie ein breit gefächertes Publikum – von Kunstkennern bis hin zu Menschen, die das erste Mal mit Pop-Art in Berührung kommen.
Aktuelle Projekte
Um tief in die faszinierende Kunstwelt von Steffen Kindt einzutauchen, wurde ein wunderbares „ArtBook“ geschaffen, das mehr als 350 kunstvoll gestaltete Seiten umfasst. Dieses Buch lädt dazu ein, in die vielseitigen Werke des Künstlers einzutauchen, sei es durch das flüchtige Blättern der Seiten oder durch eine eingehende Beschäftigung mit den Inhalten.
In enger Zusammenarbeit mit talentierten Textern hat Steffen Kindt nicht nur die Bilder zusammengestellt, sondern auch deren künstlerische Ideen und Perspektiven in seine Arbeit integriert. Dadurch ist ein kleines Kunstbuch entstanden, das über eine bloße Sammlung von Bildern hinausgeht. Es bietet Ihnen die Möglichkeit, die Gedanken und Konzepte hinter den Werken zu erfassen und selbst Inspiration aus den verschiedenen Ausdrucksformen und Themen zu schöpfen.
Er hat zeitgleich einen eigenen Kunst Shop unter steffen-kindt.eu/de eröffnet, ein Refugium für Kunstliebhaber und jene, die ihre Wände mit farbenfrohen Pop-Art Bildern verschönern möchten. In diesem Kunstladen wird eine exquisite Auswahl an Fine-Art-Postern seiner Werke angeboten, die alle Ausdruck seiner künstlerischen Vision und seines einzigartigen Stils sind.
Jeder Monat bringt mit sich, dass mehrere neue Bilder veröffentlicht werden, sodass Besucher stets die Möglichkeit haben, frische Kunstwerke zu entdecken.
Inhaber und Geschäftsführer von Kunstplaza. Publizist, Redakteur und passionierter Blogger im Bereich Kunst, Design und Kreativität seit 2011. Erfolgreicher Abschluss in Webdesign im Rahmen eines Hochschulstudiums (2008). Weiterentwicklung von Kreativitätstechniken durch Kurse in Freiem Zeichnen, Ausdrucksmalen und Theatre/Acting. Profunde Kenntnisse des Kunstmarktes durch langjährige journalistische Recherchen und zahlreichen Kooperationen mit Akteuren/Institutionen aus Kunst und Kultur.