Da etwa 70 Prozent aller Berufstätigen im Büro beschäftigt sind, gewinnt der Schallschutz am Arbeitsplatz zunehmend an Bedeutung. In modernen Arbeitsumgebungen mit offenen Bereichen und wenigen Rückzugsmöglichkeiten steigt die Lärmbelastung kontinuierlich an. Studien belegen tatsächlich, dass die Akustik einer der wichtigsten Faktoren für unser Wohlbefinden ist.
Es existiert eine solide wissenschaftliche Dokumentation über die schädlichen Folgen einer schlechten Büroakustik. Die Konsequenzen können Kopfschmerzen, Erschöpfung, Probleme bei der Konzentration, Stress, Ängste und sogar Depressionen sein. Aus diesem Grund nimmt die Relevanz von Akustikelementen im Büro kontinuierlich zu.
Durch diverse Maßnahmen kann die Akustik im Büro optimiert werden, angefangen bei preisgünstigen Akustikpaneelen ab 130€ pro Quadratmeter bis hin zu umfassenden Akustikdecken. In diesem Beitrag werden erprobte Konzepte für Schallschutz im Büro präsentiert und verdeutlicht, wie eine gut durchdachte Raumakustik nicht nur für Ruhe sorgt, sondern auch langfristig die Produktivität und Gesundheit der Mitarbeiter fördert.
Weshalb der Schallschutz am Arbeitsplatz zunehmend an Bedeutung gewinnt
In gegenwärtigen Büroumgebungen stellt der Lärmpegel ein signifikantes Problem dar. Oft wird der Einfluss von Lärm auf Konzentration und Arbeitsatmosphäre unterschätzt, wenn offene Bürokonzepte und Großraumbüros immer verbreiteter werden. Es wird tatsächlich von 31% der Arbeitnehmer berichtet, dass sie sich durch Lärm am Arbeitsplatz gestört fühlen.
Die Gewährleistung des Schallschutzes im Büro stellt eine zentrale Herausforderung für Unternehmen dar, die ein effizientes Arbeitsumfeld schaffen wollen.
Lärmquellen im modernen Arbeitsumfeld
Das moderne Büro beherbergt zahlreiche Lärmquellen, die gemeinsam einen erheblichen Geräuschpegel erzeugen können. Eine Umfrage des Blogs OFFICE ROXX (HAUFE berichtete *) zeigt, dass Büromitarbeiter folgende Geräusche als besonders störend empfinden:
- 66% der Befragten nennen längere Besprechungen im gleichen Raum
- 54% empfinden Telefonate anderer als sehr störend
- 39% werden durch Kollegengespräche gestört
- 30% leiden unter dem Lärm von Bürogeräten wie Druckern
- 28% stören sich am Tastaturklappern und Mausklicks
Besonders problematisch sind dabei Gespräche zwischen Kollegen. Der Mediziner und Psychologe Markus Meis vom Hörzentrum der Universität Oldenburg erklärte gegenüber SPIEGEL Gesundheit*:
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Unser Gehirn richtet sich ganz automatisch auf Sprachverarbeitung aus“.
Wenn wir nur die Hälfte eines Dialogs hören, versucht unser Gehirn automatisch, die Konversation zu ergänzen – wir können kaum weghören, und unsere Konzentration leidet *.
In Zwei-Personen-Büros ist es entgegen allgemeiner Annahmen nicht leiser, sondern in einer Größenordnung von bis zu 88% lauter als im Team-Büro oder Open Space. Allerdings spielen für den Schallschutz im Büro weniger die geltenden Schallschutzvorschriften eine Rolle, sondern vielmehr die Minderung der Dienstleistungsqualität durch schlechte Akustik im Büro *.
Folgen für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit
Die Konsequenzen einer unzureichenden Büroakustik sind schwerwiegend. Gemäß Studien klagen 51% der Betroffenen über Konzentrationsstörungen, während 32% unter Kopfschmerzen leiden, 29% unter Muskelverspannungen und 28% unter Nervosität aufgrund von Lärm am Arbeitsplatz. Des Weiteren wurden auch Schlafprobleme, Hypertonie, gastrointestinale Beschwerden sowie kardiovaskuläre Probleme erwähnt. *
Das Umweltbundesamt bestätigt, dass Lärm als psychosozialer Stressfaktor nicht nur das subjektive Wohlbefinden beeinträchtigt, sondern auch das autonome Nervensystem und das hormonelle System aktiviert. Laut dem Umweltbundesamt zum Thema Lärmwirkungen führt dies zu Veränderungen im Blutdruck, der Herzfrequenz und anderen Kreislauffaktoren. Bei einer kontinuierlichen Exposition von 60 bis 65 dB(A) wird in der Lärmforschung von einer gesundheitlichen Beeinträchtigung gesprochen. *
Ebenso bedeutsam sind die Auswirkungen auf die Arbeitsleistung. Studien zeigen, dass die Leistungsfähigkeit von Mitarbeitern durch Bürolärm um fünf bis zehn Prozent sinken kann. Besonders komplexe Aufgaben werden dadurch stark beeinträchtigt.
In einem Großraumbüro ist es fast unmöglich, wissenschaftliche Texte zu schreiben oder komplexe Berechnungen anzustellen“,
erklärt Georg Brockt von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. *
Derzeit beträgt der durchschnittliche Arbeitsausfall pro Mitarbeiter aufgrund von Lärmbelastung mehr als 40 Minuten pro Arbeitstag. Mitarbeitende in lauten Umgebungen brauchen außerdem mehr Zeit, um ihre Aufgaben zu erledigen, und machen häufiger Fehler. Sogar der Verein Deutscher Ingenieure schätzt ein, dass laute Geräusche in Büros die Leistungsfähigkeit der Teams um bis zu 30 Prozent reduzieren können. *
Das Arbeitsschutzgesetz empfiehlt einen maximalen Lärmpegel von 55 Dezibel, um eine angemessene Akustik im Büro sicherzustellen. Es wird empfohlen, dass in kleinen Büros ein Lärmpegel von ungefähr 35 Dezibel und in Großraumbüros von etwa 45 Dezibel nicht überschritten wird. Für konzentriertes Arbeiten sollte der Lärmpegel insgesamt unter 55 Dezibel bleiben. *
Es wird immer wichtiger, die Ideen für Schallschutz im Büro umzusetzen. Eine sorgfältige Planung der Büroakustik betrifft nicht nur den Komfort, sondern auch die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter. Firmen, die in die Optimierung der Büroakustik investieren, ernten die Vorteile von entspannteren, gesünderen und leistungsfähigeren Angestellten. *
Verstehen, worum es geht: Raumakustik im Vergleich zum Schallschutz
Um den Klang im Büro zu verbessern, ist es wichtig, die Grundlagen zu verstehen. Es gibt zwei Hauptbereiche bei Schallproblemen: Raumakustik und Bauakustik. Es ist wichtig, diese Unterscheidung zu kennen, um die richtigen Maßnahmen zur Verbesserung des Schallschutzes im Büro zu ergreifen.
Was ist Raumakustik?
Raumakustik bezieht sich auf die Eigenschaften und Merkmale des Klangs in einem bestimmten Raum. Sie beschäftigt sich damit, wie Schallwellen in einem Raum reflektiert,
Das Themenfeld beschäftigt sich damit, wie Schall sich in einem Raum ausbreitet. Es wird erforscht, wie Schallwellen im Inneren reflektiert, absorbiert oder gestreut werden und wie wir dies wahrnehmen. Im Gegensatz zur Natur, wo Schall sich frei bewegen kann, wird dieser in Innenräumen von Oberflächen reflektiert und verstärkt sich sogar in Ecken und an Kanten.
Das Hauptziel dieser Bestrebungen besteht darin, eine akustische Umgebung zu schaffen, die genau auf die spezifischen Bedürfnisse und Funktionen eines Raumes zugeschnitten ist. Ein Konferenzraum hat etwa andersgeartete akustische Anforderungen als ein Großraumbüro oder ein isoliertes Einzelbüro. Eine verbesserte Raumakustik gewährleistet, dass wir uns in einem Raum wohlfühlen und Geräusche klar und deutlich hören können.
Akustikelemente wie Wandpaneele, Deckensegel, Akustikbilder oder Raumteiler bieten jeweils unterschiedliche Funktionen und Vorteile, um die Raumakustik zu verbessern, indem sie Schallwellen absorbieren und somit die Nachhallzeit reduzieren, so die Büromöbel-Experten (siehe https://www.bueromoebel-experte.de/akustik/), die dafür lärmreduzierende Akustikelemente in all diesen Segmenten anbieten.
Unterschied zur Bauakustik
Während die Raumakustik sich mit dem Schallverhalten innerhalb eines Raumes beschäftigt, konzentriert sich die Bauakustik auf die Schallübertragung zwischen verschiedenen Räumen oder zwischen innen und außen. Die folgende Gegenüberstellung verdeutlicht die wesentlichen Unterschiede:
Aspekt | Raumakustik | Bauakustik |
---|---|---|
Fokus | Schallausbreitung innerhalb eines Raumes | Schallübertragung zwischen Räumen |
Ort der Schallquelle | Innerhalb des Raumes | Außerhalb des betrachteten Raumes |
Anforderung an Bauteile | Richtige Schallabsorption | Gute Schalldämmung |
Kennzahl | Nachhallzeit | Schalldämm-Maße (in dB) |
Die Bauakustik ist darauf ausgerichtet, unerwünschte Lärmübertragungen zwischen verschiedenen Räumen oder von außen nach innen zu reduzieren, während die Raumakustik das Hörerlebnis innerhalb eines Raumes verbessern soll. Beide Disziplinen sind wichtig, um eine komfortable und funktionale akustische Umgebung in Bürogebäuden zu schaffen.
Nachhallzeit und Sprachverständlichkeit
Die Nachhallzeit stellt das bedeutendste Maß in der Raumakustik dar. Die Zeit, die benötigt wird, damit der Schalldruckpegel in einem Raum um 60 dB (auf ein Tausendstel) abfällt, wird von ihr beschrieben, wenn die Schallquelle plötzlich verstummt. Häufig wird die Nachhallzeit durch die Abkürzung RT60 dargestellt. Der Nachhallzeitwert in Büros sollte je nach Raumvolumen im Bereich von 0,5 bis 0,8 Sekunden liegen.
Je nach Größe des Konferenzraums variiert der optimale Wert für die Zeit zwischen 0,8 und 1,2 Sekunden. Räume mit einer Nachhallzeit von weniger als 0,3 Sekunden gelten als „schalltot“, während Räume mit einer Nachhallzeit von mehr als 2 Sekunden als „hallend“ bezeichnet werden. Die Verständlichkeit der Sprache hängt unmittelbar von der Nachhallzeit ab. In der Regel ist die Sprachverständlichkeit besser, wenn die Nachhallzeit kürzer ist.
In Büroumgebungen ist eine klare Kommunikation besonders wichtig. Die Verständlichkeit der Sprache wird anhand des STI (Speech Transmission Index) bewertet, wobei ein Wert von 1,0 eine hervorragende und 0,0 eine unverständliche Sprachübertragung kennzeichnet. In der modernen Architektur wird oft schlichte Ausstattung bevorzugt, die ausgedehnte, schallharte Flächen wie Fliesenböden, Glasfronten und Sichtbetonwände umfasst. Hierdurch wird die Verständlichkeit der Sprache stark vernachlässigt.
Die Situation, in der eine Unterhaltung oder Diskussion mit mehreren Teilnehmern in solchen Räumen nahezu unmöglich wird, ist aufgrund der miserablen Akustik äußerst problematisch. Insbesondere als störend wird die Hintergrundgeräuschkulisse empfunden, beispielsweise durch Telefonate oder Gespräche zwischen Kollegen. Es wurde in Laborexperimenten festgestellt, dass die Beeinträchtigung der Gedächtnisleistung durch die Hintergrundsprache nur dann abnahm, wenn ihre Verständlichkeit reduziert wurde.
Eine Reduzierung des Pegels allein führte nicht zu einer Steigerung der kognitiven Leistungsfähigkeit. Die Akustik im Büro lässt sich durch einfache Maßnahmen wie Wandabsorber, Deckenabsorber oder Schallschutzwände für den Schreibtisch verbessern. Mit Akustikelementen im Büro kann die Sprachverständlichkeit auch in modernen Büroräumen optimal gestaltet werden. Es gibt zahlreiche Ideen zum Schallschutz im Büro, die wir in den folgenden Abschnitten genauer betrachten werden.
Analyse und Planung: Der erste Schritt zur Ruhe
Eine erfolgreiche Akustik im Büro beginnt lange vor der Installation von Schallschutzlösungen. Die gründliche Analyse und Planung bildet das Fundament für einen wirksamen Schallschutz im Büro. Nur wer die akustischen Herausforderungen genau kennt, kann passgenaue Lösungen entwickeln.
Akustische Schwachstellen erkennen
Die architektonische Gestaltung und die Oberflächenbeschaffenheit bestimmen maßgeblich die Akustik eines Raumes. Glatte, harte Materialien wie Sichtbeton, Glas oder Metall reflektieren Schallwellen besonders stark und führen zu einer höheren Halligkeit. Diesen Effekt spüren wir sofort – oft sogar unterbewusst.
In einem halligen Raum passen wir automatisch unsere Sprechlautstärke an. Wir sprechen lauter, um gegen den Nachhall anzukommen. Dieser sogenannte Lombard-Effekt verstärkt das Problem zusätzlich, da alle Personen im Raum ihre Stimme erheben. Dieses Phänomen kennt man von Empfängen in halligen Foyers, wo die Lautstärke kontinuierlich zunimmt.
Besonders problematisch wird dieser Effekt in offenen Bürolandschaften. Hier entstehen akustische Schwachstellen durch:
- Fehlende Trennwände zwischen Arbeitsbereichen
- Große, ungegliederte Flächen
- Schallharte Materialien wie Glaswände oder Betondecken
- Unzureichende Schallabsorber an Wänden und Decken
Messung der Nachhallzeit
Die Nachhallzeit ist der wichtigste Parameter zur objektiven Bewertung der Raumakustik. Sie gibt an, wie lange es dauert, bis der Schalldruckpegel um 60 dB abfällt, nachdem die Schallquelle verstummt ist. Die Nachhallzeit wird nach der Norm ISO 3382 gemessen und ausgewertet.
Zur Ermittlung der Nachhallzeit wird der Abklingvorgang des Schallfeldes zwischen –5 und –35 dB unter dem Schalldruckpegel des kontinuierlichen Geräusches ausgewertet und auf –60 dB extrapoliert. Die Messung der Anfangsnachhallzeit (EDT) erfolgt hingegen zwischen 0 und –10 dB und wird ebenfalls auf –60 dB hochgerechnet.
Für eine grobe Orientierung können einfache Smartphone-Apps wie „RevMeterPro“ verwendet werden. Allerdings bieten diese nur eine erste Einschätzung. Für präzise Messungen sind professionelle Messgeräte erforderlich. Da die Messung der Nachhallzeit mit einer Lautstärke von etwa 60 dB durchgeführt wird, finden solche Messungen oft außerhalb der Bürozeiten statt, um die Mitarbeiter nicht zu stören.
Nach den Technischen Regeln für Arbeitsstätten (ASR A3.7) gelten in Büroräumen bestimmte Mindestanforderungen für die Nachhallzeit, die je nach Raumvolumen variieren.
Individuelle Bedarfsanalyse
Der Startschuss einer effektiven akustischen Planung liegt in einem detaillierten Gespräch, um die persönlichen Ziele und die gegenwärtige Lage zu erfassen. Hierbei werden die folgenden Gesichtspunkte in Betracht gezogen: Zuerst erfolgt eine Analyse der Art der Raumnutzung. Die akustischen Anforderungen eines Konferenzraums unterscheiden sich von denen eines Großraumbüros oder eines Think-Tanks.
Des Weiteren ist die Anzahl der Personen entscheidend für die Lärmbelastung. Je zahlreicher die Menschen, die gemeinsam arbeiten, desto anspruchsvoller gestaltet sich die Konzentration ohne akustische Maßnahmen. Zusätzlich werden bei der Bedarfsanalyse auch die Anforderungen hinsichtlich der Arbeitstypologie berücksichtigt. Zwischen ruhigen Arbeitsumgebungen, die eine hohe Konzentration fördern sollen, und kommunikativen Bereichen bestehen signifikante Unterschiede.
Die Differenzierung der akustischen Zonen und die gezielte Anpassung der Akustik in verschiedenen Bereichen gewinnen an Bedeutung, da moderne Büros eine Vielzahl von Arbeitsumgebungen und Nutzungsmöglichkeiten bieten. Durch die Verknüpfung der Resultate der Schwachstellenanalyse und der Nachhallzeitmessung mit den individuellen Bedürfnissen der Nutzer entsteht eine effektive Akustikplanung, die maßgeschneiderte Lösungen für den Schallschutz im Büro erarbeitet.
Bewährte Lösungen für maximale Ruhe im Büro
Für effektiven Schallschutz im Büro stehen verschiedene praxiserprobte Lösungen zur Verfügung, die sich je nach Bedarf und Räumlichkeit kombinieren lassen. Die richtige Auswahl und Platzierung dieser Elemente kann den Unterschied zwischen einer stressigen und einer produktiven Arbeitsumgebung ausmachen.
Wandabsorber und Deckensegel
Wandabsorber und Deckensegel zählen zu den effektivsten Maßnahmen zur Verbesserung der Akustik im Büro. Hochwertige Wandabsorber können bis zu 96 Prozent der Schallwellen bei 500 Hertz absorbieren und wandeln diese in Wärmeenergie um. Besonders wirksam sind sie, wenn etwa 10-30 Prozent der Wand- und Deckenflächen damit ausgestattet werden.
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Deckensegel haben den Vorteil, dass sie beidseitig Schall absorbieren können. Eine Abdeckung von nur 40 Prozent der Decke mit Akustiksegeln kann das gleiche Ergebnis erzielen wie eine vollständig abgehängte Decke. Zudem lassen sich diese Elemente gezielt über Lärmquellen platzieren, um die Akustik punktuell zu verbessern.
Akustiktrennwände und Raum-in-Raum-Systeme
Akustiktrennwände bieten eine flexible Möglichkeit, Arbeitsplätze voneinander abzuschirmen. Neben der Schallabsorption schaffen sie auch visuelle Privatsphäre und strukturieren den Raum. Mobile Trennwände lassen sich darüber hinaus je nach Bedarf umstellen und eignen sich daher auch für agile Arbeitsumgebungen.
Raum-in-Raum-Systeme gehen noch einen Schritt weiter. Diese Kabinen bilden einen komplett geschlossenen Raum innerhalb eines größeren Raumes und sind ideal für vertrauliche Gespräche oder konzentriertes Arbeiten. Sie verfügen über eine eigene Belüftung, Beleuchtung und Stromversorgung und können ohne bauliche Maßnahmen in Großraumbüros integriert werden.
Akustikbilder und Designlösungen
Akustikbilder verbinden Funktionalität mit Ästhetik. Sie dienen als Schallabsorber und gleichzeitig als dekoratives Element. Die Bilder können mit individuellen Motiven bedruckt werden, was sie zu einem Teil der Corporate Identity macht. Der hohe Absorptionsgrad von bis zu 96 Prozent bei 500 Hertz sorgt zudem für eine effektive Reduzierung des Schallpegels.
Textilien, Pflanzen und Möbel
Auch alltägliche Elemente können zur Büro Akustik beitragen. Teppiche oder Teppichböden verhindern Schrittschall, während Vorhänge nicht nur die Optik auflockern, sondern auch Schall schlucken können. Polstermöbel wirken ebenfalls schallabsorbierend und tragen zu einer angenehmen Raumakustik bei.
Besonders interessant ist der Einsatz von Pflanzen als natürliche Schallabsorber. Großblättrige Pflanzen wie Monstera oder Ficus können Schallwellen brechen und absorbieren. Speziell konserviertes Moos hat sich als besonders effektiver Schallabsorber erwiesen – mit einer Schallabsorption von bis zu 50 Prozent. Moosbilder und Mooswände benötigen zudem weder Wasser noch Licht und sind daher sehr pflegeleicht.
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Langfristige Strategien für bessere Büroakustik
Die nachhaltige Implementierung von Akustiklösungen erfordert mehr als nur einmalige Maßnahmen. Für eine dauerhafte Verbesserung des Schallschutzes im Büro ist ein strategisches Vorgehen notwendig, das verschiedene Aspekte berücksichtigt.
Akustikfreundliche Bürogestaltung
Eine vorausschauende Planung der Büro Akustik beginnt idealerweise schon vor dem Einzug. Die frühzeitige Einbeziehung von Akustikexperten in den Planungsprozess verhindert kostspielige Nachrüstungen. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass die Einbindung der Mitarbeitenden in die Planung neuer Büroräume zu einer höheren Akzeptanz führt, wenn sie anschließend in dem Raum arbeiten.
Bei der Raumplanung sollten Verkehrswege nicht mitten durch den Raum führen. Stattdessen bietet sich die Mittelzone für Kommunikationsbereiche und Meeting-Areas an. Die Aufteilung in verschiedene akustische Zonen ist entscheidend – mit Rückzugsmöglichkeiten für Besprechungen, Telefonate und konzentriertes Arbeiten in ausreichender Anzahl.
Sensibilisierung der Mitarbeitenden
Selbst die beste akustische Gestaltung kann durch unangemessenes Verhalten beeinträchtigt werden. Deshalb ist die Sensibilisierung der Belegschaft ein wichtiger Bestandteil langfristiger Akustik im Büro verbessern Strategien. Konkrete Maßnahmen umfassen:
- Vereinbarung klarer Verhaltensregeln (z.B. Mobiltelefone auf lautlos)
- Festlegung von Bereichen für Telefonate und Gespräche
- Regelmäßige Schulungen zum Thema Lärmschutz
Eine Studie zeigt, dass bei zwei Unternehmen nach Umstrukturierung zu offenen Bürolandschaften die direkte Kommunikation um etwa 70% zurückging, während elektronische Kommunikation um 20-50% anstieg. Dies verdeutlicht, wie wichtig bewusste Kommunikationsstrategien sind.
Regelmäßige Überprüfung und Anpassung
Für einen nachhaltigen Schallschutz im Büro ist regelmäßiges Feedback der Mitarbeitenden unerlässlich. Nur so können Unternehmen sicherstellen, dass die getroffenen Maßnahmen effektiv sind und bei Bedarf Anpassungen vornehmen.
Darüber hinaus sollten in regelmäßigen Abständen professionelle Nachhallzeitmessungen durchgeführt werden, um die Wirksamkeit der Akustikelemente Büro zu überprüfen. Dies ist besonders wichtig nach Umgestaltungen oder wenn sich die Nutzung von Räumen verändert.
Laut Umweltbundesamt wirkt sich eine schlechte Raumakustik nachweislich auf den Krankenstand aus und kann dazu beitragen, dass Beschäftigte frühzeitig aus dem Berufsleben ausscheiden. Folglich ist die kontinuierliche Optimierung der akustischen Umgebung nicht nur eine Frage des Komforts, sondern auch der Mitarbeitergesundheit und Unternehmensproduktivität.
Investition in Schallschutz zahlt sich aus
Eine unvorteilhafte Raumakustik im Büro kann für die Angestellten belastend sein. Forschungsergebnisse zeigen klar: Ein gut geplantes Klangkonzept ist entscheidend für gesündere, konzentriertere und letztendlich produktivere Teams. Unternehmen sollten Schallschutz ernst nehmen. Studien belegen klar den Nutzen von Investitionen: Sie verringern Fehler, minimieren Ausfallzeiten und erhöhen die Mitarbeiterzufriedenheit.
Es ist besonders effektiv, verschiedene Maßnahmen zu kombinieren. Wandabsorber und Deckensegel reduzieren den Hall, während Akustiktrennwände und Raum-in-Raum-Systeme mehr Rückzugsmöglichkeiten bieten. Bauplaner sollten bereits in der Planungsphase eines Büros auf eine exzellente Akustik achten. Selbst vorhandene Räume lassen sich nachträglich optimieren. Es wurde nachgewiesen, dass Angestellte im Durchschnitt täglich über 40 Minuten Arbeitszeit aufgrund von Lärmbelastung verlieren.
Deshalb sollte man nicht mehr fragen, ob Firmen sich Akustiklösungen leisten können, sondern ob sie es sich leisten können, darauf zu verzichten. Durch Investitionen in erstklassigen Schallschutz können Räume geschaffen werden, in denen konzentriert gearbeitet und produktiv kommuniziert werden kann. So werden die Anforderungen der modernen Arbeitswelt bestmöglich erfüllt.
Quellen, fachliche Unterstützung und weiterführende Informationen:
- Haufe: Welcher Lärm belastet im Büro am meisten?, https://www.haufe.de/arbeitsschutz/gesundheit-umwelt/raumakustik-welcher-laerm-belastet-im-buero-am-meisten_94_558180.html
- OFFICE ROXX: OFFICE-ROXX-Leserumfrage „Raumakustik 2024“, https://office-roxx.de/2024/09/30/office-roxx-leserumfrage-raumakustik-2024/
- SPIEGEL Gesundheit: Lärm in Großraumbüros – Am schlimmsten ist das Plappern der Kollegen, https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/laerm-am-arbeitsplatz-laute-grossraumbueros-verursachen-stress-a-966676.html
- designfunktion: Schallschutz im Büro: Tipps für eine angenehme Raumakustik, https://www.designfunktion.de/blog/schallschutz-im-buero
- Bundesarbeitskreis Büro: Schallschutz im Büro – Ruhe und Konzentration garantiert, https://www.bakb.biz/schallschutz-buero/
- Umweltbundesamt: Lärmwirkungen, https://www.umweltbundesamt.de/themen/laerm/laermwirkungen
- Bayerisches Landesamt für Umwelt: Die Wirkung von Lärm auf den Menschen, https://www.lfu.bayern.de/laerm/laerm_allgemein/wirkung_auf_menschen/index.htm
- Eßer Office Group GmbH & Co. KG: Schallschutz im Büro für effiziente und zufriedene Mitarbeitende, https://www.bos-buero.de/bosblick/detail/schallschutz-buero/
- XB Acoustics: Schallschutz im Büro: Strategien für eine produktive Arbeitsumgebung, https://xb-acoustics.de/schallschutz-im-buero/
- Breitinger: Raumakustik am Arbeitsplatz, https://www.breitinger.de/raumakustik-am-arbeitsplatz/
Inhaber und Geschäftsführer von Kunstplaza. Publizist, Redakteur und passionierter Blogger im Bereich Kunst, Design und Kreativität seit 2011. Erfolgreicher Abschluss in Webdesign im Rahmen eines Hochschulstudiums (2008). Weiterentwicklung von Kreativitätstechniken durch Kurse in Freiem Zeichnen, Ausdrucksmalen und Theatre/Acting. Profunde Kenntnisse des Kunstmarktes durch langjährige journalistische Recherchen und zahlreichen Kooperationen mit Akteuren/Institutionen aus Kunst und Kultur.